Beiträge von Kosh

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    Statusbericht / Logbuch der SB 249 / Nummer: 203
    Kommandierender Offizier: Commander Pete Farrell
    Eintrag durch: Hans von Lahrenberg
    Sternzeit: 021031,22

    Status der Station: GRÜN
    Position der Station: Regulus-System
    Aktueller Auftrag: --
    Diplomatischer Status: GRÜN
    Personalstatus: CON, CI vakant

    Logbuch für die Mission vom: 13.01.2020 ( #1-01 )
    Missionsleiter: Hans von Lahrenberg
    Missionsidee: Hans von Lahrenberg
    Missionstyp: Einteiler

    Missionstitel: Weißt du, wie viel Sternlein stehen?


    Teilnehmer:
    Commander P. Farrell [KO] , Lieutenant Commander N. Johnsen [SC], Ensign V. Clark [SO], CPO V. Leonova [ING], Ensign T. M'alu [MO], Captain N. Farrell [CNS], Lieutenant jg. E. L. Parker [LWO]

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    Commander P. Lavie [XO] (entschuldigt)
    Lieutenant jg. M. Vaag [TO] (entschuldigt)

    Commander J. Hutson [LMO] (entschuldigt)


    Gastspieler:

    Hans von Lahrenberg als Kosh [wissZ], Sss'rrak [tholianischer Botschafter], Captain Rokas [KO des Transporters Selar], diverse Weltraumquallen [Cameo-Auftritt] und Chor

    Anmerkungen:
    > --


    [info='success']Punkte wurden eingetragen. / 19.01.2020 gez. FMCPO Haywood - PSO[/info]


    Missionsbericht:

    Die Sternenbasis erwartete den Besuch eines vorbeireisenden, tholianischen Diplomaten, Botschafter Sss'rrak, welcher von Mr. und Mrs. Farrell, sowie Mr. Clark in Empfang genommen wurde. Die Krankenstation hatte unterdessen mit einem kleineren Ausbruch einer vulkanischen Grippeinfektion zu kämpfen.

    Nachdem sich die Diplomat*innen auf das Umweltdeck begeben hatten, wurde die Sternenbasis von einigen Objekten angesteuert, die sich im weiteren Verlauf als Kosmozoen herausstellen sollten, genauer, als Sternenquallen, wie sie der Föderation bereits bei Deneb IV begegnet waren, sowie weiterer, rhomboider Wesen, die bisher unbekannt waren. Diese verhinderten, dass sich Schiffe der Station nähern konnten oder von ihr ablegten. Kleinere Sternenquallen verbanden sich mit dem Energiekern der Station und begannen, von diesem Energie abzuziehen.

    Ein kazaritischer Transporter, die S.S. Selar unter Captain Rokas versuchte dennoch, sich der Station zu nähern. Die Selar wird schwer beschädigt und die Crew muss evakuiert werden. Bei dem Versuch, die Selar mit dem Traktorstrahl zu erfassen, wird sie jedoch erneut angegriffen und bricht dabei auseinander.

    Unterdessen wird Botschafter Sss'rrak zusammen mit Captain Farrell von Ensign Clark auf dem Umweltdeck eingeschlossen. Als er das bemerkt, versucht er, sich mit Gewalt zu befreien und ruft Wachen aus dem tholianischen Schiff, die sich rücksichtslos vorarbeiten. Clark öffnet die Versiegelung wieder und Sss'rrak kehrt zurück auf sein Schiff, die Erbe von Shalak. Eine Abreise wird ihm jedoch von Commander Farrell aufgrund der angespannten Lage verwehrt.

    Die Situation mit den Sternenquallen kann gelöst werden, indem der Strahlungsmix des Kerns verändert wird. Zugleich wird eine attraktivere Strahlungs-/Energiequelle von zwei leichten Sternenflottenkreuzern, der U.S.S. Daphne und der U.S.S. Mayflower im tiefen Raum jenseits des Regulus-Systems ausgebracht. Die Kosmozoen folgen dieser Energiesignatur und lassen die Sternenbasis bis auf weiteres in Ruhe.

    =/\= Ende der Übertragung =/\=

    "Hmm...", machte Kosh, während nin über Emilys Vorschlag nachdachte. "Was halten Sie davon: Wir machen es so, wie Sie sagen, allerdings erst einmal für ein halbes Jahr und vor allem unter der Prämisse, Ihnen zu helfen, in diese Rolle hineinzuwachsen neben der Aufgabe, Ihren Wissensrückstand hineinzuwachsen. Danach evaluieren wir zu dritt, ob sich das Prinzip bewährt und was es gegebenenfalls zu verbessern gäbe. Grundsätzlich können Sie aber auf jeden Fall auf unsere Unterstützung zählen." Nin lächelte die Menschenfrau an und versuchte dabei, sich nicht anmerken zu lassen, dass nim Emilys Schokobart amüsierte.

    Kosh sank etwas tiefer in nimsen Sessel. "Hmm... inhaltlich ist das sicherlich sinnvoll, unsere Expertisen bei der Anleitung von Projekten auszuspielen. Ohnehin haben Hans und ich, als wir die Leitung noch kommissarisch inne hatten, den wissenschaftlichen Stab der Station so geführt, als wäre er eine Forschungsabteilung etwa des Daystrom-Instituts, d.h. die einzelnen Wissenschaftler*innen sind zu freiwilliger Kooperation und eigenständiger Forschung ermutigt worden. Nichtsdestoweniger gibt es ja neben den inhaltlichen Aspekten auch noch den verwaltungstechnischen Teil. Und in diesem Fall wäre es wichtig, dass es eine eindeutige Leitung gibt. Jemanden, din das letzte Wort bei Entscheidungsfragen hat, gerade in einer hierarchischen Organisation, wie der Sternenflotte. Sicherlich wäre es aber überlegenswert, ob wir nicht unter uns dreien die Aufgabenlast, die mit der Abteilungsleitung einhergehen, verteilen können, damit Sie nicht die Einzige sind, die ständig Berichte lesen muss und zu eigener Forschung gar nicht mehr kommt."

    Nin nahm einen großen Schluck aus nimsen Kakao, um Emily Zeit zum Nachdenken und zur Reaktion zu geben.

    Da es gerade ruhig war, übergab Kosh die wissenschaftliche an einen Junioroffizier, einen tellaritischen Ensign namens Braaal Rach'ch und ging hinüber zum Turbolift. Nin berührte nimsen Insignienkommunikator und antwortete: ***Ich bin auf dem Weg zu Ihnen. Geben Sie mir einige Minuten Zeit.***

    Während nin nimse Schokolade trank und in den Nachrichten scrollte, jagte der Turbolift durch die Eingeweide der Station, bis er beim Büro der LWOin anhielt. Nin klingelte und trat, nachdem nin gebeten wurde, ein. Heute trug Kosh einen glockenförmigen Mantel aus grauem, grob gewebten Stoff und darunter enganliegende, schwarze Funktionskleidung.

    Nin lächelte freundlich und weit weniger überdreht als gestern Abend zwischenzeitlich noch. "Emily! Was kann ich denn für Sie tun?"

    Kosh hatte gut geschlafen. Nach nimsen Erlebnis mit den euphorisierenden Blütenpollen war nim ziemlich müde gewesen, die zusätzliche Anstrengung hatte deutlich an nimsen Kräften gezehrt. Neben nim lag Hans und atmete ruhig und gleichmäßig. Kosh war immer wieder erstaunt darüber, wie gut nimser Mann schlafen konnte. Er hatte nim von der Todesgefahr erzählt, in der sich die Galileo befunden hatte, auch wenn Kosh sich sicher war, dass Hans einige Teile ausgelassen hatte. Das kam immer mal wieder vor, jedoch hatte Hans nim versichert, dass es dabei nicht darum ginge, nin vor irgendetwas zu schützen, sondern dass solche Dinge bestimmte Geheimhaltungsstufen betrafen.

    ###Geheimhaltungsstufen###, dachte Kosh. Das war etwas, dass nin hasste. Nin hasste es, dass Hans von Admiral Danaher zu dieser ganzen Arbeit genötigt worden war, dass nimser Mann seine Karriere bei der Sternenflotte dafür opfern musste, dass es Geheimnisse gab, nach wie vor. Noch einmal warf nin einen Blick auf den Schlafenden. Ihn schienen diese Geheimnisse nicht zu bekümmern. Den bedrückten Gedanken abschüttelnd stand Kosh auf, wankte zur Schalldusche hinüber und machte sich daran, nimse Morgentoilette zu vollziehen. Nachdem nin Ahorisha gefüttert hatte, antwortete nin noch auf eine kurze Nachricht nimser Schwägerin Katharina und weckte schließlich Hans, damit er sich um ihren Sohn kümmerte, während Kosh zur Arbeit ging. Unterwegs lief nin über die Promenade, holte sich eine heiße Schokolade und den neuesten Newsfeed des FNN und fuhr hinauf zur Brücke, wo nin bis zur Leitungsrunde der Wissenschaftsabteilung Dienst tun würde. Als nin eintrat, nickte Kosh dem diensthabenden Offizier zu und lief hinüber zu nimser Station, um zu sehen, ob denn wohl das simulierte Experiment der gestrigen Nacht geglückt wäre. Noch immer hoffte die Sternenflotte, mehr über das Wurmloch herauszufinden, das sich im Asteroidengürtel des Systems eingestellt hatte, aber dazu musste zunächst ein Weg gefunden werden, es sicher zu passieren.

    ***Kosh an Parker: Emily, ich glaube, wir haben Glück gehabt, die Simulation der Wurmlochscherkräfte sieht vielversprechend aus, ich gebe das mal an unsere Astrophysiker*innen weiter. Ich hatte Ihnen außerdem eine vorläufige Tagesordnung für die Sitzung nachher geschickt, sind bei Ihnen noch TOPs aufgelaufen?***

    [Frohes Neujahr, ihr Lieben!]

    Als Parkers Ruf einging, schritt Hans hinüber zur OPS-Konsole im hinteren Bereich der Brücke. ***Hier von Lahrenberg: Frau Parker, ich bestätige Ihre Berechnungen.***

    Auf der Anzeige bewegte sich ein 8-dimensionales Phasendiagramm, aus dem sich klar eine Subraumträgerwelle für den Fluiden Raum herausschälte. Die Solitonstruktur wies nahezu keine Dekomposition auf. ***Lieutenant, gute Arbeit.***

    Auch Klaus hatte seinen Verschlüsselungsalgorithmus beigegeben und Hans lies die Nachricht damit verklausulieren. ***Von Lahrenberg an Klaus, vielen Dank auch an Sie. Ich will nicht sagen, dass ich wirklich beurteilen kann, was Sie mir da haben zukommen lassen, aber ich will das als ein gutes Zeichen werten.***

    Alles war bereit. "Herr Farrell, wir sind soweit, die Nachricht ist verschlüsselt und die Übermittlung ist vorbereitet. Ich nehme an, Sie wollen auf Senden drücken?"

    Ahoi,

    wir haben jetzt den Deflektor modifiziert und warten auf die letzten Ergänzungen, um die Nachricht zu schicken. Du könntest also z.B. an meine Interkom-Anfrage anknüpfen, wie weit Parkers Berechnungen gediehen sind. Außer das am Ende "ich habe es" stehen sollte, kannst du dich da aber auch frei austoben. Ansonsten sind aber eigentlich sowohl Clark als auch ich und natürlich beliebige weitere Crewmitglieder wieder frei und anspielbar.

    Herzliche Grüße

    HvL

    Nachdem beide wieder sicher im Inneren der Galileo angekommen waren und die Raumanzüge zur Dekontamination gegeben hatten, machte Hans sich auf den Weg zur Brücke. Während er auf den Turbolift zusteuerte, wandte er sich zu dem Sicherheitsoffizier um. "Fähnrich, das haben Sie sehr gut gemacht, vielen Dank, dass Sie mich begleitet haben. Ich freue mich schon jetzt auf Runde zwei." Am Turbolift angekommen tippte er auf seinen Insignienkommunikator, während er an sich hinabschaute, auf den Rock, und daran vorbei zu seinen Stiefeln. Sie drückten irgendwie ein bisschen. ***Von Lahrenberg an Klaus: Wir haben unseren Sender umgebaut, bitte schließen Sie sich mit Frau Vaag kurz um Ihren Kodierungsalgorithmus zu implementieren. Von Lahrenberg an Parker: Wir wären so weit, was machen Ihre Berechnungen für die Solitongeneration?***

    Auf der Brücke angekommen ging er zu Pete Farrell hinüber. "Herr Farrell? Haben Sie Ihren Brief an den Vater fertiggestellt?" ###Oder planen Sie, ihn niemals abzuschicken und doch zu einem literarischen Werk für die Nachwelt werden zu lassen?###

    Hans war deutlich angetan von der Arbeit des anderen Mannes. Bei der Demontage und anschließenden Montage der Antennen hatte jeder Handgriff gesessen, was Hans einen Augenblick still in seinen Helm lächeln ließ, als er an Clarks anfängliche Zurückhaltung dachte, er könne hierzu ja ohnehin nichts beitragen. Er würde das bei der nächsten Nachbesprechung lobend hervorheben.

    ***Verstanden. Ich beginne jetzt mit der Kalibrierung der Antenne.***

    Aus dem magnetisierten Technikkit zog er ein längliches Instrument, das lose an eine Bratengabel gemahnte und strich damit an den korallenartigen Ausläufern längs, während sich jeweils die holographische Anzeige des Werkzeugs auffüllte. Als dieser Schritt abgeschlossen war, drehte er sich zu Clark um.

    ***Bitte bestätigen Sie mir, dass das Intermixlevel der Faszien bei mindestens 0,3774 liegt.***

    Nachdem jener ihm diesen Gefallen getan hatte, tat er das Werkzeug zurück in das TechKit, entnahm ein anderes, sechskantiges Gerät mit einem Haltegriff und verschloss das Kit um es danach in die Hand zu nehmen.

    ***Ich werde jetzt die zentrale Versorgungsmatrix ausrichten. Halten Sie mir die Daumen und mich vor allem fest, bitte.***

    Er setzte das Werkzeug an der Basis an und drehte es langsam um 90° gegen den Uhrzeigersinn. Das Geräusch glich einer Stromentladung, klang aber, als wäre sein Kopf in eine Badewanne getaucht. Eine Sekunde lang wunderte er sich, dass er überhaupt etwas gehört hatte, bis ihm einfiel, dass er ja in einem Medium war, das Schall transportieren konnte. Die Entladung musste unglaublich laut gewesen sein, wenn sie durch den Anzug an sein Ohr gedrungen war, denn andere Geräusche hatte er bisher nicht gehört. Zufrieden sah er, wie die Antennen sich nun synchron im fluiden Raum wiegten und umeinander kreisten. Das Gerät war einsatzbereit, er jedoch trieb in Zeitlupe ab.

    ***Fähnrich Clark, würden Sie bitte Ihres Amtes walten?***

    Zwei kleine, weiße Gestalten gehen über eine graue Wüste aus Metall, während Sie sich von unten her dem Hauptdeflektor des Sternenflottenschiffs nähern. Der Himmel über Ihnen ist von kränklicher, unirdisch leuchtender, gelblich-grüner Farbe.

    Als sie den Rand des Deflektors erreicht hatten, hielt Hans inne. Der Weg hierher war ungewöhnlich anstrengend gewesen, da sie nicht nur die Magnetisierung der Stiefel überwinden mussten, sondern außerdem noch den Widerstand des Fluids. Es war tatsächlich ein bisschen so, als würde man in einem altmodischen Taucheranzug durch tiefes Wasser waten.

    Hans berührte sein Armpanel: ***Von Lahrenberg an Brücke: Wir haben den Deflektor erreicht und beginnen nun mit dem Umbau. Bitte haben Sie ein Auge auf uns.***

    Dann wandte er sich an seinen Begleiter. ***Wir müssen die Fokalantenne in der Mitte des Deflektors entfernen und dann dieses Ding hier einbauen. Danach müssen wir die Spezialantenne noch kalibrieren. Bei dem letzten Schritt kann es passieren, dass sich der Deflektor entmagnetisiert. Deswegen werden Sie dann hier stehen und mich festgebunden haben, nur für den Fall. Und das beste ist, wenn wir all das hinter uns gebracht haben und kommuniziert wurde, dürfen wir nochmal raus, um alles wieder zurückzubauen. Also dann frisch ans Werk!***

    Von seiner eigenen Rede aufgemuntert schritt Hans nun mutig voran, den Sicherheitsoffizier im Schlepp, auf die Mitte des Deflektors zu um dort ein Gullydeckel-großes Stück Technologie auszubauen...

    "Wir können Sie auch im Hooville absetzen, wenn Ihnen der Sinn nach Grinchigkeit steht.", grinste Hans nun breit, während er seinerseits die Verschlüsse an Clarks Anzug prüfte. Nachdem dieser zu Hans' Zufriedenheit von der Außenwelt abgeschnitten war, gab er ihm einen großtastigen Tricorder in die Hand, einem großen PADD oder einem antiken Tablet-PC nich unähnlich.

    ***Ich habe dieses Gerät für die später nötige Überwachung der Kalibrierung voreingestellt. Sie werden das Bedienfeld sicherlich ansprechend finden.***, sprach er durch das interne Kom der Raumanzüge.

    Anschließend übergab er noch die Rettungsleine und nahm dann sein eigenes Equipment in die Hand.

    ***Bitte gehen Sie voraus, Fähnrich. Von Lahrenberg an Brücke: Wir gehen jetzt schwimmen.***

    Während Mibu Vaag und Pete Farrell ihr Gespräch führten, hatte sich Hans zusammen mit Fähnrich Clark in der nächstgelegenen Deflektorschleuse eingefunden. "Nun denn," meinte der ältere Mann in aufmunterndem Tonfall, "dann wollen wir uns mal auf den Weg machen. Helfen Sie mir bitte in den Anzug hinein, mein letztes Training ist schon ein wenig her und ich würde ungerne ein Leck hervorrufen." Die oszillierende Antenne hatte er neben sich abgestellt, ebenso wie ein magnetisierbares Technik-Kit. "Mit Glück werden wir etwa 20 Minuten brauchen und sind dann zum Weihnachtsbraten zu Hause."

    "Gut, wenn es keine Einwände gibt, dann los! Ich bin im Frachtraum beim Industriereplikator, wenn Sie mich brauchen sollten." Damit verschwand Hans aus dem Deflektorkontrollraum und strebte dem bewussten Frachtraum entgegen. Er hatte ein PADD in der Hand und beschrieb auf dem Weg zum Industriereplikator die Spezifikationen der Antenne.

    Das Ergebnis, das gute 15 Minuten später auf der Plattform versammelt war, wirkte auf den ersten Blick nicht sehr antennenhaft. Das Gerät hatte Ähnlichkeiten mit einer Korallenkolonie, sogar die 'Polypen' aus Fibrion-B wiegten sich in der Stille des Frachtraums sanft hin und her als wären sie von einer Strömung erfasst. Es war überwiegend von einer leuchtenden Messingfarbe, durchsetzt hier und da mit einer bläulich und rötlich schimmernden Maserung. Es wirkte insgesamt nicht nach etwas, das die Sternenflotte benutzen würde, doch der Eindruck täuschte. Vielmehr war es so, dass die spezielle Topologie des fluiden Subraums einen eher ungewöhnlichen Designansatz nötig machten, um möglichst effizient übermitteln zu können. Hans nahm das Gerät hoch und hievte es auf einen Antigravschlitten, bevor er sich damit - vorsichtig - zurück zum Deflektorkontrollraum begab. Dort angekommen fragte er die noch anwesenden, wie sie vorankämen. Insbesondere musste Parker Gelegenheit haben, einige Konstanten von der exakten Antenne abzumessen, damit sie ihre Berechnungen vollenden konnte.

    Während Hans mit Vincent Clark in die Eingeweide der Galileo hinabfuhr dachte er noch kurz über Leonovas Anmerkung nach. Tatsächlich wollte er eine hochkomprimierte Subraumnachricht schicken, um so auf die besonderen Eigenschaften des Normalraums dieser Dimension gar nicht angewiesen zu sein. Im Gegenteil hoffte er, dass die besonderen Eigenschaften des Fluiden Raumes es ihm sogar einfacher machen würden, da sie mit niedrigerer Energie senden konnten. Nun aber galt es zunächst, Clarks Zutun zu gewinnen.

    "Fähnrich, ich plane, aus unserem Hauptdeflektor einen Subraum-Sendemast zu machen. Dafür werden einige Modifikationen am zentralen Schirm des Deflektors nötig sein, und die unkomplizierteste Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, ist, sich einen Raumanzug zu schnappen und raus zu gehen. Zu zweit geht das einfach deutlich besser als alleine, deswegen möchte ich Sie mitnehmen. Die technische Crew tut gut daran, unsere Schäden zu beheben und Ihre Handgriffe werden relativ einfach sein. Im Wesentlichen wird es sich darauf beschränken, erst etwas festzuhalten, und danach einen Tricorder zu überwachen und mich im Notfall wieder einzuholen. Ich möchte halt insbesondere jemanden dabei haben, dessen Schwerelosigkeitstraining noch frisch ist, deswegen hatte ich an Sie gedacht."

    Während sie die letzten Meter zum Deflektorkontrollraum zurücklegten und dort auf die Ankunft der anderen beiden warteten, hatte Clark die Möglichkeit, darauf noch etwas zu erwidern. Als sich dann Parker und Klaus ebenfalls eingefunden hatten, erklärte der stellvertretende Wissenschaftsoffizier seinen Plan:

    "Also, nochmal zur Rekapitulation. Wir müssen zügig die anderen Schiffe der Raumflotte über unsere diplomatischen Fortschritte mit den Amararos informieren, allerdings ist die Langstreckenkommunikation ausgefallen. Die Technik arbeitet daran, allerdings wird sie vermutlich noch eine Weile damit beschäftigt sein und jede Minute ist eine verlorene Minute. Mit Segen des Captains sollen wir also einen alternativen Plan verfolgen. Wir werden den Deflektor so umbauen, dass er ein hochkomprimiertes Soliton in den Subraum emmittiert, mit dem wir unsere Botschaft übermitteln wollen. Für die Form des Soliton würde ich vorschlagen, dass wir uns - gegeben der derzeitigen Umstände, in denen wir uns befinden - an der Gross-Pitaevskii-Gleichung orientieren. Die Trägerwelle dürfte in den energetisch günstigen Eigenschaften des Fluid-Subraums lange genug stabil bleiben und ansonsten hoffen wir, dass im normalen Raum ein freundliches Schiff in der Nähe ist.

    Wenn Sie Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge zu machen haben, wäre jetzt der Zeitpunkt. Grundsätzlich würde ich aber folgende Arbeitsteilung vorschlagen: Frau Parker, würden Sie die Berechnungen für die Energieabgabe über den Hauptdeflektor durchführen, damit wir ein möglichst kohärentes, konzises und dennoch für unsere Schiffe auffangbares Wellenpaket versenden können? Herr Klaus, ich würde Sie darum bitten, Ihre berüchtigten Geheimdienstfähigkeiten in unseren Dienst zu stellen und zu sehen, ob sich sowohl aus der Methode der Übermittlung als auch für die Botschaft selbst noch kryptographische Möglichkeiten schlagen lassen, ich würde das Sicherheitsrisiko gerne so gering wie möglich halten. Wir werden für dieses ganze Unterfangen eine Antenne am Deflektor anbringen müssen, zumindest temporär. Ich würde mich darum kümmern, eine solche mit den entsprechenden Spezifikationen zu replizieren und würde Sie, Fähnrich Clark, darum bemühen wollen, unseren... äh... Fluidraumspaziergang vorzubereiten."

    [ @Jennifer Hutson , @Emily Lauren Parker , @Vincent Clark ]

    Einen Augenblick sah der Deutsche seinem Kommandanten nach, als jener im Bereitschaftsraum verschwand. Solcherart skyllisch-charybdischen Entscheidungen gehörten eindeutig zum unangenehmsten Teil eines Kommandos. Jetzt hatte Farrell jedoch seinen Entschluss gefasst und ihm aufgetragen, eine der Alternativen umzusetzen. Er ging zu Leonova hinüber, denn es war immer gut, einen Plan A in der Hinterhand zu haben, falls Plan B feindliche Entitäten anlocken sollte.

    "Frau Leonova, für die Modifizierung an der Deflektorphalanx werde ich vermutlich eine gute Stunde benötigen. Es wäre gut, wenn unsere Langstreckenkommunikation bis dahin funktionieren würde. Wären Sie so freundlich und sagen mir Bescheid, falls Sie das hinkriegen sollten?"

    Er wartete ihre Antwort ab und schlenderte dann zu Ensign Clark hinüber. "Herr Clark, wenn Sie Lust haben, helfen Sie mir doch bei den Modifikationen am Hauptdeflektor. Ich vermute, Sie haben ein frisches Schwerelosigkeitstraining absolviert?"

    Schließlich betrat Hans den Turbolift und berührte seinen Insignienkommunikator in der Kapsel.

    ***Von Lahrenberg an Parker und Klaus: Lieutenants, wenn es Ihnen keine Umstände macht, würde ich mich freuen, Sie in 10 Minuten in der Deflektorkontrollkammer begrüßen zu dürfen. Wir müssen eine Antenne bauen.***

    Hans besah sich den Status der Kommunikationsphalangen. So wurde das aber noch nichts mit der Kontaktaufnahme. "Ich fürchte, noch nicht direkt, Herr Farrell. Im Grunde dürften wir jetzt physikalisch keine Hinderungsgründe mehr haben, die Revan oder die Kopernikus zu kontaktieren, aber bei dem letzten Gefecht wurde unsere Langstrecken-Kommunikationsphalanx beschädigt. Das müssten wir erst richten, bevor wir Kontakt zu unseren Kolleg*innen aufnehmen können. Bis dahin haben wir leider nur Kurzstreckenkommunikation zur Verfügung." Leicht legte er den Kopf schief, während er über weitere Optionen nachdachte. "Ich könnte versuchen, das Problem zu umgehen, indem ich den Hauptdeflektor als Sendemast umfunktioniere, aber dann haben wir eine deutlich leichter abzufangene Übermittlungsmethode. Was meinen Sie?"

    Hans kratzte sich am Kopf, während er die Größe der Kontrollräume und eine dichte Packung überschlug. "Wenn es nur darum ginge, die Leute für ein paar Minuten unterzubringen, könnten wir bis zu 80 Personen in jeden der Kontrollräume unterbringen. Aber wir werden einen guten Tag unterwegs sein und ich wüsste nicht, wie wir das aushalten sollten. Meine Empfehlung, wenn Sie möglichst viele Personen wach behalten wollen, wäre, 15-20 Crewmitglieder pro Kontrollraum, sowie noch einmal vier für die Jeffries-Kreuzung zu veranschlagen. Und schon das wird ziemlich eng."

    Er legte den Kopf schief. "Wir könnten natürlich auch die Amaros fragen, ob ihr Schiff besser geschützt ist als unseres und ob sie uns einen Teil der Mannschaft abnehmen würden, während wir das Phänomen passieren."

    Mit einem grinsenden "Sehr wohl." versank Hans in den Tiefen des Bibliothekscomputers. Als er wenig später wieder daraus auftauchte wirkte er eher weniger begeistert. Er winkte Pete zu sich hinüber, um ihm zu zeigen, worin seine lebensrettende Idee bestand.

    "Ich hätte noch eine ganze Reihe weiterer Ideen, für die uns aber schlicht die Zeit zur Umsetzung fehlt. Mein Vorschlag ist eine Mischung von Taktiken, die die U.S.S. Voyager und die Enterprise unter Jonathan Archer anwandten. Sehen Sie, wir haben drei Punkte auf dem Schiff, die genug abgeschirmt sind, sodass die Strahlung uns nichts tun kann. Das sind die beiden Warpgondel-Kontrollräume, sowie Jeffriesröhren-Kreuzung 11-23-Kappa, welche unsere Dilithiumdekontaminationskontrollen beinhaltet. Theoretisch auch die Warpgondeln selbst, aber da wir ja mit Warpgeschwindigkeit reisen wollen, fallen die raus. Der Platz würde aber genügen, um eine Rumpfcrew zu beherbergen, die die Belange des Schiffes kontrolliert. Das war der Enterprise-Part, nun zur Voyager: Ich würde den Rest der Crew wieder in Stasis tun, überwacht von unserem MHN. Die Stasiskapseln haben eine erhöhte Strahlungsschutzstufe und wir können sie so mittsschiffs aufstellen und den Raum kraftfeldverstärken, dass die Strahlungsschäden minimal ausfallen würden. Ich will nicht sagen, dass das ein optimaler Plan wäre, aber es ist einer, den wir innerhalb der nächsten Stunde umgesetzt kriegen könnten. Wir müssten zumal nicht sehr lange durchhalten, die Phase scheint wie eine Linse geformt zu sein, d.h. sie ist deutlich flacher als sie ausgeschmiert ist, vermutlich durch fluiddynamische Wechselwirkungen mit Massezentren in der Vergangenheit."

    Hans ließ seine Finger über die Konsole tanzen, während er einen aktiven Scan der... Farbveränderung vor Ihnen startete.

    "Letzten Endes... weiß ich es nicht genau, Sir. Das Phänomen scheint so etwas wie eine lipophile Phase zu sein, wie ein Öltropfen, der in Wasser schwimmt. Da es hier kein klares Schwerkraftzentrum gibt, bleibt die Phase an Ort und Stelle. Wenn wir in astronomischen Begriffen unseres Universums denken, würde ich sagen, wir haben einen Nebel vor uns, aber ich bin mir nicht sicher, ob uns diese Analogie wirklich weiterbringt." Weitere Ergebnisse trudelten ein, die er in informierender Rückmeldung an den diensthabenden Trill weitergab. "Außerdem stellt es ein nicht unerhebliches Problem dar. Die Phase ist mehrere Lichtstunden groß, das heißt, sie zu umrunden wird uns eine ganze Weile Zeit kosten, die wir eigentlich nicht haben. Durch sie hindurchzufliegen ist aber auch risikoreich. Völlig ab davon, dass wir nicht wissen, wie die Materie der Phase mit der Schiffshülle interagiert, sendet die Materie der Phase starke neutronische Strahlung aus, welche für die Besatzung bei bereits minutenlanger Exposition tödlich ist. Schilde und Hülle der Galileo bieten dabei alleine leider keinen ausreichenden Schutz, um Ihren Gedanken gleich vorweg zu nehmen." Hans zuckte mit den Schultern und hob die Handflächen nach oben, um sein Bedauern über die nicht-guten Nachrichten auszudrücken.

    [ ¯\_(ツ)_/¯ ]

    Hans hatte sich bei den Geschehnissen der letzten Tage zurückgehalten. Wie bei allen Anderen war auch an ihm die Implantation dieses Telepathie-Induktors nicht spurlos vorübergegangen und da Frau Parker zunehmend in ihre Rolle als neue leitende Wissenschaftsoffizierin hineinzufinden schien, verschob Hans seinen Schwerpunkt dahingehend, über die Implikationen und gegebenenfalls auch Gegenmaßnahmen in Bezug auf eine Spezies mit regelmäßiger Nutzung von Omega-Molekülen nachzudenken. Zuletzt hatte er die Gelegenheit wahrgenommen, einige Stunden zu schlafen und sich etwas Frisches anzuziehen. Aus einer Laune heraus war es ein Skant geworden, gehalten im Blau der wissenschaftlichen Abteilung und wunderbar luftig. Auf der Brücke hatte er zunächst die sekundäre Wissenschaftsstation besetzt und erhob sich jetzt, bereit, Parker abzulösen.

    "Ansonsten steht die wissenschaftliche Abteilung aber zu Ihren Diensten, Herr Farrell."