• Nathalie sah ihn schweigend an und ließ ihm die Zeit, die er brauchte um anzufangen. Als er aber dann nicht so recht wusste, wie er anfangen sollte, schmunzelte sie ein wenig "Also..ganz wichtig ist es, dass wir hier nicht bei einem Verhör sind. Es ist auch nicht zwingend Notwendig, das sie am Anfang anfangen. Reden Sie einfach frei raus...was Ihnen gerade so einfällt und wenn es überhaupt nicht geht, dann fange ich einfach an." Sie lächelte weiterhin und wusste, wie schwer sowas manchmal sein konnte. Es gab Klienten die beinahe die ganze Sitzung nur drei Worte raus gebracht haben. Aber sie schätzte Vincent jetzt nicht so ein. Er war ja eigentlich ein recht offener Mensch.

  • Ens Clark war wirklich etwas nervös. Das letzte mal das er mit so jemanden gesprochen hatte, war auf der Akadamie. Natürlich auch schon vorher, aber das tat er damals als 'unwichtig' ab. Erst jetzt merkte er wie wichtig das sein konnte. Und alles was er sagte fiel eh unter die Ärtzliche Schweigepflicht. Er räusperte sich kurz und setzte erneut an.
    "Alles begann als ich zwölf Jahre alt war. Da starben bei einem bis heute nich ganz geklärten Unfall meine Eltern..... ähm naja ..." er überlegte kurz "eigentlich begann ein Thema schon vorher. Ich hatte in den Nachrichten mitbekommen als es um Die Spezies 8472 ging und es wurden Bilder gezeigt und es wurden auch Information verbreitet, ebenso wie über die Borg. Als Kind sah ich diese Bilder zufällig und ich hatte Alpträume die mich bis heute verfolgten." Vincent rückte sich auf dem Sofa zurecht, nahm einen Schluck Kaffee und fuhr fort " Nach dem Tot meiner Eltern kam ich in ein Weisenhaus, dort wurde ich teilweise gemoppt und ich begann mit Sport, besser gesagt Kampfsport. Erst um mich wehren zu können, dann um mich von den Alpträumen abzulenken. SIe wissen ja was auf der Misson im Flüssigraum passierte?" fragte er und gab Capt Farrell die Möglichkeit zu antworten.

  • Sie nickte und machte sich nebenbei kurze Notizen, die sie später in seine Akte übertragen würde. "Ich verstehe...also sitzt das alles viel tiefer." neigt sich nach vorne zum Tisch und greift nach einem anderen Padd. "Waren Sie als Kind denn schon mal in irgendeiner Art von Therapie? Nach so einem Trauma ist das eigentlich üblich. Aber wenn ich Sie so erzählen höre, dann war dem nicht so, oder besser nur für einen kurzen Zeitraum." schaut auf das Padd. "Ich kann aus der Akte nicht ersehen, ob es einen Kollegen gab, aber Sie werden mir das sicherlich gleich verraten" Sie nickte auf seine Frage hin

    "Natürlich, ich war da und es war für uns alle nicht leicht. Aber ich muss kurz noch mal auf ihre Träume eingehen. Wenn das immer noch aktuell ist, können und müssen wir dringend daran arbeiten. In dem Bereich habe ich sogar persönliche Erfahrungen gemacht und kann Ihnen dabei ganz gut helfen"

  • Clark senkte den Kopf "Nein, meine Eltern hab ich das nie wirklich erzählt und im Weisenhaus hat es dann niemanden mehr interessiert. Da werden sie also nichts finden. Meine Eltern taten das als "Normal" ab. Weil Kinder gerne mal Angst vor allem Möglichen haben." Wieder griff Clark zur Tasse.

    "Nein, ich hab seit der Mission keine Alpträum mehr, denn ich hoffe ich habe dort meine Angst gegenüber der Spezies ein für alle Mal abgelegt, es war aus meiner Sicht eine art Befreiungsschlag, der Kampf. Muss ich mich
    deshalb schlecht fühlen weil ich dafür einen Virtuellen vertreter der Spezies töten musste?"
    Clark wartet ihre antwort ab und fügte noch hinzu "Ich glaub ich könnt eine Glas Wasser gebrauchen"

  • "Ah..ich verstehe...naja das stimmt schon. Kinder haben sehr oft mal angst, aus vielen verschiedenen Gründen. Aber als Eltern sollte man genau hinsehen und abschätzen können, ab wann es nicht mehr 'Normal', ist." Sie machte sich erneut einige Notizen und sah ihn wieder an. "Das freut mich zu hören. In vielen Fällen ist eine sogenannte Konfrontationstherapie genau das richtige und nein, Sie sollten sich deswegen auf keinen Fall schlecht fühlen" Sie erhob sich auf seine Bitte hin und ging in ihre kleine Kochnische um dort eine Karaffe mit Wasser und zwei Gläser zu holen. Kommt zur Sitzecke zurück und stellt alles auf dem Tisch ab, wobei sie ihm direkt das Glas mit Wasser füllt.

    "Bitte...einmal kühles Wasser" Nathalie setzte sich wieder lächelnd und griff nach ihren Notizen "Also können wir die schlechten Träume einfach abhaken. Ich werde es trotzallem in ihrer Akte vermerken, nur für mich als Gedächtnisstütze." Sie hob den Kopf und sah ihn wieder an. "Den Sport machen Sie weiterhin, nehme ich an?"

  • Ens Clark nickte zum Dank als er das Glas griff um einen Schluck davon zu nehmen. Er saß immer noch ziehmlich angespannt da und schaute wie Capt Farrell eifrig Notizen machte.
    "Wenn sie das sagen, dann könnten wir das denk ich mal abhaken. Zu Ihere Frage wegen dem Sport, ja das mache ich regelmässig. Ich bin auch froh das ich damals damit anfing, denn dieses Träining hat mir im Job schon mehr als einmal geholfen. Nicht zu letzt in der Mission. Meine Ausszeichnungen in diesem Bereich sind denk ich mal vermerkt in meiner Personalakte.
    Wenn wir schon beim theme Job sind.. das ist eines der beiden Themen die noch etwas offen sind"
    Clark schaute Capt. Farrell an und seine Gesichtszüge entspannten sich etwas, je länger er bei ihr war. Ihre Art und Weise gab ihm Mut und die nötigen Ansporn weiter zu reden.
    "Ich bin immer noch wegen meinem Job. Ich wurde, aus meiner Sicht wurde ich ins Kalte Wasser gestossen und hoffe jeden Tag inständig das ich keine Fehler mache. Ich bin dahin gegen ein echter Angshase. Ich wurde im Weisenhaus immer für jeden kleinen Fehler bestraft und das hängt mir immer noch im Nacken. Können sie mir dafür irgendwas an Hilfe anbieten?"

    Einmal editiert, zuletzt von Vincent Clark (12. Januar 2020 um 20:54)

  • Sie hörte ihm wieder aufmerksam zu und musste tatsächlich ein klein wenig schmunzeln "Auch da bin ich ganz bei Ihnen. Viele wissen es nicht, aber ich habe damals als Sicherheitschef angefangen und hatte jedesmal fast die Hosen voll, wenn der Tag zu ende war...Zumindest in der Anfangszeit. Und glauben Sie mir, jeder wird praktisch ins kalte Wasser gestoßen, wenn er von der Akademie kommt. Nur sprechen die meisten nicht darüber und das ist der Fehler. Wenn Sie sich sehr unsicher fühlen, kann ich ihnen nur ans Herz legen, sich mit Commander Lavie zu unterhalten. Er war seinerzeit Sicherheistchef auf der Perception und kann ihnen da mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was das Fehler machen betrifft....jeder macht irgendwann mal kleine oder auch größere Fehler. Wir müssen einfach Fehler machen um daraus zu lernen. Versuchen sie ab morgen einfach mal nicht mit zu hohem Erwartungsdruck den Dienst zu beginnen...und wenn sie merken, das die Angst hoch kommt, dann rufen Sie mich..wir können jederzeit über Kom reden"

  • Ens Clark atmete tief ein und aus und war sichtlich erleichtert über ihre Antwort.
    "Ich hatte irgendwie einfach gehoft das ich, wenn ich auf die Starbase wechsel, ersteinmal alles von der Piecke auf lernen kann, mich in ruhe einarbeiten kann und meine Unsicherheit mit der Zeit durch Routine einfacher wird." Er zuckte mit den Schultern "Aber vielleicht haben sie recht, scheinbar lernt man es so am einfachsten. Ich werde bei Gelegenheit mal mit LtCmdr Johnson und auch mit Cmdr Lavie reden, ich denke das kann nich schaden." Vincent sah sichtlich erleichter aus, dann überlegte Clark kurz ob er das letzte Thema wirklich anschneiden sollte aber nach kurzem abwägen, entschied er sich dafür. Was zum Grösstenteil auch der Verdienst von Capten Farrell war, denn er muste sagen der Weg hier her hatte sich bisher schon gelohnt. Er fühlte sich gut aufgehoben und auch verstanden.

    "Es ist ja noch etwas passiert auf der Mission und ich weisss nicht ob und wie ich das deuten soll." Clark nahm noch einmal einen Kräfigen Schluck Wasser bevor er weiter erzählte. Langsam entspannte sich seine Haltung und er rutsche etwas in seiner Sitzposition in sich zusammen und sah ein weniger entspannter aus. "Ich war eigentlich nicht direkt darauf aus, denn ich hatte vor mich ganz und gar auf meine Karriere konzentrieren, aber ich hab jemaden etwas näher kennen gelernt, die rede ist von Emily Parker. Keine Ahnung warum aber wir haben auch ohne die Chips eine Verbindung aufgebaut." seine Augen begannen zu strahlen als er an sie dachte und ein lächeln huschte über sein Gesicht.

    "Ich hab sie auf ein Date eingeladen und hab nun Angst das das was wir fühlen vielleicht doch nur durch die Chips und der ungewollten Verbindung zwischen uns entstand" Clark senkte wieder seinen Blick und hoffte das er eine Antwort bekam die ihm die Angst etwas nahm.

    Einmal editiert, zuletzt von Vincent Clark (12. Januar 2020 um 21:59)

  • "Sie können immer noch alles von Grund auf lernen. Sie sind in der Glücklichen Position, jemandem unterstellt zu sein. Sprechen Sie das alles doch mal bei Mister Johnsen an, ich bin mir sicher das er Verständnis für ihre Situation hat." Sie kannte den Sicherheitschef nun auch schon sehr lange und wusste, das auch er am Anfang seine Problemchen hatte. Da er das Thema fürs erste abgeschlossen hatte, hörte Nathalie ihm wieder zu und griff sich endlich mal ihre Tasse mit dem Kaffee, der schon fast kalt war. Sie trank einen Schluck und schmunzelte in die Tasse hinein "Wer ist schon darauf aus? Wir können es nur schwerlich steuern, ob oder ob wir keine Gefühle entwickeln und es ist doch etwas gutes, das sie beide sich auch ohne diesen Chip näher kommen." Nathalie schlug die Beine übereinander und lehnte sich ein klein wenig nach vorne. "Auch hier rate ich ihnen, sich nicht vorher schon so arg unter Druck zu setzen und sich ständig zu fragen, was ist wenn...das bringt nichts und macht sie nur verrückt. Atmen sie tief durch und gehen sie entspannt in dieses Date. Verhalten Sie sich so wie schon die ganze Zeit über und dann werden sie beide feststellen, ob sich die Gefühle vertiefen oder es nur bei einer Freundschaft bleibt. Ich wünsche Ihnen natürlich ersteres" Sie lächelte ihn an. "Wenn Sie mögen, berichten Sie mir doch wie es glaufen ist und wie Sie sich dabei gefühlt haben"

  • Eigentlich war das irgendwie das was er sich auch schon dachte, aber irgendwie war er schon immer so, vielleicht war er daher auch für den Job prädisteniert. "Ja ich weiss, ich mach mir immer zu viele Gedanken. Ich spiele im Kopf 1000 Szenarien durch und hoffe das es nicht durch das 1001 Szenario zerstört wird. In meinen Job und im Schach ein riesen Vorteil, aber in der Liebe sicher hinderlich." zog Vincent das Fazit.
    "Und ja gerne würde ich ihnen davon erzählen und freue mich wenn ich wieder kommen kann zum reden." sagte Vincent und blickte auf die Uhr. " Ich glaub ich werde ihre Zeit für heute nicht weiter in Anspruch nehmen, ich hab sie schon genug von Ihrem Feierabend abgehalten."

  • Sie musste jetzt leise lachen und schüttelte den Kopf "Es ist alles gut...Dafür bin ich da" sie legte ihre Notizen zur Seite und sah ihn wieder an "Sie können jederzeit zu mir kommen, auch wenn Ihnen ihre Probleme noch so klein erscheinen. Es ist immer besser, über alles zu reden als alles in sich hineinzufressen. Überlegen Sie sich, ob sie es nicht in Anspruch nehmen wollen und einen festen Termin einmal in der Woche mit mir ausmachen. Einfach um den ganzen Ballast der Arbeit und allem anderen, loszuwerden. Das machen viele und sie fühlen sich gut damit. Mit einigen meiner Klienten treffe ich mich zum Beispiel einmal in der Woche zum Essen auf der Promenade." Sie lächelte. "Überlegen Sie es sich und sagen mir einfach kurz Bescheid" Sie erhob sich dann um ihn noch zur Tür zu begleiten.

  • Clark kam mit leichten bedenken hier her, diese wurden zum Glück alle zerstreut und er war froh diesen Schritt gegangen zu sein.

    Er erhob sich, folgte ihr zur Tür und streckte Capt. Farrell seine Hand endgegen

    "Vielen Dank für ihre Hilfe, ich bin ihnen sehr dankbar fürs Zuhören und ihrer professionellen Hilfestellung.Ich weiss nun das ich jederzeit hier gut aufgehoben bin. Ich denke ich werde ihr Angebot überdenken und es vermutlich in Anspruch nehmen." lächelte er als er ihre Hand schüttelte und dann hinaus ging.
    Nun hatte er ein Date vorsich und mit einem leichten Schritt und gut Gelaunt ging er in sein Quartier


    ENDE