Bordleben VII - Zu viel zu tun und zu wenig Zeit..

  • Nathalie saß weiterhin ruhig da und ließ John reden. Genau das hatte sie eigentlich mit ihrer Aussage zu Anfang bezwecken wollen...Das er endlich mal klartext redet und das
    hatte er hiermit getan. Sie nickte langsam und nahm das Padd in die Hände, das sie sich zuvor ran gezogen hatte. "Gut, genau das was sie mir jetzt hier gesagt haben, habe
    ich mehr oder weniger in den letzten Wochen beobachten können. Und für Ihren Ausbruch brauchen Sie sich nicht entschuldigen, das musste mal sein."

    Sie tippte etwas auf dem Padd ein und sah wieder zu John auf. "Ich habe Sie eben wieder in den Dienst zurück gestellt und das der LMO auch mitgeteilt. Allerdings möchte ich, das sie
    ein oder zweimal
    im Monat zu mir kommen. Nicht für lange, sondern nur für ein halbes Jahr. Einfach damit wir sicher gehen können das es ihnen auch wirklich wieder gut geht. Manche
    Sachen zeichnen sich nämlich eher unterbewusst ab, tauchen in bestimmten Situationen auf und lösen Panik oder Angstzustände aus. Aber für´s erste habe ich genug geredet...
    Willkommen zurück Captain"

  • Nathalies Worte gingen runter wie Oel und man konnte schon einen Hauch von Erleichterung sehen. „Ich danke ihnen Counselor und natürlich werde ich mich zu den gegebenen Terminen bei ihnen melden....Versprochen.“ Ja es war wie ein Befreiungsschlag das die Beraterin der Jules Verne John wieder für Diensttauglich erklärte. „Jetzt bleibt mir nur noch die guten Neuigkeiten meiner Frau schonend beizubringen. Aber das bekomme ich schon hin. Immerhin weiß ja meine Familie das mir mein Beruf sehr viel bedeutet, obwohl es einige Abstriche bedeutet.“

  • Nathalie konnte sich ein lächeln jetzt nicht verkneifen. John war wie ausgewechselt und seine Freude und Erleichterung war ehrlich. Das deutete auch darauf hin, das er vermutlich in naher Zukunft nicht mehr über ein Abdanken nachdenken würde. Sie hoffte es zumindest, aber das würde sich im laufe der Zeit bei den nächsten Terminen noch heraus kristallisieren. "Sie müssen mir nicht danken, ich hielt es einfach für das beste, sie wieder in den Alltag zu werfen" Nathalie erhob sich dann "und ich denke das ich mich in dem Fall auf mein Bauchgefühl verlassen kann" meinte sie lächelnd.
    "Wenn Sie mich aber jetzt bitte entschuldigen würden? Ich muss noch was erledigen, sonst vergesse ich das den Tag über" Sie ging Richtung Tür "Sollte irgendwas sein...egal was, dann können Sie jederzeit zu mir kommen. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Sir. Und viel glück bei ihrer Frau" lächelnd verließ sie das Quartier des Captains, um direkt in ihr Büro zu gehen. Dort wartete ja noch eine Nachricht auf sie. Nachdem sie sich einen Kaffee aus dem Replikator geordert hatte, setzte Nathalie sich an ihren Schreibtisch, rief die Nachricht auf und hörte sich das ganze erstmal an.

    Als Pete mit seiner schimpftriade geendet hatte, schüttelte sie den Kopf "Natürlich denkst du wieder nur von a nach b" murmelte sie und schloss die Nachricht wieder. Sie würde später darauf antworten. Jetzt hatte sie erstmal wichtigeres zutun. Sie leerte ihren Kaffeebecher und erhob sich um ihr Büro zu verlassen. Ihr Ziel war jetzt die Krankenstation.

  • John nickte Nathalie zu. „Selbstverständlich Counselor. Und auch ihnen einen schönen Tag.“ Die Tür schloss sich nachdem Nathalie das Quartier verlassen hatte und John schnappte sich den Kaffeebecher um ihn zum Replikator zu bringen. Er war sichtlich erleichtert das er endlich wieder seinen Dienst verrichten konnte. Es war gerade erst 15:00 Uhr und was tut ein Captain der wieder Dienstfähig war... genau, er geht auf die Brücke. Schnell zog er sich seine Jacke an und machte sich auf den Weg zum Turbolift.
    „Deck 1, Hauptbrücke“, war sein Befehl. Dann öffnete sich die Tür und die Brücke der Jules Verne lag vor ihm. Zügig ging er auf seinen Platz zu und löste den Diensthabenden Offizier ab.
    Ein paar Kommandos in die Konsole eingegeben holte sich John den aktuellen Zustand aller Systeme ein.

  • Nach einem langen Austausch an Informationen mit Qos'Ca und den Erzählungen seiner Kids, haben sie gemütlich das Beisammensein beendet.
    Robert nahm Ba'el und Keril mit aufs Schiff und packten zusammen ihre Taschen aus. Danach waren sie wohl etwas müde, denn scheinbar haben sie nicht all zu lange schlafen können. Als sie schliefen ging Robert etwas durch das Schiff und begutachtete alle arbeiten beiläufig mit einer Tasse Raktajino in der Hand. Letztendlich erreichte er auch die Brücke und ging dann in die Mitte und lehnte sich an das Geländer.

    "Hey alter Freund. *lächelt* Wie geht es dir?"

    Robert musterte John kurz und nahm einen Schluck. Alle arbeiten am Schiff und rund um das Schiff haben ihn zufrieden gestellt.

  • Nachdem Nathalie die Nachricht von Pete gelesen und direkt postwendent eine zurück geschickt hatte, machte sie sich sofort auf den Weg zu John. Sie musste ihn ja fragen
    ob das alles so in Ordnung geht. Einige Minuten später betrat sie die Brücke und schaute sich um. John war gerade nicht alleine, aber sie würde nur ein paar Minuten brauchen und
    Robert würde das sicherlich verstehen. Sie ging zu den beiden Herren rüber und grüßte wie sich das eben gehört, mit einem kurzen Salut. "Sir, ich bräuchte für Fünf Minuten mal ihr Gehör,
    wenn das in Ordnung ist"
    Nathalie schaute von John zu Robert und wieder zurück.

  • Kurz bevor Robert auf die Brücke kam hatte John einem Fähnrich aus der Wissenschaft die Genehmigung für ein Experiment gegeben. „Captain Webb..“, sagte John mit ruhiger Stimme. "Willkommen zurück. Ich hoffe ihr hattet eine schöne Zeit.“ Auf die Frage von Robert nickte John kurz. „Um ehrlich zu sein bin ich froh wieder normalen Dienst tun zu dürfen. Danke der Nachfrage. Und, was macht Qos'Ca so. Das letzte mal als ich ihn sprach war ich.....ich glaube ich war noch Lieutenant.“ Gerade als Robert antworten wollte betrat der Counselor die Brücke und ging auf John zu. „Counselor, was kann ich für sie tun.“ John hörte zu und.., „Wollen sie das Gespräch unter Vier Augen oder können wir das auch hier abhalten.“

  • Nathalie hob leicht die Hände und lächelte "Nein nein, es dauert ja nicht lange. Ich wollte nur anmelden, das Lt.Commander Farrell in kürze an Bord kommt. Das ganze dient wohl zu
    Psychotherapeutischen zwecke, denn sein Psychologe hat ihm geraten, das Gespräch zu mir zu suchen...und da ich hier nicht weg kann...Sollte es ihnen allerdings überhaupt nicht recht
    sein, finden wir bestimmt auch eine andere Lösung"
    Sie schwieg und schaute John fragend an.

  • John nickte Nathalie zu. „Das geht schon in Ordnung Counselor. Sorgen sie bitte nur dafür das die Sensiblen Bereiche für den Commander Tabu sind und auch bleiben. Ansonsten viel Erfolg bei ihrer Sitzung.“ Den Gedanken Farrell einen Sicherheits-Offizier an die Seite zu stellen hielt er nicht für nötig. Da hatte John voll und ganz Vertrauen in Commander Winters das sie darauf achten würde.

  • Pete war gute zwei Tage unterwegs, ehe er in Sensorenreichweite der JV gelangte, sich anmeldete und die Freigabe erhielt, im Hauptshuttlehangar zu landen. Der Leitstrahl und der Autopilot brachten das Schiff sicher runter-ein Glück für die JV.
    Pete verließ das Runabout und absolvierte den Sicherheitscheck, ehe er sich -furchtbar nervös- zu Nathalies Quartier aufmachte. Laut Dienstplan war ihr Dienst beendet. Hoffentlich war sie dort.
    Nach weiteren 5 Minuten stand er vor ihrer Quartiertür und betätigte den Türsummer.

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • Eigentlich hatte sie vor, nur für eine halbe Stunde zu ruhen, doch wie das meistens so ist,schläft man dann doch richtig feste ein. Genau das war ihr passiert und als der Türsummer
    los ging drehte sie sich brummelnd auf die andere Seite "noch fünf Minuten.." Sekunden Bruchteile später kam jedoch die Information in ihrem Hirn an, das es nicht der Wecker sondern der
    Summer an der Tür war. Nathalie schreckte hoch und sah sich verwirrt um. "Mist....ich komme gleich!Einfach rein kommen!" rief sie richtung Tür, schwang die Beine aus dem Bett und
    versuchte sich so schnell es ging zu sortieren. Ein paar Minuten später betrat sie den Wohnbereich um zu sehen wer da was von ihr wollte.

  • Pete wartete, doch nichts geschah. Sie war wohl nicht da. Dann würde er zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen. Als er schon drauf und dran war, sich abzuwenden und wieder zu gehen, öffnete sich die Tür, weil jemand "Einfach reinkommen!" gerufen hatte. Er zögerte kurz, dann trat er über die Schwelle und die Tür schloss sich mit einem leisen Zischen hinter ihm.
    Pete sah sich um. Nathalies Quartier war so vertraut wie immer, wenn er über AHRT hier gewesen war. Von ihr selbst war erst einmal nichts zu sehen, aber ein leises Rascheln verriet Pete, wo sie war. Im Schlafbereich.
    Er ging ein Stück weiter in den Raum hinein und wartete, bis sie soweit war und in den Wohnbereich trat. Auch wenn sie sich geordnet hatte, sah er mit einem Blick, dass sie geschlafen hatte. Kleine Haarsträhnen, die ihren eigenen Willen hatten und ein wenig abstanden, verrieten ihm das. Ein lächeln huschte über sein Gesicht.
    "Hallo, Nathalie."
    Er machte eine kleine Pause, ging langsam auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Eine Hand legte sich wie von selbst an ihre Wange und sein Blick traf ihren. Pete schob mit der anderen Hand eine widerspenstige Strähne hinter ihr linkes Ohr. Dann strich er zaghaft mit dem Daumen der rechten Hand, die an ihrer Wange ruhte, über ihre Lippen.
    Sie hatte immer noch dieselbe Wirkung auf ihn. Diese Anziehungskraft, die ihn traf wie ein Schlag, wenn er in ihrer Nähe war. Pete war kurz davor, sie einfach zu küssen. Aber....vielleicht wollte sie das gar nicht. Daher zog er sich ein Stück zurück.
    "Entschuldige. Wenn ich dich gerade bei etwas wichtigem störe, gehe ich und komme später wieder, wenn es besser passt. Das ist kein Problem", meinte er sanft. Vielleicht hoffte er ja, dass sie ihn wieder wegschicken würde. Dann war es wenigstens keine Flucht. Pete war niemand, der gerne redete. Vor allem nicht über seine Probleme. Oder jemand, dem Entschuldigungen locker über die Lippen kamen. Geschweige denn von anderen Eingeständnissen. Das hier war alles andere als leicht! Es war für ihn wohl die größte Herausforderung, der er sich je hatte stellen müssen. Wegrennen war...keine Option, ermahnte er sich selbst und wartete darauf, was sie ihm erwidern würde.

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

  • Robert wollte eigentlich gerade antworten, als Nathalie um ein Gespräch bat. Robert nickte dann nur kurz zu Nathalie, dass es ihm nichts ausmacht. Er stieß sich kurz ab, lief rüber zu seiner Konsole und wischte gekonnt über den Bildschirm und rief die Verladedaten ab. Dann ging er zurück zu John.

    "Nun, ja....ich kann dich gut verstehen. Gut dass du wieder hier auf der Brücke bist und wieder fit für die nächste Schlacht. Würde Qos'Ca nun sagen. Ihm geht es gut. Ich hatte ihn etwas schlanker in Erinnerung aber vllt bekommt er von seiner Frau zu viel gutes Essen. *lächelt* Aber die Situation im Reich ist gespannt, Qos'Ca versucht zwar immer etwas zu kitten, aber scheinbar laufen die Gespräche mit Webster und dem Rat nicht so gut. Wie sagte Qos'Ca: Die Narren des Rates wollen einfach nicht einlenken, das ist kein glorreicher Zug. Und übrigens auch Grüße an dich. Er hat uns eine Flasche von edlem Blutwein mitgegeben und uns noch ein paar gute Tropfen auf der SB besorgt. Ich denke es wird mal wieder Zeit für einen Abend für alte Freunde" *lächelt*

    Robert hatte sich wieder angelehnt und nahm dann den letzten Schluck aus der Tasse.

  • John nickte. „Das sollten wir wirklich mal machen. Aber dann holen wir Tioz auch dazu. Es zählt ja mit dazu.“ John stand auf und straffte seine Uniformjacke. „ich würde sagen das du dich mit dem HQ in Verbindung setzt und dich mit Tioz kurz schließt.“ Ein klapps auf die Schulter von Robert und mit einem lächeln, das schon eine weile her war, übergab John die Brücke und verschwand in seinem Raum um dort einiges Abzuarbeiten was sich in seiner Abstinenz angehäuft hatte.

  • Shinichi ging hinaus und wartete auf Elodie, welche grade an ihm vorbei lief. Dann tippte er ihr auf die Schulter und schaute Sie an.

    Ms Tovah? Ich wollte Sie fragen, ob Sie mich eventuell mit ins Casino begleiten möchten. Also... das soll kein Date sein. Bitte verstehen Sie das nicht falsch.

    Seine Hände zitterten ziemlich und er hielt sich kurz seine Schulter, da es dort noch immer ab und zu schmerzte.

    Ich kann es verstehen, wenn Sie es nicht wollen... aber ich wollte einfach mal fragen.

    Er ist sichtlich nervös und hofft auf ein Ja. Nicht, dass Sie ihm jetzt um den Hals springt. Aber ein Ja wäre schön.

  • <<< Nach der Konferenz >>>

    Als Yadin sich von seinem Stuhl erhob zitterten immer noch seine Hände.
    Er sah sich noch einmal im Konferenzraum um und blickte dann zu Captain Niven.
    Der Blick den der Captain erwiderte sagte mehr als tausend Worte, die Enttäuschung war ganz klar zu erkennen.
    Ebenso ausdrucksstark war auch der Blick von Bingali. In diesem sah Yadin sofort wie sehr der Doc ihn verabscheute.

    Das einzige was ihn in diesem Moment etwas aufheiterte war die Anwesenheit von Nadie.
    Noch nie zuvor hat Yadin in so kurzer Zeit ein so starkes Vertrauen zu einem Menschen aufgebaut wie zu Ihr.
    Er hatte das Gefühl er könne sich zu 100% auf Sie verlassen.

    Dann war da noch Mountie, ein Mann der Tat. Yadin hat ihn schätzen gelernt.
    Auch wenn er nicht immer mit seinen Methoden einverstanden war, hatte er sehr großen Respekt vor ihm und war froh dass er auf seine Hilfe bauen konnte.

    Das Einzige was Yadin nicht verstand war das Verhalten von Commander Rzepka. Warum wollte er die Verantwortung übernehmen?
    Natürlich wusste Yadin dass Rzepka als XO die Verantwortung des Außenteams unterlag. Aber die Tat wurde ja auf eigene Faust von Ihm begangen.
    Bisher hatte er immer das Gefühl der Commander hat keine sehr große Meinung von Ihm. Allerdings kannte er Rzepka noch nicht lange genug um dies verlässlich einschätzen zu können.

    Als Yadin den Raum verließ wurde er bereits von 2 Crewman seiner eigenen Abteilung erwartet.

    "Verzeihen Sie Sir... Wir haben Befehl Sie in die Arrestzelle zu begleiten. Wenn Sie mir bitte folgen würden."
    sagte Ensign Irani etwas verunsichert.
    "Ist schon in Ordnung Miss Irani, ich folge ..." erwiderte Yadin.

    Er ging den Crewman hinterher in Richtung Turbolift.
    Auf dem Weg zum Arrest wurde ihm dann erst so richtig bewusst was nun passieren würde und dass seine Zukunft in der Sternenflotte auf dem Spiel steht.

    Als Sie im Arrest angekommen waren fingen Yadins Hände wieder an zu zittern.
    Zelle 1 war bereits vorbereitet und eine bewaffnete Wache stand an der Konsole.

    "Sir, ich muss sie nun bitten mir Ihren Kommunikator auszuhändigen." sagte Ensign Irani.

    Yadin nickte nur und gab ihr den Kommunikator.

    "Wenn Sie etwas lesen möchten, dann melden Sie sich bitte bei der Wache. PADD's mit Lektüre sind im Arrest erlaubt... Naja... Sie kennen ja die Bestimmungen." fügte Irani hinzu.
    "Danke Ensign. Ich melde mich dann." sagte Yadin.

    Er betrat die Arrestzelle und die Wache aktivierte das Kraftfeld.
    Er setzte sich auf die Liege in der Zelle und versank in Gedanken...

    10 Mal editiert, zuletzt von Yadin Importa (22. Dezember 2015 um 02:28)

  • Elodie verließ den KR nach dem Gespräch. Noch immer war sie aufgewühlt und man sah ihr die geweinten Tränen an. Die Worte des Captains saßen ihr in den Knochen und dieser Auftrag nicht minder. Sie stammte aus einem sehr pazifistischen Volk, dessen schlimmsten Tage die Belagerung des Dominion dargestellt hatten. Viele waren im Zuge dessen beinahe verrückt geworden anhand von Angst und Schrecken, welche überall in der Luft zu spüren gewesen waren. Für einen Betazoiden, der zwar abblocken konnte, aber eben auch nur zum Teil, die reinste Folter. Es war kein Wunder, dass dieses Volk so friedliebend war. Wenn der Terror, die Angst und der Schmerz, den man Anderen zufügte, im eigenen Geist wiederhallte, überlegte man sich schnell, ob der Friede nicht deutlich erstrebenswerter war.
    So war sie zittrig und fahrig und tief in wirre Gedanken verstrickt, als Commander Staples ihr auf die Schulter tippte und sie ansprach. Verwirrt sah sie ihn einen Moment an und war so durch den Wind, dass sie tatsächlich die Höflichkeiten und Gepflogenheiten der Sternenflotte ignorierte und das Erste sagte, was ihr in den Sinn kam. "Lügen Sie doch nicht, Mr. Staples. Ich kann es spüren, wenn Sie lügen und Sie beleidigen mich als Betazoidin damit. Sicher wollen Sie ein Date, auch wenn Sie es abstreiten."
    Sie blinzelte, über sich selbst überrascht. Kurz schloss sie die Augen und atmete tief durch, fuhr sich über die Stirn. "Es tut mir leid", murmelte sie schließlich. "Das war etwas heftig, verzeihen Sie. Es ist nur... gerade nicht der Moment für ein fröhliches Weggehen, denken Sie nicht? Vielleicht in einigen Tagen." So schnell umzuschalten war ihr unmöglich, der Kriegseinsatz war noch zu nah vor Augen und zu einer Lüge war sie nicht fähig. So blieb sie bei ihm stehen, höflich, obwohl sie sich am liebsten verkrochen hätte. Aber zumindest seine Antwort wollte sie noch abwarten.

  • [Blockierte Grafik: https://c1.staticflickr.com/3/2343/1775329224_a5e04720fe.jpg]
    MCpt Mina "Nadie" Sennett

    "Was wollt ihr hier?! Uns in eure Kriegsspielchen mit reinziehen und unser Schiff dafür benutzen, damit eure eigenen heil bleiben, ja?! Irgendwer stirbt immer, wenn ihr in der Nähe seid, Marine! Wir wollen euch hier nicht!"

    Mina musste an die Worte des älteren Mannes, den man durch Sicherheitspersonal hatte bändigen müssen, denken, als sie dabei zusah, wie Ensign Akpro den KR verließ und in Gewahrsam genommen wurde. Vielleicht hatte er Recht gehabt. Vielleicht sollten sie tatsächlich unter sich bleiben. Ihre Aufträge allein ausführen. Der Flotte ihren Frieden lassen. Womöglich war hier eine Existenz zerstört worden und auch wenn sie wusste, dass Akpro einen guten Marine abgeben würde, so ahnte sie doch gleichfalls, dass dies nicht sein Weg war, dass ihm die Flotte zu viel bedeuten mochte. Sie sah seine zitternde Hände, doch sie schwieg sich aus. Das Zittern kam oft danach. Zuweilen fragte sie sich, ob es eine Art des Körpers war, alles von sich zu schütteln, was den Geist bedrückte und zu schwer auf ihm lastete.
    Sie löste den Blick von der Szene an der Tür und sah sich noch einmal kurz im Raum um. Steinerne Mienen, denen sie begegnete. Erschöpfte Mienen, wütende Mienen, enttäuschte Mienen. Ein Schlag für alle, für die, die dabei gewesen waren und für die, die die Scherben aufkehren mussten. Und dennoch... "Es gingen nicht nur Leben verloren", ließ sie sich erneut leise vernehmen. Sie fühlte sich noch immer zu flau und zu müde, um lauter zu sprechen. "Das möchte ich nur noch zu bedenken geben. Entschuldigen Sie mich bitte... ich bin sehr müde."
    Sie griff an eine Seitentasche des Stuhles, in dem sie saß und zog ein vorsorglich vorbereitetes Hypo hervor. Gegen den Schmerz und um sie ein wenig aufzubauen. Sie injizierte sich den Stoff und als er nach einem Moment wirkte, stand sie aus eigener Kraft langsam auf. Die Beine zitterten einen Moment, dann fing sie sich und ging einen vorsichtigen Schritt in Richtung Tür. Ein weiterer folgte und beim dritten Schritt hatte sie sich richtig aufgerichtet und verließ den Raum. Langsam, aber stetig. Sie wusste, dass Eric oder Nina sie vermutlich einholen würden, bevor sie den TL erreichen konnte, also beeilte sie sich gar nicht erst. Das langsame Gehen tat ihren gerade erst reparierten Nerven ohnehin besser. Noch einmal wanderten ihre Gedanken zu Akpro, der jetzt vermutlich bereits in der Arrestzelle saß. Sie würde nach ihm sehen, aber nicht sofort. Er musste ein wenig allein sein, um seine Gedanken zu sortieren, das wusste Mina. Und auch sie hatte deutliches Verlangen nach ein wenig Ruhe.

  • Shinichi war überrascht. Anscheinend ist er wie ein offenes Buch für sie und Tovah konnte ihn durchschauen wie ein Glas. Er zögerte also einen Moment damit zu antworten, bis Elodie ausgesprochen hatte. Verwundert war er auch über die Tonlage mit der Elodie ihm das alles vor den Kopf knallte. So hatte sie sich doch bis jetzt immer an die Etikette gehalten.

    Ms Tovah... ich denke, dass Sie Recht haben mit dem was Sie sagen. Ich finde Sie sind eine sehr interessante Person... und ja ich finde Sie attraktiv. Auch in dem Punkt, dass ich Sie gerne zu einem Date ausführen würde haben Sie Recht.

    Er machte wieder eine kurze Pause und klopfte ihr auf die Schulter.

    Und entschuldigen müssen Sie sich deswegen nicht. Vielleicht sind Sie etwas verwundert, warum ich das einfach so hinter mir lassen kann... aber ich habe schon ganz andere Kaliber erlebt... Ich habe mit angesehen wie andere aufs heftigste gefoltert wurden. Ich selbst wurde auch schon gefoltert... ich habe mit erlebt, wie ein ganzes Schiff gekapert und die Crew inklusive mir selbst verschleppt wurde...

    Jetzt legte er seine Hand auf ihre Schulter.

    Sie sehen also... ich bin was das angeht schon ein wenig abgehärtet.

    Er lächelte kurz.

    Aber ich möchte Ihnen jetzt kein Ohr abknabbern. Wenn Sie noch nicht bereit dafür sind... dann melden Sie sich, wenn Sie es sind. Das wäre zumindest eine nette Geste von Ihnen.

    Dann nahm er seine Hand wieder von ihrer Schulter und blickte sie mit einem sanften Lächeln an.

  • Dr. Bingali verfolgte alles Weitere mit steinerner Miene. Sie wusste, dass sie sich mit ihrem Verhalten sicherlich keine Freunde gemacht hatte, aber was gesagt werden musste, musste nun mal sein. Sie lebten in der Föderation. Und jeder einzelne war dafür verantwortlich, dass das Leben dort so war wie es war, und nicht in alte barbarische Zeitepochen zurückrutschte. Sie wollte auch nicht, dass alle diese Errungenschaften mit Füßen getreten wurden, wenn die Situation schwierig wurde. Bingali schloss kurz die Augen. Auch ihr steckte das Ganze in den Knochen. Die Greultaten, die sie gesehen hatte und alles. Natürlich hatte sie schon wirklich schlimme Verletzungen als Ärztin versorgt. Oft hatte sie gar nicht nachgefragt, woher die Verletzungen waren, die sie behandelt hatte. Es selbst mitzuerleben, selbst mitten im Feuer zu stehen und zuzusehen, wie Leute starben oder Andere Dinge taten, die grauenhaft und kaum aussprechbar waren, war auch für sie immer noch unfassbar.
    Aber ihr Dienst war noch nicht vorbei. Egal, wie sie zu DeLassal oder den anderen Marines stand, sie würde ihre Pflicht tun und wenigstens die körperlichen Wunden heilen, die sie heilen konnte.
    Als Nadie aufstand, nickte sie ihr kurz zu. Sicher waren nicht nur Leute gestorben, sondern auch gerettet worden.
    Nach Bingalis Ansicht hätte es aber erst gar nicht dazu kommen sollen, dass diese Leute quer durch den Dschungel gejagt wurden, wenn manche ihre Befehle eher hinterfragt hätten und mehr Schiffe zur Verfügung gestanden hätten....Sie würde das Militär nie verstehen, was sich in einem müden Kopfschütteln äußerte....
    Bevor DeLassal hinter seiner Untergebenen hergehen konnte, fixierte sie ihn mit einem Blick, der soviel hieß, dass er diesen Raum nur verließ, um sich in die Krankenstation zu begeben und dort von ihr zusammengeflickt zu werden.

    "Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat."
    (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)