Titel: "Beste Freunde in alten und in neuen Zeiten"
=/\= Beginn der Aufzeichnung =/\=
Sternzeit: 992103,22
Meine erste Logbuchaufzeichnung. Schon komisch die ganze Zeit mit sich selbst zu reden, allerdings muss man auch sagen, dass dies die meisten Psychologen tun, getreu nach dem Motto: "Was unsere Klienten können, können wir schon lange." Hoffentlich hört sich Elijah diese Aufzeichnung niemals an, denn jenachdem wenn ich so auf die Flasche Rotwein vor mir blicke, könnte das heute noch peinlich werden.
Ich rate meinen Klienten immer wieder zum Schreiben, oder seine Gedanken in einer Logbucheintragung zu ordnen. Warum ich das bisher selber noch nicht gemacht habe, ist mir gerade ein echtes Rätsel. Nun denn. Was soll es? Hier bin ich.
Wo bin ich, wäre besser formuliert gewesen. In meinem Quartier um es genauer zu sagen, nach einem wirklich vollkommen verrücktem Tag, denn nachdem man mir urplötzlich mittelte, dass ich mich auf einem neuen Posten einfinden müsste und unser amtierender Chefcounselor das Schiff fluchtartig verlassen hatte, war ich gelinde gesagt ... überfordert. Ja, ich glaube das trifft es sehr gut! Ich meine ... was ist denn los mit dem Kerl? Einfach abzuhauen ohne irgendwelche relevanten Gründe zu nennen, obwohl ich mir schon vorstellen könnte, dass er sie gehabt hat. Die relevanten Gründe, meine ich. Warum sollte sonst jemand im Delta-Quadranten plötzlich seinen Dienst quittieren und dieses Schiff mittels Shuttle verlassen? Gut, "Sherlock Holmes", pack deine Pfeiffe ein, genug gerätselt für heute.
Denn ... und ich übertreibe nicht, wenn ich sage: "OH MEIN GOTT!" Da sind wir zusammen nach der Akademie auf das gleiche Schiff versetzt worden und wussten es noch nicht mal. Ich muss heute ziemlich blöd ausgesehen haben, als ich Tira auf der Brücke erblickte. Sie ist tatsächlich hier, die beste Freundin, die man sich wünschen kann.
Wir mussten aufgrund der Sternenflottenstatuten die Contenace wahren, aber mein Herz wollte vor Rasen und Gestolper aus der Brust springen. Solche Freude, habe ich schon lange nicht mehr empfunden und es macht alles hier - gerade aus das Vermissen von Elijah - unglaublich leicht. Jemanden zu haben, dem man nahe steht, ist einfach nur schön. Tira und ich standen uns immer sehr nahe und ich weiß genau, auch wenn so viel Zeit vergangen ist, dass wir uns in die Arme schließen und einfach reden werden, so als hätten wir uns nur maximal 1 Stunde nicht gesehen.
Allerdings ist heute, trotz des Trubels und der Freude auch ein Tag an dem ich meinen Mann unglaublich vermisse. Wenn ich darüber nachdenke, wird er vermutlich seinen nächsten Roman schon fertig haben und gerade an seinem Konzept zur Umsetzung für die Ausführung des Holoromans basteln. Wie ich seine Auge vermisse, sein Lächeln ... einfach alles. Eigentlich komme ich gut damit zurecht, doch heute ist es irgendwie besonders schlimm.
=/\= Ende der Aufzeichnung =/\=