Ort des Geschehens: Quartier von Lieutenant Ral
Beteiligte Personen: Cmdr. Rix, Lt. Ral (NPC)
Datum: 09.11.2377 Uhrzeit: 14:25
Legende:
Junia
Ral
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Die Worte von Commander Rix drangen nur bedingt zu Lieutenant Ral vor, denn er kämpfte gerade darum, sich wieder zu beruhigen, weil er erneut diese Augen vor sich sah, die er nie wieder würde vergessen können, und die ihn ausgesprochen missbilligend anstarrten. Schließlich brummte er ein wenig verdrossen: "Hilfe werde ich wohl brauchen, Captain. Ob ich derweil mit Ensign Selke zusammenarbeiten kann, kann ich Ihnen aber nicht versprechen."
Der Trill entging nicht, dass Ral um seine Beherrschung kämpfte und wollte versuchen, ihn aus diesem Zustand heraus zu holen, indem sie ihn an der unmittelbaren Problemlösung beteiligte und dazu brachte, sich auf etwas zu konzentrieren, das nicht mit dem identisch war, das er offenbar gerade vor Augen hatte. "Nun, Sie werden es müssen, Lieutenant, oder fällt Ihnen eine Möglichkeit ein, wie man die Berührungspunkte minimieren kann?"
###Sicher. Wo ist die nächste Luftschleuse, aus der ich diese Romulanerin werfen kann?### dachte sich der Tellarit, dem jedoch aufgrund der Tatsache, dass er aktuell noch immer ziemlich aufgewühlt war, so auf Anhieb keine Idee kam. "Nein, Captain, mir fällt spontan nicht viel ein, wie sich die Berührungspunkte minimieren lassen", brummte er, während seine Gedanken sich noch immer im Kreis bewegten.
Commander Rix war sich nun absolut sicher, dass der Lieutenant Hilfe nötig hatte, denn dass er als erfahrener Offizier eine solch an sich einfache Frage gerade nicht beantworten konnte sprach für sich. Also half sie ihm ein wenig auf die Sprünge. "Nun, dann lassen Sie uns doch mal überlegen, Lieutenant. Wir haben durchaus die Möglichkeit, die Dienstpläne anzupassen", sagte die Trill ruhig und beobachtete dabei ihr Gegenüber.
Der Tellarit musterte seinerseits Commander Rix, und endlich setzte bei ihm wieder so etwas wie ein normaler Denkprozess ein. "Das wäre natürlich eine Möglichkeit, Captain", stimmte er nachdenklich zu. "Wenn unsere jeweiligen Einsatzorte weit genug voneinander entfernt wären, dürfte es auch funktionieren." Er nickte.
"Ganz genau, Lieutenant", meinte Commander Rix, froh darüber, dass der Lieutenant sich wieder ein wenig gefangen zu haben schien. "Dazu kommt dann auch noch die Möglichkeit der unterschiedlichen Schichten."
###Unterschiedliche Schichten... Das klingt noch besser!### dachte sich Ral und meinte dann: "Stimmt, diese Möglichkeit besteht natürlich auch. Ich würde Ensign Selke dann gerne in die Betaschicht versetzen, Captain." Er hoffte inständig, dass er damit durchkommen würde, denn damit wäre er das spitzohrige Problem mit den grüngrauen Augen erst einmal los.
Doch die Trill hatte so etwas bereits erwartet und sah den Tellariten mit einem gewissen Ernst in ihrem Blick an. "Nun, das wäre eine Möglichkeit, Lieutenant. Aber was würden dann meine Führungsoffiziere denken, wenn ich Ensign Selke für Ihren Fehltritt in die Betaschicht versetze?"
Lieutenant Ral starrte Rix einen Moment lang völlig perplex an. ###Verdammt, das war ein Schlag in die Magengrube...### Ihm gefiel nicht, wohin sich das gerade bewegte. "Also ich in die Betaschicht?" fragte er nur um sicher zu gehen.
Commander Rix nahm einen Schluck von ihrem Raktajino und sah danach den Lieutenant an. "Das wäre die Alternative, die am besten für alle wäre, denn ich muss der Crew auch zeigen, dass so ein Verhalten, aus welchem Grund auch immer es aufgetreten ist, nicht auf der Brücke geduldet wird."
Lieutenant Ral senkte kurz den Blick. ###Wenn ich also meine Karriere irgendwie retten will, bleibt mir nur eine Wahl...### Als er wieder aufsah, meinte er: "Also gut, Captain. Ensign Selke bleibt der Alphaschicht erhalten, ich wechsle in die Betaschicht und begebe mich in Behandlung."
Damit überraschte er Commander Rix, die, was eine Therapie für den Lieutenant anging, mit mehr Widerstand gerechnet hatte. Dass der Tellarit sich nun jedoch freiwillig dazu bereit erklärte, vereinfachte die Angelegenheit. Zufrieden und mit einem freundlichen Lächeln sagte sie: "Das klingt doch nach einer soliden Idee, Lieutenant, denn dadurch könnte ich mein Gesicht wahren, da Sie in die Betaschicht versetzt werden, und zum anderen können Sie dann daran arbeiten, Ihre Erlebnisse zu verarbeiten."
###Was bleibt mir denn sonst anderes übrig? Meinen Dienst will ich ja eigentlich nicht quittieren.### Was für die Trill eine solide Idee war, war für ihn eher ein Alptraum. ###Und das alles nur, weil diese grünblütige Göre, diese elende weibliche Ausgabe meines größten Alptraums hier aufgetaucht ist!### Doch ohne wirklich brauchbare Alternative beschloss er, sich zu fügen. "Dann machen wir es so, Captain", sagte er mit einem leicht grollenden Unterton, der deutlich darauf hinwies, dass er noch immer ein wenig aufgewühlt war.
Commander Rix nickte. "Ok, dann ist das ja geklärt", sagte die Trill. "Ich werde mich dann mit der Counseling Abteilung in Verbindung setzen, und es wird sich ein Mitarbeiter bei Ihnen melden, Lieutenant."
Der Tellarit nickte und meinte noch immer mit einem leichten Grollen in der Stimme: "Gut, Captain. Dann kann ich davon ausgehen, dass ich ab wann meinen Dienst in der Betaschicht verrichten darf? Ab heute schon oder erst ab morgen?" Seine Begeisterung hielt sich in engen Grenzen.
Commander Rix schien kurz nachzudenken, ehe sie antwortete. "Ich denke, Sie nehmen sich heute den Tag noch frei, Lieutenant, und ab morgen melden Sie sich in der Betaschicht als Schichtleiter."
In die Betaschicht abgeschoben zu werden, passte ihm zwar nicht, doch ihm war klar, dass er nach dem Fauxpax auf der Brücke besser die kleinere Brötchen backen sollte und antwortete nur mit einem schlichten "Aye, Captain."
Die Trill sah den Lieutenant noch einmal ernst, jedoch nicht unfreundlich an und fügte hinzu: "Und wenn ich dann von der Counseling Abteilung höre, dass Sie gute Fortschritte machen, steht einer Rückkehr auf Ihren alten Posten nichts im Wege, Lieutenant."
###Wenigstens darf ich Schichtleiter bleiben, und mir bleibt die Chance, meinen alten Posten zurück zu bekommen###, dachte Ral angefressen aber froh, mit einem sprichwörtlichen blauen Auge davon gekommen zu sein. "Vielen Dank, Captain."
"Gerne, Lieutenant", entgegnete Commander Rix mit einem Lächeln. "Ich bin immer für meine Offiziere da. Und wenn Sie jemals ein Problem haben sollten, dann steht meine Tür immer auf."
Diese Aussage überraschte den Tellariten, und dementsprechend überrascht sah er Commander Rix dann auch einen Moment lang an. Dann nickte er ihr zu und sagte, diesmal mit deutlich hörbarem Respekt: "Das weiß ich zu schätzen, Captain. Nochmals Danke für Ihre Unterstützung, erst recht, nachdem Sie mich zuvor vollkommen zurecht zusammengefaltet haben."
"Wie gesagt, gerne, Lieutenant. Auf der Brücke hatte ich leider keine andere Wahl, aber ich bin jemand, der nach vorne schaut und nicht auf die vergangenen Fehler. Es ist passiert, und jetzt müssen wir nach vorne schauen, Lieutenant, denn sonst können wir uns nicht den Gefahren stellen, die da draußen auf uns warten."
Der Tellarit nickte zustimmend, denn er wusste, dass Commander Rix da nicht unrecht hatte. "Da stimmte ich Ihnen zu, Captain", sagte er, und jetzt klang seine Stimme wieder so ruhig, wie man es von einem erfahrenen Offizier eigentlich auch erwarten durfte. "Also werde ich mich morgen zur Betaschicht melden." Damit erhob er sich, denn aus seiner Sicht war nun eigentlich alles geklärt.
Commander Rix verstand dieses Signal und erhob sich ebenfalls. "Dann versuchen Sie, den Tag noch etwas zu machen, das Ihnen gut tut, Lieutenant", sagte sie freundlich. "Ich werde auch die Anweisung, dass Sie nicht aus dem Quartier dürfen, aufheben. Sie dürfen sich also wieder frei auf dem Schiff bewegen."
"Vielen Dank, Captain." Lieutenant Ral war froh, dass dieses Gespräch überstanden zu sein schien. Doch Gewissheit würde er erst haben, wenn Commander Rix sein Quartier verlassen haben würde.
Noch immer mit einem freundlichen Lächeln meinte die Trill schließlich: "Danke für den Raktajino, Lieutenant. Ich lasse Sie dann wieder alleine." Sie sah, wie der Tellarit ihr schlicht zunickte und verließ das Quartier.
Lieutenant Ral würde sich, da er sich nun wieder frei bewegen durfte, später eine Trainingseinheit gönnen. Er hatte irgendwie das dringende Bedürfnis, ordentlich Dampf abzulassen.
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[2. Teil des Gesprächs zwischen Junia und Ral. Auch noch mal Danke für das schöne Play. Hat Spaß gemacht! =) ]