Bordleben 10: Veränderungen

Tim hatte sich intensiver mit seiner "Krankenstation" gemacht. Es war klein, aber groß genug, um sich gemütlich hinzusetzen. Von dem Provisorischen Büro einmal abgesehen, was Tim nicht gerne als Büro bezeichnen wollte. Jedoch kam grade Lucy auf ihn zu.

"Dr. Jackson? Sie wollten mit unserem Neuerwerb an Offizieren noch reden. Ich sollte Sie dran erinnern."

Tim schaute zu ihr und nickte ihr dankend zu.

"Danke Lucy, anscheinend hört die Arbeit nie auf oder? Machen wir es jetzt, dann sind wir schneller durch. Ich könnte Sie dann noch später gebrauchen, sollte Ens. Sevin so sein wie Lt. Valerian. Ich habe keine schlimmere Patientin im Leben gehabt. Was würde ich nur ohne Sie tun?"

"Heillos untergehen.Natürlich, rufen Sie mich einfach, wenn Sie mich brauchen."

Lucy stapfte davon und Tim war wieder einmal froh so eine Schwester zu haben. Danach tippte er auf seinen Kommunikator und holte vorher nochmal tief Luft.

"***Jackson an Sevin, kommen Sie bitte in die Krankenstation.***"

Tim holte grade die Akte von Sevin hervor und hörte schon zeitnah das Sie auf dem Weg war. Da diese Wege auf der Reisschüssel nicht grade überlang waren, dauerte es auch nicht lange, bis er ihre Stimme vernahm. Er drehte sich um und sah sie auch schon, mit typisch Vulkanischen Gruß.

"Seien Sie auch gegrüßt Ens. Sevin, Sie können sich bestimmt vorstellen, warum ich Sie gerufen habe, oder?"

Er schmunzelte und deutete auf das Biobett.

"Na dann, setzen Sie sich mal hin, damit wir Sie Archivieren können. Vorab, wie war denn der Erste Tag auf dem Schiff, bei einer neuen Crew?"

Tim nahm den Tricorder zur Hand und wartete bis sich Sevin hinsetzte.

Tim nickte und lächelte kurz.

"Sie fliegen seit Ihrem 5. Lebensjahr? Ich kenne niemanden, der es so früh erlernen durfte. Wenn ich ehrlich bin, mag ich fliegen nicht mal wirklich besonders. Genauso wie das beamen. Man bedenke, man wird in seine kompletten Atome aufgespalten und dann noch darüber hinaus. Unheimlich."

Er hielt den Tricorder neben ihr und begann Sevin zu scannen.

"Aber so wie es diesmal ist, ist es ja keine Routine an Bord. Oder in dieser Crew. Wichtig ist doch, dass man zusammenarbeiten kann."

Dann bemerkte er die Handschuhe und deutete drauf.

"Gibt es einen besonderen Grund, warum Sie die Handschuhe tragen Ens.?"

Tim hörte aufmerksam zu und nickte, da er verstand, wie eine Erfahrung jemanden Glück bringen konnte, auch wenn es für Außenstehende nur Kleinigkeiten waren. Er legte den Tricorder hin und schaute sich Sevin genau an. Wenn sie allerdings die Handschuhe so oft trug, wie sie berichtete, wollte er genauer hinsehen.

"Was dagegen wenn ich mir die Hände mal anschaue? Nur um mich von Ihrer Gesundheit genauer zu vergewissern."

Er hielt die Hände mit den Handfläschen nach oben um eine gewisse Ruhe und vertrauen darzustellen. Immerhin wollte er ihr ja nichts böses.

Tim bemerkte die Aufregung, beobachtete er sie ja bei der Aktion. Die Handflächen sollten Ruhe ausdrücken, eine Berührung hatte er nicht erzwingen, oder beabsichtigen wollen. Er schaute sie an und lächelte.

"Alles in Ordnung Ens. Keine Sorge. Es ist meine Aufgabe mich zu vergewissern. Sie können den Handschuh wieder anziehen."

Er ging zum Computer und tippte die Informationen die ihm der Tricorder und seine eigenen Sensoren (Augen ^^) angezeigt hatten in Sevins Akte ein. Dabei setzte er sich auf einen Stuhl der Rollen hatte und sich drehen konnte. Eine Rückenlehne hatte dieser Stuhl jedoch nicht. Als er fertig war, drückte er sich mit den Füßen ab und er rollte mit dem Stuhl zu Sevin zurück. Was zugegeben vielleicht aufgrund des Zeitraumes in dem sich die beiden befanden lustig aussehen musste. Immerhin war es altmodisch einen solchen Stuhl noch zu benutzen.

"Ok, ich konnte keinerlei Krankheiten, Krankheitserreger, oder sonstige Beeinträchtigungen finden, die Sie vom Dienst verhalten sollten. Das einzige was ich Fragen möchte, jedoch müssen Sie mir darauf keine Antwort geben, wenn Sie das nicht möchten ist: Warum tragen Sie die Handschuhe? Es ist rein Berufliche Neugier."

Beim letzten Satz lächelte er freundlich.

Tim nickte und verstand.

"Natürlich ich wollte auch nicht zu persönlich werden. Meine Neugier ist manchmal einfach nur... Unstillbar."

Er schmunzelte und klopfte ihr freundschaftlich auf das Knie.

"Nun denn, wir sind fertig. Ich bescheinige Sie als Absolut gesund Ens. Sevin. Es sei denn Sie haben noch Fragen, oder andere Angelegenheiten."

Er hatte sich mit der Geste dann auch schon wieder weggeschoben, damit wieder für Sie ein Abstand entstand und kein falscher Verdacht aufkam. Immerhin war es freundlich gemeint und besaß keine Hintergründliche Absicht.

Tim rutschte doch nochmal was näher ran. Anscheinend, anhand ihrer Aussprache, besonders die vorsichtige, zwang ihn grade zu diskret zu werden.

"Nun ja, gewisse Fähigkeiten können auch bei Hybriden vererbt werden. Siehe da die Betazoiden. Obwohl diese halt dann abgeschwächt sein könnten. Zum Beispiel besitzten die meisten Mensch / Betazoiden nur die Emphatischen Eigenschaften. Während die Fähigkeiten der Eltern, oder ... Ich sag mal Reinrassigen - auch wenn ich das Wort nicht wirklich mag - meist oder fast immer den vollen Umfang ausüben können. Vorausgesetzt jemand zeigt ihnen den richtigen Umgang."

Er holte kurz ein Padd heraus und öffnete eine Liste von Spezies und deren Besonderheiten.

"Während ich sagen muss, sind die Klingonen, die Teil Ihrer Herkunft sind, eher berühmt für ihre ausschweifende Aggression. Der Vulkanische Teil von Ihnen, ja, ich müsste nachfragen, vielleicht kann man herausfinden, ob Sie Kontakttelephatische Eigenschaften besitzen. Jedoch rate ich Ihnen dann sich einen Lehrer zu suchen."

Tim nickte.

"Ich möchte Ihnen aber nicht zu viel Hoffnung machen. Es gibt viele Vulkanier, die keinerlei Begabung haben im Bereich der Telepathie Ms. Sevin. Und um wirklich offen zu sein, sollten Sie die Begabung haben, so müssten Sie lernen, Ihr Temperament des Klingonischen Teil in Ihnen, beherrschen zu lernen. Selbstverständlich kann ich danach Forschung, jedoch sollten auch Sie Forschen. Und zwar, vielleicht nach einem Lehrer."

Telepathie, besonders die Kontakttelepathie hatte er mal gelesen, bedarf großer Disziplin. Er vermutete schon das der Klingonische Teil in Sevin einigen Ärger machen würde. Darüber hinaus müsste ein Versuchskaninchen gefunden werden, aber das hatte noch Zeit.

Tim hörte Sevin zu und achtete auch auf die Gestik seines Gegenübers. Als Mediziner hatte er zwar viel gelesen, aber reines Lesen machte einen noch lange nicht zum Fachmann. Mit einer nachdenklichen Weise lehnte er sich, so weit es geht in seinen Lehnen losen Stuhl zurück und dann wieder nach vorne, wo er die Ellenbogen auf den Knien abstützte.

"Ens. ich muss gestehen, ich bezeichne mich als Offizier, wie auch als Privatperson zu jemanden, der durchaus vielleicht sogar einmal mehr als zu viel seine Meinung kund tut. Auch in diesem Falle möchte ich Ehrlich und vielleicht sogar etwas persönlich antworten."

Er ging um das Bett herum und zog einen Vorhang, welcher einmal um das komplette Bett herum aufgehangen war zu. Dies war für jeden das Zeichen, dass hier nun entweder eine Person im absoluten Privaten Bereich behandelt, oder eine Private Unterhaltung statt finden würde. Auf der Kopernikus hätte Tim einfach die Tür zu seinem Büro geschlossen, dies hier war jedoch nicht die Kopernikus und dieser Luxus hatte anscheinend keinerlei Bedeutung für die Erbauer gehabt. Somit musste diese Private Atmosphäre reichen.

"Ein Aufwachsen in einer Gesellschaft von Telepathen, zeigt noch lange keine Neigung zu deren Fähigkeiten. Wohl denn sind Ihre Eltern Klingonen und Vulkanier. Die Kombination an sich ist schon Faszinierend, wie auch Exotisch, wenn ich mir mal diese Aussage erlauben darf. *er sprach ruhig, ohne einen beleidigenden Unterton, sondern eher mit ehrlichkeit und vorallem Respekt gegenüber seinem Patienten und auch Arbeitskollegen. Er setzte sich wieder hin und behielt Sevin die ganze Zeit im Auge* Zweifelsfrei werden Sie mit einer der beiden Völker also eine vergleichbare Begabung haben. Es gibt eine Methode, wie Kontakttelepathie gemessen werden kann. Diese kann ich hier, ohne einen entsprechend ausgebildeten Vulkanier, oder Betazoiden jedoch nicht durchführen, andererseits aufgrund des Computers und diverser Scans, die mir ansatzweise einen Einblick bieten."

Er drehte sich zu einem Padd und tippte etwas darauf.

"Sie sagten Sie haben einen ganz eigenen Lebensweg beschritten, aufgrund dieser Tatsache, kann ich vorerst Sie ausschließlich als Individuum vergleichen. Somit ist der Vergleich an sich weder Sinnvoll, noch Ergebnis versprechend. Individuen sind alle einzigartig in ihrem da sein. Jedoch möchte ich Ihnen schon sagen, dass ich Sie, mit der nötigen Kenntnis durchaus in mit einem Volk vergleichen kann. Verstehen Sie, Klingonen haben eine eher Gefühlsmäßige Leitung ihres Lebens. Sie neigen zu Wutausbrüchen, Emotionalen Handlungen und der gleichen Ausschweifungen. Vulkanier indes haben sich zu einem Volk entwickelt, welches seine Gefühle unter Kontrolle halten wollen. Sie sind nicht viel anders als der Mensch, welcher Gefühle, Gelüste und Erwartungen hat, jedoch durchaus verstärkt. Die Kontrolle bietet ihnen eine Sichtweise, welche man durchaus als Arrogant in manchen Situationen nennen könnte. *er lächelte bei dem Vergleich* Ich nehme an und das sagt mir ihre Emotionale Ausstrahlung, zum Beispiel die Tatsache das Sie mich grade anlächeln, dass Sie nie das Kolinar durchlaufen sind. Eine Abgrenzung dieser eher normalen Phase des Erwachsen werden auf Vulkan. Jedoch teilen Sie die Vulkanischen Sitten, indem Sie es vermeiden übertriebenen Hautkontakt. Ich möchte sogar vermuten, dass Sie den Kontakt mit Haut auf nur einige wenige Momente in Ihrem Leben als überhaupt sinnvollen, oder gewollten Zeitpunkt frei festlegen. Ich könnte nun noch weiter ins medizinische Abdriften, dass lassen wir aber mal. Somit zeigen Sie eindeutig in der Weise Vulkanische Züge."

Er machte eine kurze Pause, um das gesagte erst mal sacken zu lassen. Allerdings auch um nicht wieder auszuschweifen und abzudriften, welches durchaus einer seiner Eigenschaften darstellten. Als er grade weiter reden wollte kam auch schon der Ruf von Minako rein, ein eher jetzt ungewollter Abzug. Bevor er Minako antwortete richtete er sich jedoch an Sevin.

"Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich schaue mal nach, wie ich es schaffe Ihre Eigenheiten und Fähigkeiten zu prüfen und Sie indes werden ebenso nachforschen, in wie weit Sie die gewissen Eigenheiten der beiden Völker in sich vereinen. Später treffen wir uns erneut und können dann versuchen beide Nachforschungen dazu benutzen und herauszufinden, wer Sie sind und wie Sie Ihre angeborenen Fähigkeiten in wie weit nutzen können. Ist das Ok?"

Er lächelte ihr zu und tippte dann auf seinen Kommunikator.

"***Bin gleich Unterwegs Cpt.***"

"Ich würde sagen, wir treffen uns in ... *ein überlegter Blick später* ...in drei Tagen wieder zur Nachbesprechung, wenn Ihnen das ausreicht."