Beiträge von Kosh

    Kosh wollte sich gerade umdrehen, als es nochmals an der Tür schellte. Nin öffnete noch einmal und erblickte eine Trill, die ein umwerfendes Kleid trug. "Kommen Sie doch herein!", lächelte nin der Brünetten entgegen.
    Im Wohnzimmer wurde es inzischen doch merklich voll. Es waren nicht ganz die Hallen, die Hans aus seiner Kindheit gewohnt war, dafür war aber die Gesellschaft besser. Er begrüßte auch die beiden Neuankömmlinge, die er beide noch nicht kannte, die sich aber hoffentlich vorstellen würden und, sobald sie eingetreten war, auch Artemis Dara, die Frau mit den vielen Leichen im Keller. [Das passiert, wenn man sich immer Arbeit mit nach Hause nimmt.]
    Zu neunt kuschelten sie sich um den Esszimmertisch und Hans hielt seine Gäste dazu an, von dem wirklich reichhaltigen Speisenangebot zu kosten. Zugleich erkundigte er sich bei seinen Teammitgliedern, wie es ihnen so ging, insbesondere Commander Staples wurde auf Herz und Nieren geprüft. [Also... Metaphorisch, not the Vidiian way.]

    "Ich geh schon", rief Kosh aus dem oberen Teil des Hauses, als es erneut an der Tür läutete.
    Dankend nahm Hans die Gastgeschenke an, die er jedoch nicht sofort öffnete. Den festen Händedruck Petes nahm er entgegen, ohne eine Mine zu verziehen. Das hatte der doch mit Absicht gemacht. Stattdessen wandte er seine Aufmerksamkeit nun T'Reava zu, um ihre Frage zu beantworten. "Nun, nein. Mit einem Gastgeschenk drückt man die Wertschätzung gegenüber dem Gastgeber aus und zugleich seinen Dank dafür, eingeladen worden zu sein. Allerdings erwartet es niemand und man ist auch niemandem böse, wenn er/sie/nin nichts mitbringt. Die Blumen habe ich Ihnen übrigens sehr gerne vorbei gebracht, Commander Staples."
    Draußen dämmerte es bereits, als die Tür ein weiteres Mal geöffnet wurde und sich eine kleine, vielleicht 1,70m lange humanoide Gestalt im Gegenlicht abzeichnete. "Hallo, ich bin Kosh! Sie sind auch Arbeitskollegen von Hans? Aber kommen Sie doch erst einmal herein, es ist ja schon frisch draußen."
    In der Stube hatten sich inzwischen alle gesetzt und Hans hatte Zeit gefunden, artig das Marzipan zu eröffnen und sich daran zu erfreuen. Farrell hatte Geschick bei der Wahl bewiesen und seinen Geburtsort ganz geschickt gegen ihn verwendet. "Danke Herr Farrell, das freut mich sehr. Und Ihren Wein werde ich mal bei einem Glassatz anbrechen, Herr Biasini. Aber bitte, nehmt euch, es ist genug für alle da!"

    "Au, verdammt, verdammt, verdammt!!!", jaulte Hans auf, als er einen Topf mit Blaukraut hinüber ins Wohnzimmer tragen wollte, dabei indes nicht bedacht hatte, dass dieser zum Warmhalten seines Inhaltes erhitzt worden war. Der schwere Topf knallte scheppernd zurück auf die Arbeitsplatte und Hans spurtete zum nächsten Waschbecken um seine Hände zu kühlen. Mist!, dachte er bei sich.
    Natürlich läutete es just in diesem Moment, doch Hans sah sich noch außer Stande die Tür zu eröffnen. Kosh war, wie er wusste, gerade verhindert und so rief er: "Moment, ich komme gleich!" Zwei Minuten später eilte er dann zur Haustür und eröffnete diese, wobei der aufgehängte Kranz über das grün bemalte Holz schwenkte. An seiner Schwelle hatte sich bereits eine illustre Gesellschaft eingefunden: Er erblickte Pete Farrell, Avelino Biasini, T'Reava und Lieutenant Commander Staples. Immer noch leicht gequält lächelnd - seine Hände pochten noch - begrüßte er sie:
    "Herzlich willkommen in meinem trauten Heim, wie schön, dass Sie es einrichten konnten. Kommen Sie doch bitte hinein, die Schuhe können Sie dort drüben hinstellen, die Jacken nehme ich Ihnen ab." Während er zurücktrat, um die Leute herein zu lassen und ihnen etwaige Jacken und Mäntel abzunehmen, sprach er weiter. "Bitte verzeihen Sie, dass Sie so lange mit unserer Einfahrt vorlieb nehmen mussten, mir ist gerade ein kleines Malheur passiert." Er wies auf eine der drei abgehenden Türen. "Bitte hier entlang." Er führte seine Gesellschaft ins Wohnzimmer, wo sich bereits Bestecke und gar nicht mal so wenig Essen auf dem Tisch angefunden hatten.
    "Setzen Sie sich, wo Sie wollen.", meinte Hans lächelnd, "aber mein Vorschlag wäre, dass Sie, Commader Staples, hier Platz nehmen, dann können wir anderen Sie ganz besonders gut begutachten, ob Sie wieder wirklich in Form sind."

    Das Wohnzimmer versprach voll zu werden. Hans hatte - um den Abschluss der beiden Fälle zu feiern und wiederum etwas für das Zusammenwachsen des Teams zu tun - das gesamte Team mit ihren etwaigen Anhängen zum Essen eingeladen und durchblicken lassen, dass er Absagen aus anderen Gründen als dem 150. Geburtstag der eigenen Großmutter oder aber akutem Sterben als persönliche Beleidigung auffassen würde.
    Und so war Hans jetzt damit beschäftigt, den ausgezogenen Tisch einzudecken und sich zu sorgen, ob die Idee tatsächlich so clever war. Aber es gab einen weiteren Grund: Commander Staples war aus dem Koma erwacht und entlassen worden. Auch dies sollte tunlichst befreut werden. Nachdem er die ungleichen Teller und Bestecke verteilt hatte, das Ergebnis eines Lebens im All, sah Hans auf und blickte durch das Fenster aufs Meer hinaus. Es dämmerte bereits, gleich müssten die Gäste eintreffen.
    Kosh kam aus der Küche herüber, in nimser Hand eine große Schüssel mit Salat.
    "Magst du bitte tragen helfen?", bat nin ihn.
    "Ja, natürlich.", erwiederte er und fing an, verschiedene Teller, Schalen, Schüsseln und Platten auf die Warmhalteplatten im Wohnzimmer zu stellen. Beide hatten sie verschiedene Gerichte zubereitet, sodass hoffentlich jeder auf seine Kosten kommen sollte.
    Das Wasser des Jademeers, sonst immer von bezeichnend dunkelgrüner, undurchsichtiger Färbung, wurde bei diesen Lichtverhältnissen immer stahlgrau und schließlich bei Nacht schwarz. Aber es verhieß ein besonderes Schauspiel, für das die Meeresfauna von Sirius IX verantwortlich war und das Hans seinen Gästen im Verlauf des Abends nicht vorenthalten wollte.

    Es war frisch auf der Dachterasse und Hans hatte gut daran getan, sich noch einen Schal und eine Mütze zu replizieren. Eingepackt in seine CID-Jacke hatte er das vorgefunden, wovon schon Commander B'Lexa, der Leiter eines der beiden anderen CID-Teams auf Sirius IX, geschwärmt hatte: Liegestühle! Da er alleine hier oben war, hatte er die freie Auswahl und setzte bzw. fläzte sich in einen blau-weiß gestreiften. Er klappte sein mobiles Terminal auf und verband sich mit der Moirai-Datenbank. Dort lies er dann nach der Nummer suchen, die Dara ihm gegeben hatte. Einige der Ergebnisse konnte er aufgrund des Fundortes und seiner Kenntnisse um die Wrackbestandteile offensichtlich ausschließen, etwa Spindnummern oder Literaturidentnummern (letztere hätten sich wohl auch nicht bei der Explosion gehalten), andere Dinge wurden nicht vermisst, wie er auf Nachfrage herausfand. Schließlich gelangte er zu dem wahscheinlichsten Treffer, der - natürlich - dem Alphabet folgend, erst ganz am Ende aufgelistet wurde. Eine Zahnprothese. Das überraschte Hans zunächst nicht weiter, Prothesen waren im 24. Jahrhundert keine Seltenheit. Durch Anfrage an die medizinische Datenbank der Sternenflotte fand er heraus, dass es zu einem Commander Valentine Quelart gehörte, der als Fluglehrer für die Sternenflottenakademie in Hamburg tätig war und in Seattle wohnte. Transporter erleichterten solche Strecken ungemein. Dass Quelart seid vier Wochen tot war, überraschte Hans dann schon eher.
    Angespornt von seiner Entdeckung grub Hans weiter und fand heraus, dass für den Shuttleflug ein Ltjg. Viggo Larsen eingeteilt war, der Medikamente zur Erde bringen sollte. Stirnrunzelnd betätigte er seinen Kommunikator, den er allerdings unglücklicherweise gut weggepackt hatte.
    ***Von Lahrenberg an Dara: Frau Dara, sagen Sie, haben Sie irgendeine Form von DNS an dem Toten finden können? Ich hätte da nämlich eine kritische Anfrage.***

    Sich für einen Moment seinen dunklen Gedanken hingebend bemerkte er nicht, wie Artemis Dara die Konstruktionshalle betrat. Erst, als sie in sein Blickfeld trat, sah er sie erstaunt an, dann lächelte er jedoch. Sie hielt ihm ein PADD mit ihrem Untersuchungsbericht hin, wobei sie einen Marker gesetzt hatte. Die Nummer, die er beim berühren das Markers angezeigt bekam, sagte ihm nichts, aber er war sich sicher, dass die Moirai-Datenbank da mehr beizutragen hatte.
    "Danke, Frau Dara.", sagte er lächelnd zu der Trill gewandt und richtete seinen Blick dann auf Biasini. "Herr Biasini, ich glaube, im wesentlichen haben wir es hier soweit. Wenn Sie meiner nicht noch bedürfen, werde ich mich auf die Dachterasse zurückziehen und dieser Zahnnummer nachjagen. Und wenn ich schon dabei bin, kann ich auch gleich alle Informationen über das Shuttle und seinen Piloten zusammentragen." In jedem Fall, packte er seinen Koffer zusammen, da die holographische Simulation ihren Zweck vorerst erfüllt hatte.


    Laden von Heinz Fraser

    Fraser zuckte zusammen wie von der Tarantel gestochen. Beweise hatte er nicht vernichten wollen! "Ich werde nichts mehr anfassen, Ehrenwort!" Am Besten ist es wohl, ich mache den Laden für heute zu und gehe wieder nach Hause... Aber sagen Sie mir, wann kann ich denn wieder eröffnen? Wissen Sie, auch wenn es kein Geld mehr gibt, so muss ich doch auf Verbindlichkeiten achten."

    Heinz zuckte zusammen, als ihn Farrel ansprach. Inzwischen hatte er sich halbwegs an die beruhigende Präsenz der aufmerksamen Vulkanierin gewöhnt und der schroffe Tonfall des auffällig bleichen Chefermittlers brachte ihn aus der Fassung. Während er seine Fingerabdrücke auf dem PADD zur Verfügung stellte, das Pete ihm hinhielt, erwiderte er: "Ich habe Ihrer Kollegin schon gesagt, wo Sie meine Mitarbeiter finden. Meine Frau ist zu Hause, wenn Sie wollen, rufe ich sie an, damit sie herkommen kann. Sie wird Ihnen auch bestätigen, dass ich im Bett gelegen habe."
    Pete sah sich um, er schien Fraser gar nicht richtig zuzuhören. "Gibt es hier einen Hintereingang? Und wie ist ihr Laden generell gesichert?", fragte er. "Ich habe überall Nummernschlösser. Das reicht eigentlich, hier kommt ja nichts weg. Schauen Sie sich doch um, wir sind hier eine gute Gegend. Das hier ist ja nicht Trisircle. Hier leben nur anständige Bürger. Zumindest dachte ich das immer... Naja, wie dem auch sei, ich rede schon wieder zu viel... Es gibt noch einen Lieferanteneingang zur Liefergasse hinter dem Haus. Ich zeige sie Ihnen. Kommen Sie mit."
    Mit den beiden CID-Ermittlern im Schlepptau ging er nach hinten. Rechts neben der Tür zum Kühlraum befand sich im rechten Winkel eine weitere Tür, die auf eine Gasse mit hohen Wänden führte. Die glatten, grauen Betoplastikwälle zu beiden Seiten waren steril sauber, im dunkeln mochte es jedoch hier etwas ungemütlich werden, da die Wände kaum Licht reflektierten und es keine erkennbare Beleuchtung gab. "Was ist das denn?", fragte Fraser plötzlich laut und sichtlich überrascht, sogar verärgert. "Das ist ja völlig ramponiert!" Das Schloss über das sich der dicke Ladenbesitzer beugte sah völlig in Ordnung aus, allerdings war das Display dunkel. Fraser drückte mit seinen Fingern darauf herum, ehe jemand ihn daran hindern konnte.


    Konstruktionshalle

    Hans nahm das PADD Biasinis in die Hand, während seine Gedanken immer noch bei der Ausbeulung des Shuttles waren. "Ich denke, dass es sich bei dem Explosionsverhalten, das der Computer reproduziert hat, um eine Explosion im Innern des Cockpitraumes handelt. Was wir sehen ist ein durch die Explosion verursachter Überdruck, der auf die Wände des Runabouts wirkt. Wie bei einer Gasflasche, deren Inhalt sich entzündet. Das Runabout hat einen Behälterzerknall erlebt, würde ich behaupten. Dazu passen auch die Indizien, die wir sonst gefunden haben, wie diese Metallstücke, die Sie da scannen." Hans blickte Avelino an. "Das war eine Bombe und das bedeutet Mord. In den Beladelisten waren keine Substanzen aufgeführt, die so eine Explosion hätten verursachen können, das hatte ich vorhin überprüft."
    Der Lieutenant stemmte die Hände in die Hüften, wobei sein SpuSi-Einweganzug knisterte. Sein Gesichtsausdruck wirkte auf einmal müde und traurig. "Wissen Sie, Herr Biasini, das ist eigentlich genau der Grund, weswegen ich diesen Job nicht wieder machen wollte. Es sterben so viele Menschen weil andere Menschen ihnen böses wollen. Auf der Pandora und dann auf der Max Planck konnte ich das wieder ausblenden, da waren wir Forscher, und die Lebenheit strebte danach, sich selbst zu verbessern. Hier auf dem Boden holt einen der ganze Morast wieder ein."

    "Dann gilt es also, weiterzuermitteln.", erwiderte Hans. Er scannte die letzten Teile ein, und begab sich dann zurück zu seinem Rollkoffer. Diesen zog er nun in die Mitte der Konstruktionshalle, sodass er in Mitten der Trümmerteile stand.
    "Herr Biasini, reichen Sie mir doch mal bitte Ihren Tricorder hinüber." Während der Italiener ihm entgegenkam, öffnete Hans seinen Koffer und holte zwei Gegenstände daraus hervor, ein mobiles Computerterminal und einen tragbaren Holoemitter. Den Emitter stellte er auf dem Boden ab und schaltete ihn ein, das Terminal stellte er auf den nun wieder geschlossenen Koffer und aktivierte es ebenfalls.
    "Nicht gerade optimal, aber wir feilen noch an einer letztgültigen Lösung." kommentierte er die leidlich komfortable Position, die er nun hockend vor seinem Notarbeitsplatz einnahm. Nun übernahm er die Daten aus beiden Tricordern und fing an, das LCARS mit Befehlen zu füttern. Zeitgleich wurde der Holoprojektor aktiv und zeigte ein Runabout der Danube-Klasse, dass sich im Maßstab 1:10 und nur aus blau leuchtenden Linien bestehend über ihren Köpfen drehte. Immer wieder leuchteten Teile auf, als der Computer ein Wrackteil mit einer Baugruppe der Danube-Klasse identifizierte.
    Analyse komplett, kommentierte die monotone Frauenstimme, die standardmäßig die Sprachausgabe von Sternenflottencomputern repräsentierte. Hans entschied sich, auch, damit Biasini mitverfolgen konnte, was er tat, die weiteren Eingaben ebenfalls über eine Spracheingabe zu erledigen. Außerdem konnte er sich aus dieser erniedrigenden Haltung erheben. Nunmehr erhaben sprach er das Terminal an: "Computer, rekonstruiere den wahrscheinlichsten Explosionsverlauf anhand der Deformation der Trümmerstücke und stelle die Explosion über das Modell dar, das momentan vom holographischen Projektor generiert wird. Nur Gittermodell, keine Gasverbrennung darstellen. Stelle den Verlauf in 1/100 der tatsächlichen Geschwindigkeit dar."
    Rekonstruktion abgeschlossen, beginne Darstellung. Über ihren Köpfen verharrte das Runabout und Hans sah gebannt auf. Zunächst schien es so, als geschähe nichts, dann jedoch begann die Schnautze der Danube-Klasse, sich erst aufzublähen und dann splitterten viele Teile majestätisch trudelnd auseinander. Dieser Effekt setzte sich dabei fast unmittelbar im hinteren Teil des Runabouts fort, sodass schon bald das ganze Schiff zerstoben war.
    "Herr Biasini... Sah das für Sie wie ein Triebwerksdefekt aus?"

    [Gunter und Heinz... Da hast du dich ja mal wieder von Exotik sondersgleichen leiten lassen. ^^]

    "Aber Handschuhe würden Sie schon noch empfehlen, oder?", frozelte Hans lächelnd zurück. Also dann, frisch ans Werk, dachte er bei sich. Er fing an, die Teile mit seinem Spurensicherungstricorder einzuscannen und bat Biasini, es ihm gleich zu tun. "Ich möchte mit den Digitalisaten den Explosionsverlauf rekonstruieren. Damit können durch die Form der Trümmer und mit Abgleich der Typik feststellen, ob die Explosion durch den Aufprall, eine Antriebsrückzündung oder etwas anderes verursacht worden ist." Es war eine langwierige und monotone Arbeit, je weiter er sich der Mitte näherte, desto stutziger wurde er, als er die Teile in die Hand nahm und mit dem Scanfenster des Tricorders darüber strich.
    "Sagen Sie, Herr Biasini... verwenden wir Ihres Wissens nach Magnesiumlegierungen in Shuttles der Sternenflotte? Laut meinem Tricorder sind viele Teile mit einer Schicht Magnesiumrost überzogen."


    Lamonia City; Laden von Heinz Fraser

    Heinz Fraser war sichtlich aufgeregt. "Ja, Ja doch! Mir gehört der Laden. Ich habe heute morgen wie immer den Laden aufgeschlossen und dann habe ich einfach angefangen, meine Waren auf die Straße zu stellen. Wissen Sie, ich habe einen Teil meiner Früchte immer draußen. Im Moment habe ich Sinelbeeren im Angebot. Mögen Sie Sinelbeeren? Nehmen Sie sich doch mal eine und probieren Sie, warten Sie, ich hole Ihnen ein paar!" Er war schon im Begriff aufzustehen, aber T'Reava bat ihn, sitzen zu bleiben und sich auf den weiteren Verlauf des Fundes zu konzentrieren. "Ach, natürlich... Also... ich habe wie gesagt meine Auslagen bestückt und dann bin ich nach hinten in den Kühlraum um das Fleisch für die Fleischtheke herauszunehmen. Und da... da... Sie hat mich angesehen!" Fraser war sichtlich den Tränen nahe. Er zitterte und schaute T'Reava nicht an.

    Hans kam gerade aus dem Trisircle Memorial Hospital, wo er Blumen für den nach wie vor im künstlichen Koma liegenden Shinichi Staples vorbei gebracht hatte. Kosh hatte er zu nimsem Arbeitsplatz bei der Sirius Kybernetic Corporation gefahren und hatte sich dann selbst auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz. Nun holte er aus seinem Spind seinen Rollkoffer, in dem sich sein ganzes Büro befand und befragte die Bulletins auf seinem PADD nach den Aufgaben des Tages. Die freie Zeit hatte er genutzt, um richtig durchzuschlafen, den Haushalt zu schmeißen und sich seinem neuen Hobby zu widmen, dem Bauen von Bleiglasfenstern. Im Garten hinter dem Haus war ein Bretterverschlag extra dafür gebaut, dass er dort arbeiten konnte. Es war nicht sehr gemütlich, aber Hans hatte festgestellt, wie entspannend diese Tätigkeit war. Außerdem hatte er sich überlegt, ein neues Instrument zu erlernen, und eine Ecke in dem kleinen Küstenhaus freigeräumt, um dort ein Klavier aufzubauen. Dies würde er am Wochenende tun, sollte nicht wieder ungünstig gestorben werden. Unter seinem Arm hielt er eine graue Metallbox. Diese enthielt - wie er dem Wachmann versicherte, der sie misstrauisch beäugte und einem Sicherheitsscan unterzog - eine Auswahl von andorianischen Teesorten, die man mit Eiswasser aufgoss und einen müden Sternenflottenoffizier mindestens so wach hielten, wie klingonischer Raktajino, dabei jedoch lange nicht so herb schmeckten.
    Da das Team um Lieutenant Farrell noch keine neuen unvorhergesehenen Leichen zu bergen hatte, war es nun endlich an der Zeit, sich mit dem Toten im Shuttle zu befassen, welches nach wie vor in der Konstruktionshalle verweilte. Und als hätte der Trill eine mehrjährige Ausbildung im Gedankenlesen hinter sich gebracht, ertönte dessen schnarrende Stimme aus dem Insignienkommunikator, den Hans am Gürtel trug. Wann bekommen die eigentlich endlich eine vernünftige Lautsprecherübersetzung hin?!
    ***Verstanden, Herr Farrell, auch Ihnen einen guten Morgen. Ich bin auf dem Weg.***

    Hans nickte. Er wartete noch, bis Farrell mit dem Neuankömmling - der sich den besten Zeitpunkt ausgesucht hatte, war es doch etwa 5:00 Uhr in der Frühe - den Raum verlassen hatte, dann wandte er sich nochmals an Biasini.
    "Keine Sorge, ich werde wirklich gleich gehen und Sie Ihre Arbeit beenden lassen, aber ich habe noch eine Frage, die mich umtreibt. Warum diese Waffe? Ich werde hoffentlich mehr wissen, wenn meine Datenanalyse beendet ist, aber dennoch... Wenn ich Herr Staples wäre, würde ich doch in Gottes Namen mir nicht eine Waffe beschaffen, die schwer herbei zu holen ist und dazu mir den Nachteil einbringt, dass sie sofort auf mich deutet." Er schaute in sein inzwischen leeres Glas. "Nennen Sie mich naiv, aber für mich ist das eher ein Hinweis auf seine Unschuld, denn auf das Gegenteil. Es sieht für mich zu gewollt aus."
    Er wartete noch Biasinis Erwiederung ab, erhob sich dann, dankte für das Gespräch und ging zurück zu seinem Arbeitsplatz. Erwartungsgemäß arbeitete der Suchdaemon noch und bisher ohne verwertbare Hinweise. Aber ein kleines Bulletin erregte seine Aufmerksamkeit. Das SCE hatte seinen Quantencomputer tatsächlich prototypiert. Seine Theorien schienen sich wohl als plausibel zu erweisen.
    Lächelnd fügte er eine neue Suchanfrage ein, nämlich nach sämtlichen Berichten ab Außerdienststellung der Galileo, in denen die Registriernummer des Phasers von Staples aufgetaucht war.
    Und schließlich verfasste er noch eine private Nachricht mit seinem PADD an Kosh. Wenn nin nachher in die Stadt fuhr, bat er, nin möge ihm ein Lunch-Paket mit herumzubringen.

    "Wenn Sie geheime Teevorräte haben, dann davon gerne. Mit dem Nahrungsmittelspender habe ich gerade schon eine unangenehme Erfahrung gemacht. Ansonsten bitte ein Glas Wasser." Er setzte sich und lächelte dem Ensign zu.
    Farrells Wunschliste war unvollständig. Er selbst wünschte sich noch ein vernünftiges Motiv und einen ebenso aussagekräftigen Zeugen. Am besten eine Kamera.
    "Gibt es denn irgendetwas, das Herrn Staples eindeutig belastet? Also, wenn wir mal von einem allten, staubigen Phaser mit der falschen Kennnummer absehen, dessen Herkunft und Weg sich sicher zurückzuverfolgen lohnt. Und einer Person, die wahrscheinlich eine CID-Jacke trug.", fragte er in den Raum hinein. Gedanklich machte er sich eine Notiz endlich eine Transmission an die Galileo zu verschicken.

    Ergeben nickte Hans dem Trill zu, der jedoch mit den Gedanken woanders zu sein schien. Er richtete einen Suchdaemon ein, der die Metadaten der Moirai-Datenbank nach allen noch so winzigen Übereinstimmungen von Staples und Koss zusammentragen sollte. In einem nächsten Schritt würde er diese Daten dann sichten und weiter zusammendampfen. Diese Arbeit mochte einen Moment dauern und so erhob sich der Mensch und machte sich auf dem Weg zur Tür.
    "Was meinen Sie, Herr Farrell, kommen Sie mit, Herrn Biasini behelligen?"
    Auf dem Weg zu Biasinis Stammarbeitsplatz machte Hans beim Nahrungsspender halt und erbat sich einen Andorianischen Tee. Er war lauwarm. Furchtbar. Er stellte den Tee zurück in den Replikator, wo er sich schimmernd auflöste.
    Er lehnte sich in den Durchgang zu Biasinis Wirkstätte.
    "Guten Morgen, Herr Biasini, gleich erleben wir den ersten Hahnenschrei. Darf ich eintreten?"

    =/\= Beginn der Transmission =/\=

    Nachricht an: Dr.sec. Anaru Stoughton

    Betreff: Anmeldung zum Seminar Sicherheit

    Sehr geehrter Dr. Stoughton,

    hiermit möchte ich mich für das Fachseminar Sicherheit anmelden. Bitte setzen Sie sich mit mir dafür in Verbindung und lassen mir die notwendigen Informationen zukommen.
    Ich danke Ihnen im Voraus für ihre Mühen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Lieutenant junior grade Hans von Lahrenberg

    =/\= Ende der Transmission =/\=

    Hans hatte dem Ensign seine noch jungfräuliche Jacke ausgehändigt und sich dann weiter an die Arbeit gemacht. Sein analytischer Verstand arbeitete auf Hochtouren, während er verschiedene Motivoptionen mit den ihm sukzessive zugänglich werdenden Daten abglich.
    "Herr Farrell, welche angenehme Überraschung, Sie auch bei Licht kennen zu lernen.", meinte er mit einer gewissen Müdigkeit in der Stimme. Seine Augen schmerzten, zu wenig Schlaf und das Starren auf den Monitor taten ihr übriges. "Ich mag Ihnen immer noch nicht mit letzter Sicherheit sagen, was wohl das Motiv ist, aber immerhin habe ich konkrete Vorschläge, die man untersuchen könnte."
    Er rief zwei Dateien auf.
    "Das ist Tenewan Lazor." erörterte er, während auf dem Tisch das holographische Abbild eines Cardassianers mittleren Alters erschien, welches langsam um die eigene Achse rotierte. "Er ist, nach allem, was wir wissen, ebenfalls ein Informationshändler, der sich während der Zeit der Tränen bei uns unbeliebt gemacht hat, weil er strategisch wichtige Daten an die Romulaner verkauft hat. Wir haben ihn festsetzen und überführen können und im Moment ist er in Haft der Vulkanier. Lazor hat von Koss verlangt, dass er seine Tochter in Sicherheit bringt, die an der Akademie der Künste auf Festus IV studiert hat. Koss hat diesen Auftrag, nun, nicht zu allgemeiner Zufriedenheit ausgeführt. Ihre Spur verliert sich irgendwo im Operationsraum des Orionsyndikats."
    Er rief die andere Datei auf. Lazor verschwand und wurde durch einen sechseckigen, zylindrischen Gegenstand ersetzt.
    "Hier sehen wir das Bild von Botschafter Batain. Batain ist Meduser und vertritt die Föderation in der Tholianischen Versammlung. Sie scheinen sich an seinem Anblick nicht zu stören. In jedem Fall scheint Batain in letzter Zeit Verbindungen zu Koss aufgenommen zu haben, einer seiner Mittelsmänner wurde häufiger mit Koss zusammen aufgenommen. Weswegen können wir bislang nur mutmaßen."
    Hans gähnte.
    "Entschuldigen Sie, mir fehlen die sanften Aufputschmittel, die es einem guten Sternenflottencaptain..." er unterbrach sich und ein dunkler Schatten verfinsterte für einen Moment seinen Blick "einem guten Sternenflottenoffizier erlauben, 72 Stunden am Stück exquisite Arbeit zu leisten." Er lächelte leicht gequält.

    Name: Koss
    Vorname: Paltriss
    Spezies: Yridianer
    Geschlecht: männlich
    Alter: 52
    Besondere Kennzeichen: keine
    Adresse: 123R97H845
    Beruf: Informationshändler
    Familienstand: ledig
    Familienangehörige: Vater: Merbok Koss; Mutter: Asken Koss (wohnhaft auf Yridia, Melopa City)
    Werdegang: Geboren auf Yridia, übernimmt mit 25 Jahren das Informationsgeschäft des Vaters. Wohnhaft: 2368-2370 auf Deep Space Nine, 2370-2380 auf Tellar, 2380-2385 nicht bekannt, 2385-2389 auf Yridia, 2389-2393 auf Cardassia, seit Monat 11 (Ephe) 2393 auf Sirius IX.
    Anzeigen:
    28. Bretar 2394: Erregung öffentlichen Ärgernisses - Wiederholte rassistische Äußerungen gegen Menschen im Raumhafen von Trisircle
    14. Ephe 2393: Erregung öffentlichen Ärgernisses - Rassistische Äußerungen gegen Menschen im Raumhafen von Trisircle
    28. Batuu 2393: Diebstahl - Entwendung kultureller Artefakte aus der Prede'te-Gallerie auf Cardassia Prime (zurückgezogen)
    135. Go 2388: Schmuggel - Schmuggel von selbstdichtenden Schaftbolzen von Ma'tai VII nach Yridia
    47. Fo 2386: Schmuggel - Schmuggel von biomimetischem Gel von Qo'nos in die Föderation
    Vorstrafen:
    Verurteilt als Schmuggler zu einer Geldstrafe von 23.000 Streifen Goldgepressten Latinums durch die hohe Handelsbehörde der Ferengi-Allianz 2387