=/\= Persönliches Logbuch - Yukari Nishizumi =/\=

  • Zeitpunkt: Während der Mission VIII – Research and Travel, nach Yukaris Ankunft an Bord, abends


    An der Akademie hat man uns empfohlen, ein persönliches Logbuch zu führen, wenn wir auf ein Schiff versetzt werden, das fand ich schon eine tolle Sache. Damals habe ich allerdings nicht damit gerechnet, dass ich die Letzte aus unserem Jahrgang bin, die mal eins anlegen würde. Aber naja, jetzt ist es endlich soweit und das hier wird mein erster Eintrag.

    Wo fange ich am besten an? Ach ja, ich weiß. Vielleicht damit, dass ich gestern abend noch gedacht habe, dass ich wohl niemals ein Schiff betreten werde. Der Start der Nathan James wurde schon wieder verschoben, seit geschlagenen vier Wochen habe ich schon darauf gewartet, endlich an Bord zu gehen und dann das! Ich war echt mies gelaunt…und einsam. Keiner meiner Freunde war mehr da und ohne Riko ist es so verdammt still geworden. Riko…es tut immer noch weh, wenn auch nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Was sie jetzt wohl treibt? Naja, letztlich hat es ja doch geklappt, wenn auch nicht so ganz, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt habe. Aber jetzt, wo ich die Percy gesehen habe, bin ich überhaupt nicht traurig darüber hierhin und nicht auf die James versetzt worden zu sein. Sie ist schon ein echt beeindruckendes Schiff und der Quantum-Slipstream-Antrieb…Mann, der geht richtig ab! Aber am besten sind immer noch die Labore…he he, klar, als Wissenschaftlerin muss ich das ja sagen. Aber ganz ohne flax, da wurde wirklich die modernste Technik verbaut. Ich freue mich schon darauf sie im Einsatz zu sehen. Was gibt es noch zu berichten? Ach ja, natürlich, meine neuen Kollegen!

    Ich war ja doch ein bisschen aufgeregt, aber mein Kanchō scheint echt nett und relativ entspannt zu sein, sie ist jedenfalls eine ganz andere Hausnummer als Commander Weber. Und die anderen Führungsoffiziere haben auch einen sehr netten Eindruck gemacht. Schade nur, dass ich bisher keine Zeit hatte sie richtig kennen zu lernen. Obwohl, so ganz stimmt das ja nicht. Immerhin wurde ich von unserer Schiffsärztin rumgeführt, einer Betazoidin. Die ist echt nett und hat sich extra viel Zeit genommen, um mir alles zu zeigen und zu erklären, dabei hat sie selber allerhand zu tun. Ich mag sie jedenfalls und wer weiß, vielleicht werden wir ja Freunde. Ich fänds jedenfalls schön, sie ist ja nicht viel Älter als ich und wenn wir vielleicht sogar ein paar Hobbies teilen hätte ich auf jeden Fall etwas Abwechslung und wär nicht so allein. Jeden Abend allein im Quartier hocken…och nee, da graust es mir ja jetzt schon vor! Mal schaun, was sich ergibt.

    So, für heute reicht es erst mal, ich muss mich ja noch einrichten und ein paar Nachrichten nach Hause schicken.

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    "Tsune ni shinen kufū seyo - Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem" (20. Regel des Shōtō Nijū Kun)

  • Zeitpunkt: zu Beginn der Mission IX – Chaos auf Vulkan, morgens


    Mein letzter Eintrag liegt jetzt schon länger zurück, als ich beabsichtigt habe. Bis zum Meeting hab ich noch ein paar Minuten also mach ich mal Nägel mit Köpfen, sonst wird das wieder nix. Klar, ich hab in letzter Zeit ne Menge zu tun gehabt, aber irgendwie ist das auch immer ne faule Ausrede. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin hatte ich einfach keine Lust. Vielleicht liegt es daran, dass uns das Oberkommando von der letzten Mission zurückgepfiffen hat, das war schon frustrierend. Andererseits muss es echt schon was Wichtiges sein, sonst hätte man uns doch nicht zurückbeordert. Mal sehen was mein Kanchō gleich dazu zu sagen hat.

    Mit meinem Projekt komme ich auch nicht wirklich voran, bisher sind alle Experimente fehlgeschlagen und das meist aus völlig banalen Gründen, das nervt echt tierisch! Aber wenn ich es bei der Abteilung für Forschung und Entwicklung einreichen will, muss es absolut wasserdicht sein, dann darf da nicht der kleinste Fehler passieren. Also heißt es solange Frust schieben, Maul abwischen und weitermachen. Das hilft mir zumindest die Abendstunden zu überbrücken. Mit meinem anderen Projekt, Freundschaften zu schließen, bin ich nämlich auch noch kein Stück weitergekommen und es ist genau das eingetreten, wovor ich mich am meisten fürchte. Vielleicht steh ich mir da auch mal wieder selber im Weg, ich mein, wie soll man auch Freunde finden, wenn man wie so ein kleiner Nerd bis tief in die Nacht an seiner Arbeit hängt? Ich muss wir da was einfallen lassen, so geht es jedenfalls nicht weiter.

    Und ich muss mehr auf mich achten. Gestern beim Training hab ichs echt übertrieben, ich kann von Glück sagen, dass ich mir nicht die Rippen gebrochen habe, da hätte ich mir von unserer Doc garantiert was anhören dürfen.

    Apropos, die Gute geht mir grad echt nicht aus dem Kopf, daran ist nur Miho schuld! Die mit ihrer blöden Frage: Was empfindest du denn, wenn du in ihrer Nähe bist? Jetzt denke ich tatsächlich auch noch darüber nach! Und ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Ok, ich gebs ja zu, ich denke schon recht häufig an sie, wenn ich alleine bin. Dabei kenne ich sie kaum, wir laufen uns ja nur selten über den Weg. Aber irgendetwas an ihr fasziniert mich…nein! Ich führe diesen Gedanken jetzt nicht zu Ende, das bringt Nichts!

    Ich muss jetzt auch los, bin mal gespannt, was für einen Auftrag wir bekommen. Und ich werde versuchen in Zukunft häufiger etwas einzutragen.

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    "Tsune ni shinen kufū seyo - Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem" (20. Regel des Shōtō Nijū Kun)

  • Zeitpunkt: Ende der Mission IX - Chaos auf Vulkan


    Ich bin froh, dass dieser Einsatz endlich vorbei ist. Wir haben unsere Mission erfüllt, alles zusammengepackt und sind endlich auf dem Heimweg. Was ich gesehen habe, was ich erlebt habe...es fällt mir immer noch schwer das alles in Worte zu fassen. Dabei fing alles so harmlos an. Nein, eigentlich fing alles sogar ganz gut an. Julie und ich, wir waren im Labor ein echt gutes Team, es hat Spaß gemacht mit ihr zusammenzuarbeiten. Ich hatte echt das Gefühl, dass wir wie ein eingespieltes Team funktioniert haben und dass, obwohl das erst unser erster gemeinsamer Auftrag war. Es war einfach ein wunderbares Gefühl zu sehen, wie glücklich sie war, als sie ihr Projekt erfolgreich beenden konnte. Sie hat den Vulkaniern damit sehr geholfen und ich denke, eine entsprechende Belobigung von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung wird sie dafür auch noch bekommen.

    In dem Moment dachte ich, dass nichts und niemand uns schlagen könnte. Wie sehr ich mich doch getäuscht habe. Ich hatte schon so ein ungutes Gefühl, als Julie und die anderen auf die Planetenoberfläche geflogen sind und ich auf einmal allein für die Percy verantwortlich war. Ich glaub, mir ging es noch nie so übel wie in dem Moment, wo ich diese Tatsache realisiert habe. Und als ich dachte, ich hätte die Situation einigermaßen im Griff, kam gleich das nächste Unheil. Zum Glück ist T'Vana rechtzeitig aufgetaucht, ich konnte es kaum glauben, als sie plötzlich vor mir stand. Ohne sie wäre ich auf der Percy vermutlich hoffnungslos verloren gewesen, nein, ich wäre es sogar ganz sicher gewesen. Aber die ganze Hektik und der Ärger auf der Percy waren kein Vergleich zu dem, was ich auf Vulkan erlebt habe. Die vielen Verletzten, die vielen Toten, die Schreie und vor allem der Gestank...ich...Mist, jetzt fang ich schon wieder an zu heulen *schnief*...vor allem diese Frau...verdammt, sie war in meinem Alter, vielleicht nur etwas älter. Warum musste sie sterben? Ich verstehe es einfach nicht. Ich...Ich weiß nicht, ich kam mir da unten ziemlich hilflos und blöd vor. Wenn ich daran denke, wie ruhig und gelassen die anderen da reagiert haben...oder war das alles nur Fassade? Ich weiß es nicht...doch, bei Julie weiß ich es. Als ich ihr in die Augen gesehen habe, wusste ich, was sie wirklich empfand, wie sie das alles in diesem Moment wirklich wahrgenommen hat.

    Vielleicht war das auch der Grund, warum sie später zu mir kam und mich zum Essen einlud. Vielleicht war es dieser eine Augeblick, in dem wir uns gegenseitig offenbart haben, was wir wirklich fühlten, allein indem wir uns in die Augen sahen, der sie letztlich dazu bewegt hat ihren ganzen Mut zusammenzunehmen und mich anzusprechen.

    Ich bin noch ganz hin und hergerissen, wie ich diesen Tag in Erinnerung behalten soll. Auf der einen Seite das ganze Leid und der Tod und auf der anderen Seite dieser unvergessliche Abend mit Julie. Ich habe noch niemanden so intensiv geliebt wie sie, nicht einmal Riko.

    Es ist schon verrückt, ich bin Julie bisher immer aus dem Weg gegangen, weil ich Angst vor meinen eigenen Gefühlen zu ihr hatte. Vielleicht hing ein Teil von mir immer noch zu sehr an Riko, vielleicht hatte ich auch einfach nur Angst davor, wieder verletzt zu werden...ich weiß es nicht. Aber letztendlich spielt es auch keine Rolle, ich bin sehr glücklich, mit ihr zusammen zu sein und ich werde sie ganz bestimmt nicht mehr freiwillig hergeben.

    Ich habe Julie versprochen ihr meine Heimat, Japan, zu zeigen. Und wenn nichts dazwischen kommt habe ich vielleicht sogar bald die Möglichkeit dazu, der Captain hat jedenfalls vor, die Crew auf Landurlaub zu schicken. Den können wir alle, denke ich, auch gut gebrauchen. Ich würde mich freuen, wenns klappt. Miho sagte mir bei unserem letzten Gespräch, dass der Sommer dieses Jahr wohl wieder sehr heiß werden wird. Ach Miho, ich freue mich sie endlich wiederzusehen. Mama und Opa natürlich auch. Und nicht zu vergessen Saori und Hana, ach was habe ich die beiden vermisst! Tja, und dann wäre da noch Maho. Ich werde Julies Rat beherzigen und versuchen, mit meiner großen Schwester zu reden. Ich hoffe, sie lässt es auch zu. Wenn Vulkan mir eines gezeigt hat, dann wie wertvoll und vergänglich ein Leben sein kann, deshalb möchte ich mit Maho endlich Frieden schließen.

    Vulkan...Ich werde das Gesicht dieser jungen Vulkanierien wohl nie wieder vergessen können, aber es tröstet mich, dass ich in ihren letzten Augenblicken bei ihr war und sie nicht alleine sterben musste. Ihr Leben konnte ich nicht retten, aber dafür viele andere. Ich muss lernen, vor allem diesen Aspekt zu betrachten. Und ich bin sehr froh darüber, dass Julie mir dabei hilft. Es ist schön zu wissen, dass wir uns gegenseitig stützen können und füreinander da sind. Dafür bin ich ihr sehr dankbar und deswegen, und wegen so vieler anderer Dinge, liebe ich sie.

    Ich muss jetzt Schluss machen, Julie müsste jeden Moment zurück kommen und wir haben uns vorgenommen heute einen netten Abend gemeinsam im Casino zu verbringen.

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    "Tsune ni shinen kufū seyo - Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem" (20. Regel des Shōtō Nijū Kun)

  • Zeitpunkt: Beginn der Mission X - Sonne, Strand und Berge, kurz vor der Abreise zum Hotel


    Ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt wie heute, Mann, endlich geht es los! Wir waren ja alle schon mit den Gedanken im Urlaub, aber was unsere Kanchō geplant hat, hat mich doch ziemlich überrascht. Wir werden tatsächlich die nächsten drei Tage in SeaWorld verbringen! Ist das nicht irre?? Mal abgesehen davon, dass das mein allererster Besuch in einem Freizeitpark sein wird freue ich mich schon riesig darauf wenigstens noch ein paar Tage mit Julie verbringen zu können, bevor es für mich nach Japan zu meiner Familie geht.

    Ach Julie...sie versucht es immer allen Recht zu machen und freundlich zu sein, aber ich konnte heute bei der Besprechung deutlich spüren, wie enttäuscht sie eigentlich ist und ich kann sie da nur allzu gut verstehen. Ihre Arbeit ist schließlich ihr Leben und sie hat sich so sehr auf das Seminar gefreut. Jetzt wird es meine Aufgabe sein sie wieder aufzumuntern und alles daran zu setzen, dass sie auch Spaß haben wird. Klar, die Reise nach Betazed wird das eigentliche Highlight unseres Urlaubs sein und darauf freue ich mich (und Julie sicher auch) am meisten, aber jetzt braucht sie mich, denke ich, mehr denn je. Die letzte Mission war für uns alle sehr anstrengend und hat nicht nur bei mir deutliche Spuren hinterlassen, ich weiß, wie schwer erträglich das Ganze dann noch wird, wenn man enttäuscht wird. Ich hoffe nur, ich bekomme das hin. Julie bedeutet mir alles und sie traurig und enttäuscht zu sehen bricht mir das Herz. Also werde ich wohl eine ordentliche Schüppe von meinem Optimismus drauf legen müssen, um auch Julie damit anzustecken. Wenigstens konnte ich ihr und Mr. Popov bei den Vorbereitungen für den Ausflug helfen, das schien sie tatsächlich glücklich zu machen. Und für die Abschlussfeier werde ich mir etwas ganz besonderes ausdenken, das wird jedem noch lange in Erinnerung bleiben, das schwöre ich!

    Apropos in Erinnerung bleiben: Vielleicht komme ich jetzt endlich mal dazu mich in Ruhe mit Mr. Mejaro zu unterhalten. Vorgenommen hab ich es mir ja schon lange, aber jetzt hätte ich tatsächlich mal eine Gelegenheit dazu. Er macht auf mich den Eindruck, als hätte er bei einigen Dingen immer noch Schwierigkeiten sich einzugewöhnen. Überraschend ist das nicht, schließlich ist er Romulaner und ihm dürften wohl so einige kulturelle Besonderheiten, naja, wie soll ich sagen, befremdlich vorkommen. Und wenn man bedenkt, dass er noch viele Jahre im Borg-Kollektiv verbracht hatte, dürfte das die Ausgangssituation für ihn nicht viel einfacher machen. Ich möchte lernen, ihn zu verstehen und ihm vielleicht zu helfen, vorausgesetzt natürlich, er will das überhaupt.

    Und ich möchte unbedingt die anderen besser kennen lernen. Avelino, also Mr. Biasini scheint sich ja ganz prächtig mit Julie zu verstehen und einen charmanten Eindruck macht er auch. Ich denke ihm und Julie würde es bestimmt gefallen, wenn wir mal was gemeinsam Unternehmen, sofern Mr. Popov da keine Einwände hat. Manchmal werde ich aus unserem 2XO einfach nicht schlau, aber dafür kenne ich ihn ja auch noch nicht gut genug. Vielleicht wäre es besser, wenn ich erst einmal alleine mit ihm rede. Und dann wären da noch Mr. Webb und unsere Kommandantin. Unser CI scheint etwas zurückhaltend und verschwiegen zu sein, aber das ist an sich ja auch nichts schlimmes oder ungewöhnliches. Aber was unseren Captain betrifft...ich kann sie schlecht einschätzen. Privat habe ich sie noch nie erlebt, ich weiß nur, dass sie im Dienst einen recht freundlichen und ruhigen Eindruck macht. Sie gehört sicherlich zu der Sorte Kommandant, die erst mal in Ruhe bei einer Tasse Kaffee nachdenkt, bevor sie eine weitreichende Entscheidung trifft. Ich finde solche Menschen bewundernswert, die selbst in einer kritischen Situation einen kühlen Kopf bewahren. Ich weiß nicht, ob ich das auch könnte, ich hab ja am eigenen Leib erfahren dürfen, was es heißt ein Schiff zu führen, selbst wenn es nur für ein paar Stunden war.

    Ich kann nicht leugnen, dass ich diese Aufgabe im Nachhinein betrachtet als sehr reizvoll empfand, aber erst mal bin ich mit dem Job als Chefwissenschaftlerin voll und ganz ausgelastet und außerdem liebe ich meinen Job. Es war eine interessante Erfahrung, mehr aber auch nicht. Ich weiß nicht einmal, ob Commander Bancroft mir so eine Aufgabe überhaupt zutrauen würde, also werde ich daran auch erst mal keinen weiteren Gedanken verschwenden.

    So, jetzt ist Schluss für heute. Julie ist fertig und jetzt geht es endlich looohoos!

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    "Tsune ni shinen kufū seyo - Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem" (20. Regel des Shōtō Nijū Kun)

  • Zeitpunkt: Ende der Mission X - Sonne, Strand und Berge, am Morgen nach der Abschlussfeier


    Ach ja, wie schnell die Zeit vergeht, schwupps sind drei Tage schon um. Ich muss gestehen, es hat mehr Spaß gemacht, als ich dachte. Und immerhin konnte ich die anderen jetzt auch etwas besser kennen lernen, obwohl es doch schon etwas chaotisch wurde bei den ganzen plötzlichen Versetzungen. Vor allem freue ich mich, dass Mejaro mein Freundschaftsangebot angenommen hat. Ich denke, wir werden in Zukunft noch viele interessante Abenteuer erleben. Und sogar Julie hat es letztendlich doch gefallen, zumindest hat sie auf mich diesen Eindruck gemacht. Wir haben uns den Urlaub sicher etwas anders vorgestellt, aber wie heißt es so schön, Spaß ist, was du draus machst. Jedenfalls hab ich jetzt endlich mal einen Freizeitpark von innen gesehen, wobei ich sagen muss, dass ich für die meisten Fahrgeschäfte nun doch schon zu alt bin. Aber es hat sich gelohnt, immerhin habe ich vieles neues kennen lernen dürfen. Vor allem der kleine Bootsausflug am ersten Tag hat mir gut gefallen, ich denke ich werde zu Hause auch wieder so etwas machen.

    Zum Glück hatten Julie und ich trotz des ganzen Troubels auch Zeit für uns ganz alleine, das war mir sehr wichtig. Einfach mal mit ihr so durch den Park zu spazieren, Hand in Hand, oder einen gemeinsamen Tag am Strand zu verbringen...wer weiß, wann wir wieder mal Zeit dafür haben werden. Ist schon komisch, dass ich das Gefühl habe sie jetzt schon zu vermissen, obwohl ich noch gar nicht nach Japan abgereist bin und ich mich freue, meine Familie wieder zu sehen. So stark ist die Bindung zwischen uns also. Na da werde ich mich umsomehr auf unsere gemeinsame Reise nach Betazed freuen. Julie hat mir ja schon viel über ihre Familie erzählt, aber ihnen wirklich zu begegnen wird doch eine ganz andere Erfahrung sein. Wenn ich daran denke überkommt mich jedes Mal so ein komisches Gefühl...Nervosität? Aufregung? Etwas von beidem? Liegt es an dem, was ich vorhabe? Keine Ahnung, vielleicht...ach was, ich mach mir wohl wieder viel zu viele Gedanken darüber. Mein Entschluss steht ja bereits fest und jetzt muss ich nur noch alle notwendigen Maßnahmen treffen...oh Mann, also der Gedanke daran macht mich definitiv nervös! Aber warum eigentlich? Hab ich Angst, dass Julie nein sagen könnte? Ach quatsch! Aber was ist es dann? Aaaaaargh! Es bringt doch jetzt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen! Jetzt fahr ich erst mal nach Hause und schnappe mir bei erstbester Gelegenheit mein liebes Schwesterherz! Vielleicht weiß sie ja, was mit mir los ist.

    Und dann werde ich mit den Mädels erst mal das Nachtleben von Tokio und Kyoto unsicher machen, darauf freue ich mich schon richtig. Ist ja auch schon eine gefühlte Ewigkeit her, dass Saori, Hana und ich zusammen etwas unternommen haben.

    Naja, und dann wären da ja auch noch ein paar familiäre Angelegenheiten zu klären, ich hoffe Opa nimmt gut auf, was ich ihm zu sagen habe. Aber selbst wenn nicht, das wäre mir egal, von meiner Entscheidung wird es mich ganz sicher nicht abbringen. Um Mama mache ich mir da schon mehr sorgen, aber mir war ja schon von vornherein klar, dass ich das ohne Mihos Hilfe nicht schaffen werde. Ach Mann, manchmal bin ich echt neidisch auf Julie. In ihrer Familie sind solche Themen weitaus weniger problematisch. Aber was solls, solange ich mein Ziel stets im Auge habe und keinen Zweifel daran habe, dass sich die Mühen am Ende auszahlen werden, nehme ich den ganzen Ärger gern in kauf.

    Maho. Ich hoffe, dass es mir endlich gelingt unsere Differenzen zu überwinden. Und wenn nicht...ich weiß es nicht. Sie ist und bleibt für mich ein menschgewordenes Rätsel. Eigentlich traurig, dass über die eigene Schwester zu sagen, aber das ist ja bei uns nichts neues. Eigentlich war es ja schon immer so. Und jedesmal hoffe ich, dass es anders wird. Vielleicht sollte ich meine Erwartungen in Bezug auf Maho lieber nicht so hoch schrauben..

    Jetzt muss ich aber Schluss machen, mein Shuttle ist gleich da und ich wollte mich noch von Julie verabschieden. Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen!

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    "Tsune ni shinen kufū seyo - Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem" (20. Regel des Shōtō Nijū Kun)

  • Zeitpunkt: Beginn der Mission XI - Forschen und finden, kurz vor dem Missionsbriefing


    Endlich wieder an Bord! Die letzten drei Wochen waren sehr schön, aber auch sehr anstrengend und das in jeder Hinsicht. Es tat echt gut nach so langer Zeit meine Familie und Freunde in Japan wiederzusehen. Mama hat sich natürlich besonders gefreut, ich glaube sie fühlt sich manchmal etwas einsam. Meine Schwestern leben mit ihr zwar unter einem Dach, aber sie sind wegen ihrer Berufe kaum noch zu Hause und irgendwann wird es auch sie woanders hin ziehen, wobei ich persönlich ja glaube, dass das bei Miho eher der Fall sein wird als bei Maho. Miho ist eine so herzensgute Frau, da muss es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die nicht bald einen netten Mann kennen lernt.

    Wie erwartet waren die Gespräche mit Opa und Maho echt hart, vor allem mit Opa...mann ist das ein Sturkopf! Aber letztlich hat er doch noch klein beigegeben, was blieb ihm auch anderes übrig? Auch ich habe meinen eigenen Kopf und im Gegensatz zu Mama bin ich ja zur Sternenflotte gegangen. Und nur weil ich Julie heiraten werde, heißt das ja noch lange nicht, dass wir keine Kinder haben werden. Wir leben schließlich im 25. Jahrhundert, alles ist möglich. Aber darüber mache ich mir nun wirklich keine Gedanken, ich bin 24, habe also noch genug Zeit dafür. Erst mal ein Schritt nach dem anderen, ich bin ja echt froh, dass Julie meinen Antrag angenommen hat. Naja, eigentlich war das ja schon irgendwie klar, trotzdem hatte ich in dem Moment echt schiss. Es ist halt doch etwas anderes, wenn man selbst die Frage aller Fragen stellt.

    Zum Glück habe ich so super Freundinnen wie Saori und Hana, die haben mich echt toll unterstützt. Aber irgendwie ist es schon ulkig, wie nah die beiden am Wasser gebaut sind. Als ich den beiden meine Heiratspläne erklärt habe, haben die Rotz und Wasser geheult. Okay, okay, ich musste mir auch die ein oder andere Glücksträne aus dem Gesicht wischen, aber irgendwie macht es mich auch stolz. Ich kann mich auf die beiden echt hundertprozentig verlassen und Julie war ziemlich überrascht, als ich erzählt habe, dass die beiden unsere Ringe mitausgesucht haben. Und das es Saoris Idee mit den Brillianten war. Sie kennt mich doch immer noch am besten.

    Ich werde die beiden turbulenten Wochen zu Hause noch lange in Erinnerung behalten, vor allem die ganzen Unternehmungen, angefangen beim Tanabata, dem Ausflug zum Ryokan, die Karaoke-Abende bis hin zum Sommer-Matsuri, für das ich mir ja extra einen neuen Yukata gekauft hatte. Da haben die Mädels für mich ja noch die dickste Überraschung parat gehabt: Riko! Es tat so gut sie wiederzusehen und ich bin echt froh, dass ich mich mit ihr noch einmal richtig aussprechen konnte. Und ich freue mich so sehr für sie, dass auch sie ihr Glück gefunden hat, darüber habe ich mir doch schon sehr viele Gedanken und Sorgen gemacht.

    Tja, und was Maho angeht...ich glaube wir haben diesmal echt einen Durchbruch gehabt, auch wenn es Anfangs absolut nicht danach aussah und ich kurz davor war wieder meine Koffer zu packen. Zum Glück hat Miho mich doch noch dazu bewegen können zu bleiben, da bin ich ihr ausnahmsweise mal für ihre Sturheit dankbar. Ich wünsche mir so sehr, dass mir Maho etwas von ihrer Warmherzigkeit zeigt, also werde ich brav und geduldig sein und ihr die Zeit geben, die sie braucht. Sie ist immerhin meine Schwester und ich liebe sie. Wenn ich nur vorher gewusst hätte, was all die Jahre in ihr vorging...aber das ist ja jetzt zum Glück raus und ich freue mich so sehr über unseren Neuanfang.

    Das alles hat mir geholfen selbstbewusst und ohne Kummer nach Betazed zu reisen. Die Woche dort war natürlich gannz anders als zu Hause, aber auf eine sehr angenehme Art. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, jemals so herzlich empfangen und aufgenommen worden zu sein. Julies Familie ist mir in der kurzen Zeit echt ans Herz gewachsen und ich freue mich schon riesig sie wieder einmal zu besuchen. Ich bin auch froh, dass sich Julies Mutter um die Hochzeitsvorbereitungen auf Betazed kümmern will und Opa bei uns auf der Erde. Ich bin nur mal gespannt, wie meine Leute reagieren werden, wenn ich ihnen erzähle, was es mit betazoidischen Hochzeitsriten so auf sich hat, ich denke die werden noch ganz schön schlucken. Außer Opa vielleicht, der kennt das ja noch.

    Ich glaube Julie oder ich würden das alleine nicht hinbekommen, vor allem Julie hat für so was jetzt keinen Kopf. Eigentlich hat mich ihre Entscheidung ja nicht überrascht, sie war ja immer schon sehr ehrgeizig und dass sie jetzt ihre Doktorarbeit schreiben will ist mehr als verständlich. Schade nur, dass sie dafür ihren Posten aufgeben musste, aber immerhin bleibt sie ja auf dem Schiff. Ich denke, es wäre mir deutlich schwerer gefallen ihren Wunsch zu akzeptieren, wenn sie dafür von mir hätte fortgehen müssen. So oder so hätte ich sie aber ziehen lassen, ganz gleich wie sehr es mir das Herz gebrochen hätte. Dafür liebe ich sie einfach zu sehr.

    Du meine Güte, ist ganz schön spät geworden. Jetzt muss ich aber los! Ich darf nicht vergessen dem Captain zu sagen, dass Julie sich verspätet, sie wollte ja noch in die Krankenstation und alles zur Übergabe für ihren Nachfolger vorbereiten. Oh Mann, das wird echt ein komisches Gefühl sein jetzt mit einem anderen Arzt zusammenzuarbeiten, aber daran werde ich mich gewöhnen müssen. Jetzt bin ich erst einmal gespannt, was für eine neue Mission uns erwarten wird.

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  • Zeitpunkt: Ende der Mission XI - Forschen und finden, kurz vor Beginn von Mission XII - Schatten der Vergangenheit


    Endlich bin ich wieder in der Lage mein Logbuch zu führen, dieses blöde Virus, dass ich mir auf Janus Prime eingefangen habe, hat mich ganz schön fertig gemacht. Jetzt bin ich zwar endlich von der Krankenstation runter, aber dafür hab ich von Julie erts mal "Stubenarrest" bekommen. Maaann, das ist langweilig! Naja, was solls, sie hat ja Recht. Schließlich fühle ich mich ja wirklich noch nicht richtig fit und selbst T'Vana hat gesagt, dass sie sofort die Sicherheit rufen würde, wenn ich ohne Julies Erlaubnis im Labor aufkreuzen würde. Ach, was würde ich ohne die beiden nur machen. Ich hoffe nur, dieses halb-vulkanische Biest bringt mir noch die PADDS vorbei, sonst werde ich hier noch wahnsinnig, dieses öde rumhocken ist echt nichts für mich. Andererseits ist das wesentlich angenehmer als mit Milena und Mama gleichzeitig ein Gespräch zu führen. Vielen Dank dafür, Julie! Milena war ja sogar noch sehr verständnisvoll und ruhig, aber Mama ist ja beinahe ausgerastet, so habe ich sie bisher noch nie erlebt!

    Aber sie haben ja Recht, alle haben Sie Recht.

    Einerseits hätte ich den Einsatz auf Janus Prime abbrechen sollen, aber anderseits bin ich auch froh darüber, dass ich es nicht getan habe. Ich habe jetzt ja ein bisschen Zeit gehabt, um über meine Motive nachzudenken und ich muss mir eingestehen, dass ich diesen bescheurten Planeten nicht für die Föderation gerettet habe, was ich mir ja bis dahin immer hübsch eingeredet habe. Aber habe ich das gemacht, um Mejaros Andenken zu bewahren? Oder weil die Angst in mir, wieder zu Versagen und diejenigen, die ich liebe wieder nicht beschützen zu können zu groß war um einfach aufzugeben? Ich bin mir darüber noch nicht ganz im Klaren, vielleicht war es ja von allem etwas. Jedenfalls habe ich mit dieser Entscheidung denjenigen, die mir etwas bedeuten wieder viel Kummer und Sorgen bereitet, das darf mir auf keinen Fall nochmal passieren! Na klar, irgendwie gehörte das auch zu meinem Berufsrisiko, aber was wäre gewesen, wenn ich wirklich draufgegangen wäre?

    Zunächst einmal...ich wäre in der Ausübung meiner Pflicht gestorben, so weit so gut, dass hätte sicher jeder verstanden. Aber hätten meine Motive das gerechtfertig, einfach zu sterben, nur weil ich Angst hatte zu versagen?

    Ich glaube, die Frage kann ich mir selber beantworten und die Antwort kann nur nein lauten.

    Genausowenig war Mejaros Tod zu rechtfertigen. Gestorben in Ausübung seiner Pflicht. Und wofür? Ich...ich kann das immer noch nicht begreifen...so sinnlos...und ich konnte nicht das geringste tun. Allein der Gedanke daran macht mich fast wahnsinnig...ich habe das Gefühl, dass sich all diese schrecklichen Dinge, die ich gesehen habe, stetig wiederholen. Immer und immer wieder. Wann wird das endlich aufhören? Ich...ich muss damit irgendwie klar kommen, ich muss...ich...weiß es nicht.

    Ich kann einfach nur immer weiter machen und hoffen, dass ich auch irgendwann einmal all das hinter mir lassen kann.

    Zum Glück habe ich Julie, sie ist mein Fels in der Brandung. Ohne sie hätte ich vielleicht schon längst aufgegeben. Ohne sie...hätte...ich...hmmm...die Konzentration lässt nach. Bin müde...ich mache Schluss für heute...ich....zzzzzzz.

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