Ort des Geschehens: Casino
Beteiligte Personen:
@Tira Akari
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Er hörte ihr aufmerksam zu und nickte zwischendurch sanft. "Natürlich dürfen sie Fragen. Und es ist ganz normal das sie dies beschäftigt. Wahrscheinlich war dies auch ihr erster Einsatz dieser Art, wie ich vermute." Er trank kurz einen Schluck und sah sie dann wieder an, während er ihr ein leichtes lächeln schenkte. "Um ihre Fragen zu beantworten. Ich versuche nicht darüber nachzudenken, auch wenn das echt manchmal sehr schwer fällt. Ich versuche mich dann irgendwie abzulenken, mit einem Hobby oder auf dem Holodeck, beim Training und ähnliches. Nein es lässt mich nicht kalt und einfach so abschalten und zum normalen Dienst zurückkehren funktioniert ebenfalls nicht, wir sind ja keine Maschinen. Mit der Zeit wird es zwar einfacher, aber niemals lässt einen so etwas kalt. Man blendet es dann in diesem moment vorrübergehend aus und mit den Jahren stumpft man da auch etwas ab, das ist ebenfalls wahr."
Er machte eine kleine Pause um das gesagte erst einmal etwas sacken zu lassen und trank erneut einen Schluck Wasser, ehe er weiter erzählte. "Grade am Anfang, bei den ersten Einsätzen, wo so etwas nötig wird, fällt es einem verdammt schwer und manchmal hat man das Gefühl daran zu zerbrechen, weil es einen gefühlsmäßig innerlich vielleicht zerreist. Da helfen solche Gespräche wie dieses hier immer am meisten, grade in dieser Anfangszeit. Sie werden mit jedem Einsatz, mehr an professionalität gewinnen und sich diese Gefühle nicht mehr offensichtlich anmerken lassen, aber sie werden immer ein Teil von ihnen sein. Und das ist auch gut so, das ist etwas das wir niemals verlieren dürfen. Unsere Gefühle und unser Gewissen, auch wenn unsere Befehle manchmal dazu verleiten, dieses am besten alles zu vergessen und auszuschalten, aber wie ich bereits sagte, sind wir ja keine Maschinen."
Er sprach sehr ruhig und sanft, um ihr zu zeigen, das dies ganz normal war und sie keine Angst haben muss, über ihre Gefühle diesbezüglich zu sprechen oder sich dazu gezwungen sieht, diese gar komplett abzuschalten oder zu verdrängen, weil das wäre absolut gar nicht gut. "Wissen sie, ich habe als Spurensicherung beim SFCID gearbeitet. Was wir dort bereits alles zu Gesicht bekamen, damit könnte man die besten Horrorgeschichten füllen. Sehr oft sind leider auch heutzutage, noch viele Kinder die Opfer von Gewalt oder anderen unausprechlichen Taten, jedesmal wenn ich an einen Tatort kam und ein totes Kind vor mir lag, war es jedesmal gleich schlimm, das ist in alle den Jahren auch nie besser geworden. Man fühlt Zorn, Hass und gleichzeitig auch eine Ohnmacht. Ich weiss das man das nicht direkt vergleichen kann, aber ein ähnliches Gefühl habe ich auch jedesmal, wenn ich gezwungen bin ein Leben zu nehmen. Und ich habe mir persönlich geschworen, sollte ich jemals an diesen Punkt gelangen, das mich solche Situationen kalt lassen, hänge ich meinen Job an den Nagel, denn dann kann ich ihn nicht mehr professionell ausführen."
Er hoffte, das er ihr damit zumindest ein wenig helfen konnte, ihre Sorgen und ängste zu mindern. Aber er würde sie nicht anlügen und behaupten das, dass irgendwann leicht wird, angenehm und einem nix mehr ausmacht. Oder das man es einfach ausblenden kann und zur Seite schieben, wie und wann immer man will. Das funktionierte leider nicht so und das würde er ihr auch nicht verschweigen, egal wie unangenehm diese Wahrheit auch war. Allerdings schätzte er sie als eine taffe und tapfere Frau ein, die diesen Spagat mit der Zeit mit absoluter Sicherheit meisterte.