Fall 6: Antlitz

  • <<<Dies ist der sechste Fall des SFCID.>>>

    Seit den Ermittlungen zu Alina Shekova waren einige Wochen vergangen, in denen das Team wieder zur Ruhe kommen und den Papierkram aufarbeiten konnte. Die Nachricht, dass sie alle nie eine echte Chance hatten, Alina lebendig wieder zu finden, hatte in der einen oder anderen Weise am Team genagt, sodass diese ruhigere Phase gut geeignet war, die Ereignisse zu verarbeiten.

    Die Nachricht kam gegen morgen, als McBeth die allwöchentliche Dienstbesprechung abhielt. Ein Sternenflotten-Lieutenant war in einem der Labors von Sirius Cybernetics zu Tode gekommen.

  • Pete sah auf, als er die Todesnachricht eines SF-Offiziers bei Sirius Cybernetics hörte. Allein schon die beiden Worte Sirius Cybernetics ließen ihn Böses ahnen. Die Firma war sicherheitstechnisch auf dem besten Stand, den man sich vorstellen konnte. Einen gewissen Vorgeschmack hatten sie ja beim letzten Fall am Rande mitbekommen. Transporterscrambler, welche das Beamen in und um das Gelände verhinderten. Ein eigener Sicherheitsdienst. Hochtechnisiert und oftmals Projekte, die unter die Geheimhaltung fielen, wenn sie sie für die Sternenflotte entwickelten.
    Es gab einfachere Plätze, als ausgerechnet dort einen Mord zu verüben- sofern es denn ein Mord war. Zu Tode gekommen hieß ja nicht, dass es gleich einen Täter gab. Selbstmord oder Unfall kam auch noch in Frage. Der Job des Teams, das herauszufinden. Allerdings, auf die Sicherheitsüberprüfungen, um überhaupt als Ermittlungsteam da rein zu kommen würde einige Zeit in Anspruch nehmen.
    "Gibt es bereits jetzt schon Anhaltspunkte, worauf wir achten sollten?" fragte Pete routinemäßig beim Überbringer der Nachricht nach.

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • T'Reava nutzte die letzten Wochen, um direkt den Papierkram zu erledigen. Den Rest der Zeit, wo nichts wahr meditierte, sie.

    T'Reava war wie gewohnt bei der Dienstbesprechung im Konferenzraum und folgte den Ausführungen und machte dabei Notizen.

    "Semper homo bonus tiro est."

  • Der Überbringer der schlechten Nachricht, Lieutenant (jg) Sathag ch'Rzorn, nickte leicht, während seine blauen Antennen sich gen Boden neigten.
    "Ja Sir, obwohl die Meldung sehr kurz gehalten war. Das Opfer war Lieutenant Mezea von Benzar. Wie es scheint, wurde sie erschlagen."
    McBeth schaute Farrell und ch'Rzorn grimmig an und hob dann seine Stimme: "Lieutenant, wenn Sie an dem Fall so interessiert sind, dann ist es Ihrer! Sie und Ihr Team führen die Untersuchung! Halten Sie mich über alles auf dem Laufenden!"

  • Petes Kopf ruckte zu seinem Chef, ein dünnes lächeln lag auf seinem Gesicht. Dessen ungnädiger Unterton, weil ch'Rzorn und seine Rede ihm die Show gestohlen hatten, war kaum zu überhören.
    "Aye, Sir. Wir brechen umgehend dazu auf", sagte Pete und nickte seinem Team entsprechend mit dem Kopf. Zeitgleich stand er auf und verließ den Konferenzraum.

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • Avelino hatte die Zeit genutzt um den letztne Fall zu verarbeiten, ihm ging es einfach nie in den Kopf wie irgendjemand einem Kind soetwas antun konnte. Das entfachte jedesmal einen unbändigen Zorn in ihm, aber während der Artbeit durfte er sich von soetwas nicht beeinflussen lassen, um die Professionalität zu wahren die erforderlich war um den Fall zu lösen und keine Fehler zu machen. Aus dem Grund suchte er sich immer nach einem solchen Fall ausgleich in Form von Kampfsporttraining oder ähnlichem. Das tat gut und man konnte sich den ganzen angesammelten Frust von der Seele "prügeln". Er war grade mit dem Duschen nach dem Training fertig, als ein Ruf hereinkam, der ihn zum nächsten Fall rief. Also machte er sich auf in den Konferenzraum und hörte aufmerksam den Ausführungen von McBeth und ch'Rzorn zu. Als Pete ihnen nach der Übergabe des Falles zunickte um zu beginnen, nickte er ebenfalls, stand auf und folgte Pete aus dem Raum.

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  • Hans hatte sich (offensichtlich) auch auf der Besprechung befunden und allen Ausführungen gelauscht. Nun schloss er zu Farrell auf, der den Raum inzwischen mit wehenden Fahnen verlassen hatte.
    "Ich glaube, es ist sinnvoll, wenn wir uns gleich zum Ort des Geschehens aufmachen, eine Vorbesprechung dürfte bei diesem unseren Kenntnisstand wenig Sinn ergeben."

  • "Ich stimme ihnen zu, Ltjg. Packen sie alle ihre Sachen, wir nehmen ein Shuttle zu Sirius Cybernetics, Transporter gehen ja nicht. Eine Landeplattform hat das Gebäude wenigstens und wir können die Leiche damit nach der Tatortsicherung auch schneller hierher schaffen. Ich kümmere mich um die notwendige Landegenehmigung, wir treffen uns dann am Shuttle", sagte Pete im Gehen. "Oh, und stellen sie sich drauf ein, dass wir von denen gründlich einer Leibesvisitation unterzogen werden, sowohl beim rein- als auch beim rausgehen. Klopfen sie ihnen auf die Finger, wenn sie sich an unserem Equipment zu schaffen machen, weil sie nicht wissen, wofür das ist.Mit sensiblen Beweisen werden wir auch noch unseren Spaß haben."

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • Kurze Zeit später sank das Shuttle des Argo-Typs auf die Landeplattform von Sirius Cybernetics. Das Gebäude wirkte selbst für die verwöhnten Augen der Sternenflottenoffiziere futuristisch. Es war grau-schimmernd und durchsetzt mit blauen und weißen Flecken, die wie Pigmentsprenkel über dem quecksilbrigen Metall verteilt waren. Der Komplex bestand aus drei konisch zusammenlaufenden, leicht gespreizt stehenden Gebäuden, über denen wie ein kleiner Mond ein viertes, kugelförmiges Gebäude schwebte. Die Landeplattform befand sich am Westturm und sah aus, als wäre sie gerade aus dem Turm herausgewachsen, einzig zu dem Ziel, dem Shuttle eine Landemöglichkeit zu bieten.
    Zwei Männer eilten ihnen entgegen, als sie ausstiegen. Es waren Sirier. Die indigenen Bewohner von Sirius IX waren humanoid, allerdings im Durchschnitt sehr groß und überdurchschnittlich haarig, sie trugen lange Mähnen und Vollbärte (ja, auch die Frauen) und erinnerten an Abbildungen von Wikingern aus einem früheren Erdzeitalter. Das auffälligste merkmal, dass sie eindeutig als Nicht-Menschen auswies, waren jedoch ihre Augen. Diese waren vollständig schwarz. Irgendwo versteckte sich dort die Pupille, aber wenn man nicht genau danach suchte, entdeckte man sie nicht.
    Der nicht ganz so riesige der beiden Männer fing an mit der typischen Bassstimme der Sirier zu sprechen, wobei er mühelos den Wind übertönte, der sich an der Plattform schnitt und an der Kleidung aller zerrte.
    "SFCID? Ich bin Bor Tha Onnta, der stellvertretende Leiter von Sirius Cybernetics. Dies ist Orum Tha Ab, unser Sicherheitschef. Er wird Sie gleich zum Ort des Geschehens bringen. Zuvor müssen wir Sie allerdings einmal untersuchen, die Forschung, die wir hier treiben ist wirklich, wirklich geheim und sensibel."
    Er wies auf die Öffnung in der Wand.
    "Bitte folgen Sie mir."

    Einmal editiert, zuletzt von Kosh (21. März 2015 um 07:10)

  • Pete betrachtete die beiden Humanoiden, die auf sie zukamen, als sie aus dem Shuttle ausstiegen. Obwohl der Trill und auch seine Kollegen alle über 1,80 m groß waren, wirkten sie neben den Siriern irgendwie klein. Pete ließ sich dadurchaber nicht einschüchtern, sondern drückte die Hände der beiden mit festem Handdruck.
    "Korrekt, wir sind vom SFCID Mr. Bor Tha Ontha, Mr. Orum Tha Ab. Ich bin Lt Farrell, Ltjg von Lahrenberg, Ltjg Biasini und Ltjg T'Reava." Er deutete auf jeden Einzelnen bei der Vorstellung."Tun sie das." Damit meinte er die Durchsuchung. "Wir müssen wissen, was sie bisher am Tatort getan haben, Mr. Orum Tha Ab, wer von ihren Leuten Zugang dazu hatte und was bisher verändert wurde. Außerdem, sollte Lieutenant Mezea bei ihnen angestellt gewesen sein, bereiten sie sich schon mal darauf vor, dass wir Einsicht ihrer Tätigkeit bei Sirius Cybernetics benötigen. Dabei sind auch sensible Akten inbegriffen. Ich versichere ihnen, dass wir größtmögliche Diskretion und Vertraulichkeit walten lassen bei der Bearbeitung dieser. Im übrigen werden wir nichts mitnehmen, was nicht unmittelbar mit dem Fall zu tun hat, Sir."
    Pete lächelte kalt. Sie waren schließlich nicht hier, um Geheimnisse zu stehlen, sondern maximal, um eine Leiche, zugehörige Tatbeweise und eine Mordwaffe mitzunehmen.

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • T'Reava machte Notizen und ging mit den anderen ihres Teams hinaus. Sie bestätigte die Anweisungen und ging sofort los ihre Sachen zuholen, darauf fand sie sich am Shuttle ein und wartete auf den Rest des Teams, als es dann auch direkt losging.

    T'Reava stieg mit den anderen aus und betrachte kurz die/das Gebäude und musterte die beiden Tha's. Bei der Vorstellung nicke sie kurz und folgte dann mit den anderen hinein. Als Vulcanierin lies sie sich von deren Eigenschaften nicht beeindrucken, da es bei ihrer Arbeit mit denen nicht zu Überscheidungen kommt.

    "Semper homo bonus tiro est."

  • [Kleine Anmerkung zur Namensgebung: Sirische Namen sind dreiteilig: Sie bestehen aus einem Vornamen, einem Bindewort und einem Sippennamen. Es gibt vier verschiedene Bindewörter: Für Kinder (bis zum Eintreten in die Pubertät mit etwa 9 Jahren) Ges, für Männer Tha, für Frauen Har und für Greise (unisex) Erd. Es ist natürlich möglich, absichtlich falsche Zuordnungen zu machen, etwa um besondere Weisheit zu ehren, aber auch, um gezielte Beleidigungen zu vollführen. Bei Anreden wird das Bindewort immer mitgenannt, allerdings sind - wie bei Vulkaniern - Anreden mit Mr. oder Mrs. unüblich (werden jedoch von Fremdweltlern akzeptiert, woher sollen sie es auch besser wissen). Eine Anrede wäre also z. B. für Aqa Har Lorna nur Har Lorna, bzw. Aqa, wenn man sich besser kennt, vgl. Sie oder du im Deutschen Sprachgebrauch.]

    Hans setzte sich zusammen mit den anderen im Schlepp der beiden Sirier in Bewegung. Tha Onnta sprach im Gehen weiter mit Farrell: "Natürlich sind wir auf größtmögliche Kooperation bedacht. Immerhin entwickeln wir einen Großteil unserer Produkte zusammen mit der Sternenflotte. Es geht nicht gegen Sie persönlich, aber ich bin gehalten, darauf zu bestehen, dass Akten von Ihnen nur mit entsprechender Sicherheitsfreigabe eingesehen werden dürfen." Er schaute fast bedrückt aus, dachte Hans, sofern man das von einem 2,20m massiven Wikinger mit pechschwarzen Augen sagen konnte. Schnell schloss er auf, um über den Wind nicht so schreien zu müssen.
    "Ich bin sicher, Mr. Tha Onnta, dass Sie meine Sicherheitsfreigabe überzeugend finden werden." Tha Onnta runzelte die Stirn.
    Dann erreichten Sie das Innere des Gebäudes, in dem es hell, steril und vor allem windstill war. Da das Gebäude für die Maße der Sirier ausgelegt war, verstärkte sich für Hans der Eindruck, zu klein für diese Welt zu sein. Sie befanden sich in einer länglichen Schleuse aus einem bräunlichen Metall. Das Licht war einfach da, ohne dass das Team eine Lichtquelle hätte ausmachen können. An der Wand waren eine Reihe von grauen Kästen angebracht, an denen sich ein roter Lichtpunkt hin und her bewegte, während das Team vorbeiging. Am anderen Ende öffnete sich eine Tür.
    "Sie können sich jetzt zum Tatort aufmachen, Tha Ab kümmert sich ab jetzt um Sie, ich muss mich leider noch um andere Dinge kümmern. Wenn etwas ist, melden Sie sich, meine Sekretärin hat eine Vorrangschaltung zum CID-Hauptquartier eingerichtet, Sie erreichen mich also wirklich. Aber natürlich sollten Sie davon nur gebrauch machen, wenn es nicht anders geht."
    Mit diesen Worten entfernte sich Tha Onnta und das Team stand mit Orum Tha Ab alleine in dem braunen Gang, der leicht gebogen scheinbar um den Turm herumführte.
    "Hier entlang.", brummte Tha Ab. Seine Stimme schien in den Infraschall hinabzureichen und in seiner Lunge wieder zu schwingen, aber das bildete Hans sich sicher nur ein.

  • "Vielen Dank, Tha Onnta. Wie Mr. von Lahrenberg schon angedeutet hat, ist er derjenige, der sicherlich die entsprechenden Sicherheitsfreigaben für sie bereithält", meinte Pete mit einem Nicken. Er wusste, dass Hans eine wesentlich höhere Freigabe hatte als er, allerdings war ihm nicht ganz klar, warum. Sicher, von Lahrenberg war einmal kommandierender Offizier eines Sternenflottenraumschiffs gewesen, mit dem Rang eines Captains. Allein schon deshalb war seine Stufe höher als die des Trills, wobei diese bei Degradierung sicherlich auch heruntergesetzt würde. Hier war das nicht der Fall und dazu musste es spezielle Gründe geben, die dem Trill nicht bekannt waren. Pete wusste, wie hoch sie tatsächlich war, was ihm, seit er von Lahrenberg kannte, zu denken aufgab.
    "Natürlich", kommentierte er den kleinen Hinweis, sich nur in dringenden Fällen bei Tha Onnta zu melden. Wenn sich Farrell meldete, dann wäre es wichtig, das stand für den Trill außer Frage. Ob der Sirier das ebenso sah, war noch eine spannende Sache.
    Dann folgte Pete dem anderen Sirier, der ihnen voraus ging und sie zum Tatort geleitete. Es hielt ihn nicht davon ab, den Sirier nebenher zu interviewen, um weitere Details zu diesem Todesfall zu erhalten.
    "Tha Ab, wann und von wem wurde die Leiche von Lt. Mezea entdeckt und bei ihnen gemeldet? Was waren ihre unmittelbaren Schritte, nachdem sie Kenntnis davon erhalten hatten? Und wann hat Lt. Mezea das Gebäude, in dem sie gefunden wurde, betreten? Wer war zu dieser Zeit noch alles registriert und dort anwesend? Sowohl in diesem Gebäudeteil, als auch im gesamten Cybernetic-Komplex?"

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • Der Weg war nicht weit, die Zugangsluke war zufällig günstig gelegen oder aber geschickt gewählt, so genau wusste Hans das nicht. Während der Tross ihn beschritt, hörte der Lieutenant den knappen Ausführungen des Sicherheitschefs zu, der Farrell nun Rede und Antwort stand.
    "Vor einer Dreiviertelstunde wurde die Leich von meinem Mitareiter !Xantho M'Bwana gefunden. Er machte gerade seine morgendliche Patroullie. Es war ansonsten niemand in dem Labor. Er hat zunächst um Hilfe gerufen und dann versucht, die Frau zu reanimieren. Die Sanitäter haben ihm jedoch schnell mitgeteilt, dass die Frau unrettbar tot sei. Wir haben dann das Labor versiegelt und das CID zur Untersuchung hergerufen. Immerhin gehörte Lieutenant Mezea zur Sternenflotte."
    Unerschütterlich lies Tha Ab den Frageschwall des Trills über sich ergehen. Er hatte kaum Zeit zum Luftholen, da kamen auch schon die nächsten.
    "Lieutenant Mezea war seit heute morgen um fünf Uhr im Gebäude registriert. Wer noch alles im Gebäudekomplex war? Lieutenant Farrell, hier arbeiten über 300 Personen sowie einige pseudo-KIs. Die werde ich Ihnen jetzt bestimmt nicht aufzählen. Die Liste schicke ich Ihnen zu. In den angrenzenden Labors hatte zu dieser Zeit sonst nur noch unsere stellvertretende Chefwissenschaftlerin Dr. Oga Har Barm zu tun. Sie befindet sich derzeit in einem Ruheraum, ich bin sicher, Sie werden mit ihr sprechen wollen."
    Das Team und Tha Ab hielten vor einer Tür an, die genau so unscheinbar war wie alles andere auch. Ein breites, schwarzes Siegel mit Tastenfeld prangte auf der Mitte und versperrte so jedes Durchkommen. Mit überraschender Geschwindigkeit gab der Sirier einen 16-stelligen Code ein und das Siegel löste sich. Die Tür faltete sich auf und gab den Blick auf den Ort des Geschehens frei. Die Wände des Labors waren von dem gleichen, braunen Ton wie auch der Rest der Innenarchitektur des SC-Gebäudes, das Licht war abgedunkelt, sodass das Leuchten diverser, blauschimmernder Tanks sichtbar wurde.
    "Das sind Thominium-Rekonverter!", entfuhr es Hans überrascht, der selbst während der Zeit der Tränen mit an den theoretischen Grundlagen für diese hochgiftigen Schutzmaßnahmen gegen die Thalaronwaffen der Romulaner gearbeitet hatte. Diese Forschungen waren jedoch nach Ende des Krieges aufgegeben worden und dass die Sternenflotte daran nun wieder arbeitete, lies für Hans nichts gutes schwanen.
    Nun aber wandte er sich, wie auch alle anderen zu der Person auf dem Boden zu. Lieutenant Mezea vom Benzar war grau angelaufen und eine blassblaue Pfütze hatte sich um ihren Kopf herum ausgebreitet. An den Wischspuren war zu erkennen, dass sie vor kurzem bewegt worden war. Ihr Kopf war noch etwas eingedellter, als es für die benzitische Gesichtsform ohnehin üblich war. Durch die Blässe des benzitischen Blutes war der Riss in der Kopfhaut gut zu erkennen.
    Über ihrer Brust hing eine leichte Wolke von Gas, welches immer noch aus ihrem Luftaufbereiter strömte, jetzt jedoch nicht mehr abgeatmet wurde. Es erweckte den Anschein, als rauchte die tote Lieutenant aus der Brust.

  • Nachdem sie endlich am Tatort angekommen waren und sich von aussen ein kurzes Bild gemacht hatten, versuchte Avelino im Kopf zu rekonstruieren wer da alles schon rumgepfuscht hat. Da schon mehrere Personen am Tatort waren, müsste er soweiso al erstes den tatort absichern damit jetzt niemand mehr da rumdackelt. Er nickte kurz Pete zu als Zeichend das er direkt loslegen würde.

    "Vielen Dank Mr. Tha Ab, da schon soviele Leute den Tatort kontaminiert haben, muss ich darauf bestehen das jetzt niemand mehr diesen Raum betritt, bis ich fertig bin und ihn wieder freigegeben habe. Ich werde unverzüglich beginnen, damit wir keine Zeit verlieren."

    Avelino führte wie gewohnt die üblichen Schutzmaßnahmen durch und speerte den Eingangsbereich dann ab, ehe er sich nochmal kurz an den rest des Teams wandte.

    "Sir, wenn sie die Befragungen starten, vergessen sie bitte Mr. Xantho M'Bwana und die Sanitäter nicht, ich muss wissen was genau sie hier verändert haben, ausser der Position der Leiche und der Berührung der Leiche, vielen Dank", Avelino lächelte dabie kurz richtung Pete, da ihm bewusst war das dieser die Sanitäter mit Sicherheit auch schon im Kopf hatte und nicht vergessen würde.

    Dann begann er die sogenannte Spurengasse einzurichten die zur Leiche führte, damit man auf diesem Wege hin und herlaufen konnte und die gerichtsmedizin später die Leiche bergen konnte ohne den Tatort weiter zu kontaminieren. Als er bei der Leiche ankam, winkte er von Lahrenberg zu das er beginnen konnte die Holoaufnahmen vom Tatort zu machen. Nachdem die Liegeposition und die Leiche selbst dokumentiert waren, sah sich Avelino die Leiche etwas genauer an ob er schon spuren sichern konnte, die oberflächlicher Natur waren, den Rest müsste dann eh die Rechtsmedizin klären, aufgrund der Wunde würde er auf Tod durch erschlagen tippen, aber der Schein konnte immer trügen das wusste er, also suchte er weiter nach jeglicher Art von Spuren die von Bedeutung sein könnten. Natürlich nahm er Routinemäßig auch eine DNA Probe vom Blut des Opfers mit auf. Nachdem er alle Spuren um die Leiche gesichert hatte, gab er das zeichen, das die Rechtsmedizin sich jetzt darum kümmern konnte. Jetzt begann er die systematische Tatortuntersuchung nach möglichen Beweismitteln, Hinweisen oder auch nur Indizien.

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  • Pete hatte auch nicht erwartet, dass Tha Ab ihm die Liste der Leute aus dem Kopf nennen konnte. Wenn er sie zugesandt bekam, war das in Ordnung.
    "Die Pseudo-KIs bitte auch", fügte er zu dem Sirier hinzu, während er wartete, dass der Raum geöffnet wurde. Sein erster Blick, als dies geschehen war, war die Leiche. Direkt gefolgt von der unmittelbaren Umgebung und dem Rest des Labors. Der Trill suchte nach Spuren, die vielleicht auf die Mordwaffe hindeuteten. Betreten tat er den Raum nicht, da Biasini diesen direkt in Beschlag nahm, wie es sein Job erforderte.
    Pete blieb der überraschte Ausruf seines Ermittlers bezüglich der Thominium-Rekonverter nicht verborgen. Normalerweise war von Lahrenberg die Ruhe selbst. Er notierte sich im Kopf, Hans danach zu fragen, was es mit diesen auf sich hatte.
    Als Biasini sich zu Wort meldete, nickte der Trill.
    "Sicher. Misses T'reava und ich werden sowohl die Sanis, Mr. Xantho M'Bwana als auch Dr. Oga Har befragen."
    Farrell wandte sich an Tha Ab.
    "Bringen sie uns bitte zu den genannten Personen."

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • Tha Ab sah sich nochmals kurz um, zögerte offensichtlich, denn er wollte an diesem Hochsicherheitsbereich eigentlich niemanden unbeaufsichtigt lassen, andererseits waren diese Menschen Mitglieder der Sicherheitsabteilung der Sternenflotte. Dennoch, dies war ein sensibler Bereich.
    "Ich muss zunächst noch eine Ablösung herbeordern.", verkündete er Farrell gegenüber im besonderen und der Welt im allgemeinen.
    Er berührte ein Kommunikationsgerät an seiner Brust und sprach:
    ***Tha Ab an Tha Darr: Kommen Sie zu Labor 23-X.***
    Wie ein Stein stand er da, bis wenige Minuten später ein anderer Sirier in der dunkelblauen Uniform des Sicherheitsdienstes von Sirius Cybernetics um die Ecke bog.
    "Tha Darr, achten Sie darauf, dass im Labor nichts vorschriftenwidriges geschieht."
    Er drehte den Kopf zu Farrell hinunter.
    "Nun folgen Sie mir.", meinte er und stapfte los.
    Eine Etage weiter unten hielt er vor zwei nebeneinanderliegenden Türen an.
    "Links hält sich im Moment M'Bwana auf, rechts ist Dr. Har Barm zu finden. Wenn Sie mich entschuldigen wollen, ich werde mich jetzt darum kümmern, dass man Ihrem Mann die Unterlagen zukommen lässt."


    Hans unterdessen machte routiniert Photos von allen Gegenständen im Raum sowie allem, an das Biasini einen Beweismittelmarker gestellt hatte.
    "Wissen Sie, Herr Biasini, dieser Ort beunruhigt mich doch ein wenig. Es gefällt mir nicht, dass hier mit diesen Konvertern experimentiert wird, denn es gibt nicht allzu viele Zwecke, für die sich Thominium sinnvoll eignet."

  • Pete folgte der Aufforderung des Siriers und marschierte ihm hinterher zu den Ruheräumen, in denen sich zwei der Personen aufhielten, die sie befragen wollten.
    Er überlegte kurz, ob er beide Befragungen gemeinsam mit T'Reava durchführen sollte, oder aber jeder einen davon zeitgleich. Er entschied sich für die zeitgleiche Variante.
    "T'Reava, sie übernehmen Dr. Har Barm, ich werde mich um M'Bwana kümmern", ordnete er an und wählte absichtlich den Herren für sich. Ein Ermittler allein im Raum mit einer Verdächtigen, sowas konnte ungeahnte Folgen haben, wenn nachher evtl. auf irgendwelche sexuellen Übergriffe oder Bedrängnis von seiten der Dame plädiert wurde, auch wenn ein Aufzeichnungsgerät immer mit dabei war.
    Pete betrat seinen Raum und grüßte den Anwesendenhöflich.
    "Mr. M'Bwana, ich bin Lt Farrell und ermittle in dem Mordfall Mezea. Ich hätte da ein paar Fragen an sie, wie sie sich sicher denken können. Ich hoffe, sie haben nichts dagegen, wenn ich unser GEspräch aufzeichne?"
    Er deutete dem Herrn an, dass er sitzen bleiben konnte und suchte sich ebenfalls einen Platz.
    "Sie waren derjenige, der Lt Mezea im Labor gefunden hat? Beschreiben sie mir doch bitte den Tatort, wie sie ihn in Erinnerung haben. Welche Sofortmaßnahmen hatten sie ergriffen?"

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • T'Reava ging mit den anderen zum Tatort und notierte dabei die nötigen Informationen. Sie nickte und ging mit Pete weiter mit dem Sicherheitschef zu den beiden Ruheräumen.

    T'Reava bestätigte Petes Anweisungen und ging dann zu Har Barm in den Ruheraum. Sie begrüßt die anwesende Person und stellte sich vor das Sie vom CID ist und wegen dem Toten, hier ermitteln.

    "Sie sind stellvertretende Chefwissenschaftlerin Dr. Oga Har Barm?"

    "Sie befanden sich in einem der angrenzende Labore zur Tatzeit? Womit waren sie beschäftigt und haben sie etwas von dem Vorfall mitbekommen?"

    "Semper homo bonus tiro est."

  • Avelino war soweit mit der Sicherung der spärlich vorhandenen Beweise fertig. Da der Tatort ein Hochsicherheitslabor ist, war dieser fast schon penibel steril.
    Keinerlei Fingerabdrücke, Faserrückstände oder andere Substanzen zu finden, das einzige was er gefunden hatte waren DNA Proben und die ID-Karte des Opfers.
    Er überprüfte ie 4 gefundenen DNA Proben. Die erste war vom Opfer selbst, die zweite von Har Barm und die dritte gehörte einen gewissen Dr. Samuel Lantra.
    Dieser arbeitete Mezea und Har Barm gelegentlich zu, also war das auffinden seiner DNA in diesen Räumlichkeiten nicht wirklich sehr verwunderlich.
    Nur die vierte DNA Probe stimmte weder mit der Datenbank des CID noch mit der Mitarbeiterdatenbank von Sirius Cybernetics überein, war also unbekannt.
    Avelino wendete sich nach getaner Arbeit an Herr von Lahrenberg, als dieser ihn bereits ansprach wegen der Behälter die in diesem Raum standen.

    "Ja das sehe ich ähnlich, soweit ich gehört hatte wurden die Forschungen damals auch eingestellt, nach dem Krieg gegen die Romulaner, aber wer weiss was die hier treiben, dieses Unternehmen bleibt ja gerne im dunkeln und für sich allein. Ich glaube auch unsere Anwesenheit behagt ihnen nicht wirklich. Aber schauen sie mal hier, ausser einigen DNA Spuren und der ID karte des Opfers war nix zu finden. 3 der proben konnten zugeordnet werden. Einmal die vom Opfer selbst, dann von Har Barm und von einem dritten Kollegen der den beiden ab und zu zugearbeitet hat, Dr. Samuel Lantra. Nur diese vierte Probe die ich auf der Schulter des Opfers gefunden habe ist unbekannt. Weder in unserer noch in der Mitarbeiterdatenbank von Sirius Cybernetics ist diese bekannt. Ich würde sie bitten das sie sich da nochmal drum kümmern, ich glaube ihnen stehen da ein paar mehr Datenbanken offen als mir. Ich werde mir in der zwischenzeit das Spind des Opfers ansehen."

    Er übergab die unbekannte DNA Probe an Lt von Lahrenberg und ließ sich dann von einem der Sicherheitdutzis den Spind des Opfers zeigen.

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