Beiträge von Edmund Duke

    Während der Versorgung der Verwundeten auf dem Planeten hatte Edmund kaum Zeit dafür gehabt sich darum Gedanken zu machen, wer denn für diese abscheuliche Verbrechen verantwortlich sein könnte. Er war damit beschäftigt all seine Energie in das Auffinden, Erkennen und Stabilisieren der kritischen Fälle zu kanalisieren. Recht schnell war jedoch klar, dass die medizinische Abteilung der Pandora für eine solch große Anzahl an Verletzten und Verwundeten nicht ausgestattet war. Also versuchte er möglichst viele seiner Patienten so zu versorgen, bis die von ihrem Captain angeforderte Hilfsflotte von Sternenbasis 129 eingetroffen war und sich um die vielen Verwundeten zu kümmern.

    Als diese kam und dann die Versorgung übernahm, tat sich Edmund sichtlich schwer damit seine Arbeit anderen zu überlassen. Er versuchte die Unterstützungskräfte kurz einzuweisen, bevor er sich dann von seiner medizinischen Arbeit loslösen konnte um, wie vom Captain der Pandora befohlen, anzutreten. Edmund versuchte sich jedoch selbst davon zu überzeugen, dass, wenn sie es schaffen konnten, die Natur und die Identität des Angreifers herauszufinden, man auf diese Art weitere Vorkommnisse der Art, wie sie auf dem Planeten geschehen waren, vielleicht verhindern konnte.

    Er versuchte sich zu entspannen und seine Gedanken zu ordnen um bereit für die Teameinteilung zu sein und fokussierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe.

    U.S.S. Pandora - Krankenstation - Büro des LMO

    Nachdem Edmund seine Besatzung auf der Krankenstation in Bereitschaft versetzt hatte, hatte er sich in sein Büro zurückgezogen um über seinen Monitor die Geschehnisse auf der Brücke zu verfolgen. Edmund hatte sich bereits seinen langen hellblauen Arztkittel übergeworfen, den er sowohl im Innen- als auch im Innendienst standardmäßig trug. Dazu waren die im Kittel vorhandenen Taschen einfach zu praktisch. Neben sich auf dem Tisch hatte er griffbereit bereits sein Medkit um im Notfall sofort darauf zugreifen zu können.

    Während er auf den Monitor starrte und die neuesten Entwicklungen hautnah mitbekam, wobei er jedoch nicht vorhatte sich einzumischen, solange nicht offensichtlich war, dass seine Dienste als Arzt benötigt werden würden, ging er im Kopf alle möglichen Ereignisse durch, die die Bewohner der Kolonie zu ihrem Notruf verleitet haben könnten. Aus den Daten die die neue Wissenschaftsoffizierin erhielt war am wahrscheinlichsten, dass die Kolonie angegriffen wurde. Was - so nahe am Territorium einer feindlichen Macht - durchaus plausibel war. Es gab jedoch noch eine Menge andere Möglichkeiten. Vielleicht ein bewaffneter Konflikt unter den Kolonisten selbst ohne Einmischung einer äußeren Konfliktpartei? Vielleicht ein Unfall? Zum derzeitigen Zeitpunkt schloss Edmund aufgrund der vorliegenden Daten einen medizinischen Notfall wie eine Seuche oder eine Epidimie aus, jedoch hatte er in seiner kurzen Zeit an Bord der Pandora bereits gelernt, dass es oftmals zu Überraschungen bei Missionen dieses Schiffes kam.

    Er griff nach seiner Tasse Kaffee, welche inzwischen doch schon kalt geworden war und nahm dennoch einen Schluck, während er weiter gebannt verfolgte, was auf der Brücke geschah. Jedoch immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass er jederzeit gebraucht werden könnte.

    Erde - Hawaii - Speiseraum des Hotels

    Höflich nickte Edmund dem Captain zu, als bemerkte, dass Tarly seine Aufmerksamkeit einforderte, weil sie mehr über das von ihm aufgebrachte Thema 'Whisky' wissen wollte. Natürlich war das eines von Edmund Lieblingsthemen. Aufgewachsen als Adoptivkind einer Familie, welche schon seit Jahrhunderten Whisky in der eigenen Destillerie produzierte, war Edmund praktisch mit der ganzen Thematik rund um das Mysterium Whisky aufgewachsen. Den meisten Personen, welche länger auf der Erde lebten, war diese Form des Alkohols ein Begriff, jedoch war Tarly eine Trill und so konnte es sich für sie mit Whisky so ähnlich verhalten wie für Edmund mit ihrer Leibspeise Äsna, welche er soeben zum ersten Mal probiert hatte.

    "Aja richtig.", meinte Edmund und lächelte freundlich zurück. "Tatsächlich gibt es den 'Whisky' an sich wohl nicht. Ähnlich wie auch beim Äsna, das, wenn ich das richtig verstanden habe, unterschiedlich zubereitet werden kann, gibt es auch vom Whisky zahllose Variationen. Und das fängt schon bei der Schreibweise an...", unwillkürlich musste Edmund an seine Kindheit denken, als er sich mit einem irischen Klassenkameraden lange Zeit darüber gestritten hatte ob man die auch in Irland sehr beliebte Spirituose nun mit oder ohne 'e' vor dem letzten Buchstaben schrieb. "Letzten Endes hat wohl jede Destillerie ihr eigenes kleines Familienrezept nach welchem der Whisky hergestellt wird. Insofern kann man auch schwer festlegen wie er denn zu schmecken hat. Je nach Lagerung, Reifungsdauer und einer Vielzahl anderer Faktoren schmecken Whiskys höchst unterschiedlich. Am besten ist es wohl man probiert ihn einfach." Er überlegte kurz ob er versuchen sollte, für Tarly und sich selbst ein Glas Whisky zu bestellen, entschied sich aber dagegen. Synthehol hatte, da war Edmund sich mit den meisten Schotten in seiner Heimat einig, im Whisky nichts zu suchen. Und er wollte ungern den Captain ein zweites Mal dazu bringen, ihm eine weitere Ausnahmegenehmigung bezüglich des Genuss von 'echten' Alkohol zu erteilen. Er nahm noch etwas von dem vor ihm stehenden Äsna und fragte dann seinerseits Tarly: "Gibt es denn auf Trill eine ähnliche alkoholische Spezialität?"

    Erde - Hawaii - Hotel: Speiseraum

    Edmund probierte gerade etwas von dem Äsna, welches er bestellt hatte und versuchte Tarlys Begeisterung dafür nachzuempfinden. Er hatte allerdings keine Möglichkeit des Vergleichs, da er zum ersten Mal überhaupt Äsna probierte, insofern konnte es sich sowohl um gut als auch um eher schlecht zubereitetes Äsna handeln. Es roch jedoch sehr gut und auch der Geschmack war sehr angenehm. Es schmeckte würzig mit einer leichten Schärfe, Edmund vermutete aber, dass die Intensität der Schärfe noch um ein Vielfaches gesteigert werden konnte. Vermutlich hielt sich das Hotel im Schärfegrad etwas zurück um die etwas sensibleren Gäste nicht zu überfordern. Er konnte sich jedoch gut vorstellen, dass Äsna als Familiengericht jeweils immer sehr individuell zubereitet werden konnte und es sich vermutlich auch deshalb so großer Beliebtheit erfreute.

    Er wollte gerade anfangen seine Begeisterung und seine Expertise in Sachen Whisky zum Besten zu geben, begleitet von einem euphorischen Leuchten in seinen Augen, als der Captain der Pandora sich an sie wandte und sie nach dem bisherigen Verlauf ihres Urlaubs fragte.

    Er nickte sacht und antwortete dann: "Vielen Dank, Captain, es war sehr erholsam bisher. Die perfekte Möglichkeit zur Regeneration nach den letzten eher anstrengenderen Missionen."

    Erde - Hawaii - Strandboutique

    Edmund ärgerte sich ein wenig über seine etwas profane Frage, als ihm nach Tarlys Antwort einfiel, dass sie als junge Mutter mit Sicherheit gerade lieber bei ihrem Kind sein wollen würde, als ihrem Schiffskollegen bei seiner misslungenen Kleiderwahl zu unterstützen. Er konnte sich nur schwer vorstellen, wie es war, wenn das eigene Kind Lichtjahre entfernt auf einem anderen Planeten aufwuchs.

    Dennoch schien Tarly ihm Moment recht glücklich zu sein und Edmund wollte ihr diese Freude nicht nehmen, weswegen er dieses Thema vorerst nicht weiterverfolgen wollte.

    Ähnlich wie Tarly war er selbst auch kein großer Freund von ausschweifenden Shopping-Touren. Meist suchte er sich zweckmäßige oder zumindest die ortsübliche Kleidung heraus, auch wenn letzteres im Falle seines Hawaii-Hemdes natürlich eher einen Misserfolg darstellte. Dankbarerweise war er als Arzt eines Schiffes der Sternenflotte immer recht limitiert bei der Auswahl seiner Kleidung, was jedoch positiverweise den Effekt hatte, dass man sich selten mal falsch kleiden konnte. Maximal zog er versehentlich seine Standarduniform anstatt der Gala-Uniform an, wenn er mal wieder einen wichtigen diplomatischen Empfang vergessen hatte. Jedoch war ihm das nur ein einziges Mal passiert und sein damaliger Ausbilder akzeptierte seine Ausrede, dass er direkt aus der Krankenstation kam und keine Zeit zum umziehen gehabt hatte.

    Mit einem dankbaren Kopfnicken nahm Edmund die von Tarly ausgesuchten Kleidungsstücke entgegen:

    "Ich danke dir Tarly. Ich hätte wohl ewig rumgesucht um etwas einigermaßen passendes zu finden." Er sah sich kurz um und entdeckte ein wenig versteckt hinter der Auslage eine Kabine, in der er sich ungesehen umziehen konnte. "Ah da vorne, einen Moment, ich bin gleich wieder da."

    Die Kabine war recht eng und es roch recht muffig, jedoch erfüllte sie ihren Zweck. Es dauerte nicht lange und er hatte Hose, Hemd und Schuhe aus- bzw. die neuen Kleidungsstücke wieder angezogen. Außerordentlich zufrieden betrachtete er sich im Spiegel. Zum Schluss setzte er sich noch das Baseball-Cap auf und verließ die Kabine.

    "Ich muss sagen, dein Geschmack ist einwandfrei.", meinte er gut gelaunt zu Tarly. "Hat ein wenig was von einem Golfspieler.", fügte er grinsend hinzu.


    Tarly Argelian

    Edmund Duke - Erde - Hawaiʻi

    Während Tarly in der Boutique bei der sie angehalten hatten auf der Suche nach etwas passenderem als seinem klischeehaften Hawaii-Hemd war, hatte Edmund ein wenig Zeit sich kurz umzusehen.

    Obwohl er bereits auf einigen Planeten war, war seine Reisetätigkeit auf seinem Heimatplaneten, der Erde selbst, recht überschaubar. Die schottische Insel von der er stammte und San Francisco, wo sich die Akademie der Sternenflotte befand, waren die einzigen beiden Orte, die er bisher besucht hatte. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedachte, dass ihn nur ein kleiner Schritt in den Transporter ihn in Sekunden nach London, Paris oder Dubai gebracht hätte.

    Die Sonne brannte auf sie herunter, jedoch verhinderte die leichte Meeresbrise, dass sich die Luft als unangenehm heiß darstellte. Im Vergleich zu seiner Heimat, war hier einfach alles anders. Die Sonne, das Meer, der Strand, die Tiere, das Wetter, die einzige Gemeinsamkeit zwischen Hawaii und seiner schottischen Heimat war wohl, dass es sich bei beiden um Insel handelte. Da endete aber auch schon jede Gemeinsamkeit.

    Ein wenig vermisste Edmund trotzdem seinen Strohhut, denn die Sonne brannte doch recht unerbittlich auf sie herunter. Vielleicht ließ sich Tarly auf eine andere Form von Kopfbedeckung ein?

    Er konzentrierte sich wieder auf die eigentliche Aufgabe und beobachtete Tarly wie sie sich weiter durch die Boutique arbeitete. Um nicht ganz unhöflich daneben zu stehen, während sie die ganze Arbeit alleine verrichtete begann nun auch Edmund mit der Suche nach einer besseren Alternative, musste jedoch feststellen, dass das Hawaii-Hemd auch hier recht häufig vertreten war.

    "Gehst du eigentlich gerne einkaufen?", fragte er die junge Trill-Frau während er ein besonders hässliches Exemplar eines Hawaii-Hemdes begutachete.


    Tarly Argelian

    U.S.S. Pandora - Krankenstation

    Nachdem er sich endlich auf die Krankenstation durchgekämpft hatte und dabei mehrmals aufpassen musste, dass er nicht gegen die Wände der Korridore geworfen wurde, so unangenehm waren die Erschütterungen durch den Beschuss des feindlichen Schiffes teilweise, betrat er den Raum durch eine halb geöffnete Tür. Offensichtlich waren inzwischen mehrere Schiffssysteme in Mitleidenschaft gezogen worden, was auch die immer wieder flackernden Lichter erklären würde.

    Auf der Krankenstation war es weit weniger chaotisch und es waren bisher weniger Patienten in Behandlung als Edmund befürchtet hatte. Er schaute sich kurz um und erwiderte dann freundlichen den Blick von Krankenschwester Davaar, die ihn allerdings ihrerseits sehr erschrocken ansah. Ihr normalerweise olivgrüner Teint hatte sich in einen fast giftgrünen Hautton verändert. "Doktor?", fragte sie mit einem beinahe schon ängstlichem Unterton. "Sind Sie verletzt?" Verwirrt erwiderte Edmund den Blick und als Davaar mit einem Finger auf seine Uniform zeigte schaute er an sich herab.

    Wieder mal war seine ganze Uniform in einem erbärmlichen Zustand. Allerdings war eine Geburt, deren Zeuge er gerade eben geworden war, eher selten eine 'saubere' Angelegenheit. "Oh...", meinte er. "Das ist nicht mein Blut, Schwester Davaar." Zweifelnd betrachtete die Orionerin ihn noch kurz, da Edmund aber keine verletzungsbedingten Symptome zeigte und das Blut zudem in einem hellen Rot und nicht in romulanischen Grün an ihm herunterlief, unterliess sie weitere Nachfragen. "Natürlich." Ihr Hautton verfärbte sich langsam wieder zurück in das übliche Grün. Im Anschluss ließ sich Edmund kurz die derzeitige Lage erläutern.

    Bis auf einen Knochenbruch und einige Prellungen die aber teilweise auch schon ambulant behandelt werden konnte, war die Crew der Pandora bisher ganz gut davon gekommen. Da aber weiterhin auf das Schiff gefeuert wurde, ließ es sich nicht ausschließen, dass doch noch Verletzte eintrudeln würden. Entsprechend bereitete Edmund die Krankenstation darauf vor.

    Als Tarly ihm die Geschichte und die Details der angehenden Romanze zwischen Commander DeLacy und Lieutenant Lareth erklärte kam er nicht umhin sich die beiden aus seiner Position etwas genauer anzusehen. Er kannte ihren jeweiligen Charakter noch zu schlecht um bewerten zu können ob sie überhaupt zueinander passen würden, aber natürlich wünschte Edmund es ihnen. Es war nie einfach auf einem Schiff wie der Pandora - oder überhaupt auf einem Schiff der Sternenflotte - einen geeigneten Partner zu finden. Die Schiffe der Föderation waren in erster Linie Forschungsschiffe oder eben auch Kampfschiffe, aber mit Sicherheit keine Dating-Plattformen für einsame Sternenflottenoffiziere.

    "Allemal sehr interessant.", kommentierte Edmund die Ausführungen der jungen Trill zu dem Pärchen am Nachbartisch. "Vielleicht gibt es ja bald eine Festivität an Bord der Pandora. Spätestens dann sollte ich mir doch etwas mehr passende Kleidung replizieren." Seine sehr mickrige Auswahl an Freizeitkleidung hing ihm immer noch nach. Glücklicherweise schien die LWO keinen besonderen Wert darauf zu legen bzw. unterließ es in diese Wunde tiefer zu bohren.

    Als Tarly auf ihre Tochter zu sprechen kam, spitzte Edmund selbstverständlich die Ohren - mehr noch als üblicherweise ohnehin schon. In der Krankenakte der LWO hatte er gelesen, dass Tarly eine Tochter hatte, bei einer darauf folgenden schnellen Durchsicht der Mannschaft konnte Edmund jedoch nicht feststellen, dass sich das Kind an Bord der Pandora befand. Natürlich hatte er diese Recherche nicht aus bloßer Neugier durchgeführt, vielmehr war es als Arzt seine Pflicht vor allem auch etwaige Kinder an Bord zu betreuen und sie angemessen medizinisch betreuen zu können. Schließlich hatten Kinder andere Anforderungen an einen Arzt als die jeweils ausgewachsene Variante einer Spezies, angefangen von Diätrichtlinien bis hin zu möglichen Entwicklungssprüngen. Da die Tochter von Tarly jedoch nicht an Bord der Pandora verzeichnet war, kamen zwei Optionen in Betracht. Die eine, die harmlosere, war, dass das Kind beim Vater oder Verwandten von Tarly lebte und nicht an Bord eines Raumschiffs wie der Pandora, welches nur bedingt für die Unterbringung und Versorgung von Kleinkindern ausgelegt war. Die zweite Option hatte sich durch die Erläuterung der jungen Mutter gerade in Luft aufgelöst und Edmund war darüber sichtlich erleichtert.

    "Ich verstehe.", meinte er. "Ich stelle es mir sehr schwierig vor, so weit von seinem Kind entfernt in der Sternenflotte zu dienen. Selbstverständlich verbringen sie ihre Freizeit dann entsprechend bei ihrer Tochter, ich würde mir Sorgen machen, wäre es anders.", meinte er mit einem freundlichen Lächeln. "Vielleicht folgt ihre Tochter ja ihrer Mutter nach, wenn sie etwas älter ist."

    Als Tarly ihn nach seiner eigenen Vergangenheit fragte musste Edmund kurz überlegen. Es gab Details seiner Vergangenheit über die er ungern sprach. Das betraf sowohl seine Herkunft als auch seine letzten Jahre bei seiner Familie in Schottland. Da Tarly aber nach seinen bisherigen "Reisezielen" fragte konnte er diese Themen außen vor lassen.

    "Nun, abgesehen von der Zeit in San Francisco auf der Sternenflottenakademie, habe ich in meiner Ausbildung zum Arzt viel Zeit auf eher primitiveren Planeten verbracht, je nachdem wohin die Sternenflotte uns hinschickte um Unterstützung bei humanitären Katastrophen zu leisten. Ausnahmslos handelte es sich dabei meist um Kolonien oder technologisch und damit meist auch medizinisch rückständigen Planeten, die großen Zentren der Föderation konnten medizinische Notfälle mit ihrem Personal selbst lösen." Er hielt kurz inne. "Und von diesen Planeten hat man auch recht wenig gesehen, schließlich war man die meiste Zeit in Krankenhäusern oder Feldlazaretten unterwegs." Er verschränkte die Arme und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Sobald die Arbeit dann getan war, war selten Zeit sich mit den Einheimischen anzufreunden oder deren Kultur kennen zu lernen. Da hieß es dann 'Sachen packen und auf zur nächsten Katastrophe'." Er fixierte Tarly mit seinen Augen und vertrieb den traurigen Unterton aus seiner Stimme. "Nicht gerade eine märchenhafte Vergangenheit..."

    Casino

    Edmund nickte verständnisvoll, als ihm Tarly den Grund erläuterte, warum sie von seinem Kompliment so überrascht war. Tatsächlich war es natürlich immer schwierig Beziehungen auf Raumschiffen aufzubauen die nur über eine begrenzte Anzahl an potentiellen Partnern boten. Vor allem wenn es dann noch unterschiedliche Ansichten über die Art der Beziehung gab. Edmund tendierte zwar selbst nicht zu belanglosen und kurzen Liebschaften, verstand aber durchaus das Bedürfnis anderer danach. "Ich verstehe...", meinte er und ließ das Thema dann vorerst auf sich beruhen.

    Es war auch ja auch viel spannender sich Gedanken um den Commander und die Chefingenieurin zu machen. Edmund war noch nicht lange genug auf dem Schiff und seine Zeit sowohl mit dem Commander als auch der Chefingenieurin war bisher sehr limitiert gewesen, aber da waren sie durchaus in guter Gesellschaft. Auch mit dem Captain, dem ersten Offizier und beinahe allen anderen Personen des Führungspersonals des Schiffes hatte Edmund noch nicht viel Gespräche, geschweige denn dass er jemanden näher kennengelernt hätte. Die Unterhaltung mit der LWO war daher die erste längere Unterhaltung, die nicht von Steine anbetenden Einheimischen, der Aussicht in einem Käfig zu verhungern und/oder verletzten Teammitgliedern torpediert wurde.

    "Interessant", er lugte verstohlen und möglichst unauffällig kurz zu dem Tisch an dem der Commander und die CI saßen. Gerade war der Commander aufgestanden und hatte sich an der Bar ein neues Getränk geholt, dabei hatte sein Gesicht eine auffällige rote Färbung. Über was auch immer sich die beiden unterhielten, es schien den Commander aufzuwühlen und keiner der beiden schien den LWO und ihn inzwischen bemerkt zu haben. "Es gibt scheinbar eine mir unbekannte Vorgeschichte zwischen den beiden?", fragte er ohne, wollte dabei aber keinesfalls zu neugierig wirken.

    Bei dem Kompliment ein Kavalier zu sein musste Edmund kurz grinsen, so hatte man ihn schon lange nicht mehr bezeichnet. Was aber auch an fehlenden Gelegenheiten lag, schließlich war die Ausbildung an der Akademie und die Ausbildung zum Arzt ein enormer Zeitfresser und Edmund hatte zu dieser Zeit kaum Möglichkeiten mal auszugehen oder sich zu amüsieren. Sein Grinsen gefror jedoch als Tarly sichtbar unwohl wurde, da sie sein Verhalten an jemanden oder etwas zu erinnern schien, über das sie sichtlich nicht sprechen wollte. Er zog eine Augenbraue nach oben, unterließ es aber das Thema weiterzuverfolgen.

    Als der Kellner kam und sie nach ihren Wünschen fragte, war Edmund für einen kurzen Moment überrascht. Eigentlich seltsam, wenn man bedacht, dass sie ja eigentlich zum Essen ins Casino gegangen waren, jedoch hatte sich Edmund bei der ganzen Unterhaltung mit der jungen Trill-Frau bisher keine Gedanken gemacht, was er denn eigentlich essen wolle.

    "Oh, ähm, bringen Sie mir bitte eine Portion Hasperat und dazu ein andorianisches Ale.", meinte er nach kurzem Überlegen.

    Der Kellner nickte freundlich und machte sich dann auf den Weg die Bestellung von Tarly und Edmund abzuarbeiten.

    "Uttabeeren sind meines Wissens nur auf dem Betazed zu finden, richtig? Waren Sie schon einmal dort?"

    Casino

    Edmund wollte die junge Trill-Frau keinesfalls in Verlegenheit bringen, aber scheinbar war dies der "Kollateralschaden" in ihrer beiderseitigen Charmeoffensive. Natürlich freute sich Edmund über die freundlichen Worte über sich und seine Garderobe, er hoffte nur, dass diese auch ernst gemeint waren. Andererseits erschien ihm die junge LWO auch als grundehrlich. Sie schien sich ehrlich genauso über die Komplimente zu freuen die sie an ihn richtete, wie auch über die Komplimente, die er seinerseits an den Lieutenant richtete.

    Als Tarly das Casino dann betrat, folgte er ihr und meinte, Bezug nehmend auf ihre Aussage, dass es schon lange her war, dass sie von jemandem Komplimente erhalten hatte: "Tatsächlich?" Er schaute sich kurz im Casino um. "Das fällt mir bei Ihnen tatsächlich schwer zu glauben.", meinte er mit einer Mischung aus Freundlichkeit und Unglauben.

    Er kannte natürlich die Krankenakte des Lieutenants, das war eine der ersten Aufgaben gewesen, die er nach seiner Ankunft an Bord der Pandora erledigt hatte. Alle Führungsoffiziere, angefangen vom Captain bis zu den jeweiligen leitenden Offizieren der jeweiligen Aufgabenbereiche des Schiffes, waren von ihm durchgesehen worden. Allerdings war eine Krankenakte kein Lebenslauf. Und sie sagte nur sehr wenig über den Charakter oder das Wesen einer Person aus. Trotzdem fiel es ihm schwer zu glauben, dass eine junge, hübsche Trill-Frau wie Lieutenant Argelian keine Komplimente bekam. Allerdings war die Pandora auch kein großes Familienschiff und die Besatzung war zahlenmäßig und von der Personalfluktuation her vermutlich nicht so hoch wie auf anderen Schiffen.

    In einer Ecke des Casinos entdeckte Edmund Commander DeLacy und die Chefingenieurin Lareth, die scheinbar in ein intensives Gespräch verwickelt waren. Mit dem Commander hatte Edmund bisher noch nicht viel gesprochen, die Chefingenieurin hingegen hatte ihm bereits einmal auf professionelle Art und Weise geholfen, als sie die defekte Tür des Biolabors repariert hatte. Offenbar nahmen auch sie die Befehle des Captains, sich 2 Stunden zu erholen, sehr ernst.

    Lieutenant Argelian war inzwischen stehen geblieben und deutete in eine kleine Ecke des Casinos, in der ein kleiner Tisch stand und von dem man aus einen fantastischen Block auf die Sterne hatte. Er nickte kurz mit dem Kopf, dessen Röte inzwischen wieder einigermaßen verblasst war und meinte: "Das sieht doch geradezu perfekt aus. Ihr Stammplatz?", fragte Edmund während er sich zu ihrem Ziel bewegte.

    Beim Tisch angekommen zog Edmund einen Stuhl vom Tisch und lud mit einer Handbewegung sowie einem freundlichen Lächeln den Lieutenant ein sich darauf zu setzen. Er achtete dabei darauf, dass Tarly von ihrem Platz aus den besseren Blick durch das Panoramafenster hatte, wobei die Aussicht vom anderen Platz nicht merklich schlechter war. Etwas abseits stand schon ein Casino-Mitarbeiter, der scheinbar nur darauf wartete, bis sich beide gesetzt hatten um dann die Bestellungen aufzunehmen. Da es im Casino derzeit sehr leer und ruhig war, freute er sich vermutlich über jede Ablenkung vom eintönigen Warten auf Gäste.

    Mit einem freundlichen Lächeln nahm Edmund die dargebotene Hand an und schüttelte sie im Gegenzug. "Freut mich, Tarly."

    Tatsächlich war die junge Trill-Frau die erste Person auf der Pandora die sich ihm privat vorgestellt hatte und man sich gegenseitig die Vornamen ausgetauscht hatte. Geradezu ein wenig ironisch, bedachte man die Fettnäpfchen in die Edmund immer wieder mal getreten war, welche zumindest keine Freude und teilweise sogar Verärgerung bei dem Lieutenant hervorgerufen hatte. Dabei war sich Edmund bewusst, dass die Schuld dafür allein bei ihm lag. Auch wenn er sich selbst für einen guten Arzt hielt war er außerhalb seines Fachgebiets doch manchmal etwas zu unbedacht und spitz was seine Bemerkungen und Äußerungen anging und nicht jeder besaß dieselbe Art von schottischen Humor. Eine Lektion die Edmund immer wieder aufs Neue lernte, egal wo es ihn hin verschlug.

    "Edmund, Edmund Duke. Aber Freunde nennen mich Eddi.", erwiderte er und für einen kurzen Moment verwunderte ihn die kühle Hand von Lieutenant Argelian, bis ihm wieder einfiel, dass Trill im Allgemeinen eine eher niedrigere Körpertemperatur hatten als vergleichsweise der Mensch. Sofort versuchte er seine medizinische Diagnosegedanken wieder hinten anzustellen. Er war nicht im Dienst und wollte, nicht nur, aber auch weil der Captain es befohlen hatte, ein wenig auf andere Gedanken kommen.

    Als die LWO ihn auf seine Kleiderwahl ansprach, wurde Edmund ein wenig rot im Gesicht. Insgeheim schämte er sich für seine sehr spärlich ausgestattete Garderobe und es war ihm bewusst, dass seine derzeitige Kleidungswahl eher einer Notlösung entsprach. Sollte das Tarly aufgefallen sein, so schien es sie nicht zu stören oder es gut zu verstecken. Edmund neigte aber auch hinzu selbst aus freundlich und nett gemeinten Aussagen immer einen geheimen Subtext herauszulesen, selbst wenn es diesen eigentlich gar nicht gab.

    Seit seiner Ankunft auf dem Schiff hatte sich noch keine "zivile" Gelegenheit wie diese ergeben. Die meiste Zeit hatte er in Uniform und im Dienst verbracht, um sich in die verschiedenen Krankenakten der Führungsoffiziere einzulesen, sich die Arbeitsabläufe der Krankenstation zu Eigen zu machen oder aber um in versunkenen Tempeln über unsichtbare Brücken zu gehen und vor riesigen Felsbrocken zu fliehen. Da war die Zeit für das Aufstocken des Kleiderschranks doch etwas limitiert. Edmund nahm sich aber vor sich bei Gelegenheit ein paar normale zivile Kleidungsstücke zuzulegen.

    "Danke, das Kompliment muss ich zurück geben. Sie sehen großartig aus, Lieutenant... ich meine Tarly." An den Gedanken, dass er Besatzungsmitglieder außerhalb der Dienstzeit mit Vornamen ansprach musste er sich erst noch gewöhnen.

    "Allerdings, Ladies first.", meinte er mit einem warmen Lächeln und wies einladend in Richtung Casino. "Da ich selber das Casino noch nicht besucht habe, werde ich, falls erlaubt, einfach folgen."

    Krankenstation ---> Casino

    Etwas perplex ob des schnellen Aufbruchs seiner Patientin stand Edmund noch kurz ein paar Sekunden mit der leeren Tasse in der Hand vor dem Biobett und sah der jungen Trill-Frau nach wie sie doch recht schnell zu ihrem Quartier eilte. Dann ging ein kurzer Ruck durch ihn. ###Verdammt, ich sollte mich beeilen...###, dachte er sich und stellte die Tasse noch schnell in den Replikator um ihn zu recyceln, bevor er sich ebenfalls schnellen Schrittes in sein Quartier begab.

    Zum Glück war dieses nicht weit von der Krankenstation entfernt, was rein praktische Gründe hatte. Als Arzt musste man in Notsituationen immer in der Lage sein schnell den Weg zu seinem Arbeitsplatz zu finden. Der Nachteil an der Lage seines Quartiers war, dass man immer wieder mal, auch in seiner Freizeit, versucht war einen "kurzen Abstecher" in die Krankenstation zu machen um dort nachzusehen ob alles in Ordnung war. Ein Umstand der Edmund zwar bewusst war, aber er konnte dieser Versuchung, die dann recht kontraproduktiv in Bezug auf die oftmals dringend notwendige Erholung, nicht immer widerstehen.

    In seinem Quartier, in welchem er seit seiner Ankunft auf der Pandora nicht besonders viel Zeit verbracht hatte, zog er als allererstes seinen immer noch feuchten Schuh, sowie den zugehörigen Socken aus. Ein erleichtertes Seufzen entkam ihm. Die Aufregung um die Sicherheit des Außenteams sowie die Sorge um die verwundete LWO hatte sein Denken ein wenig von seinem nassen Fuß abgelenkt, konnte diese Störfaktor aber nicht komplett kaschieren.

    Nur wenige Sekunden später stand er in der Schalldusche und ließ sich von dieser von Kopf bis Fuß reinigen. Normalerweise zog er die konservative, ja geradezu antik anmutende, Reinigung mit warmen Wasser vor, aber die begrenzte Zeit die ihm zur Verfügung stand verhinderte diese deutlich zeitaufwendigere Option.

    Danach begab sich Edmund zu seinem spärlich eingerichteten Kleiderschrank. Neben einigen Uniformen und einer schwarzen-grauen Stoffhose fanden sich dort lediglich ein traditioneller schottischer Kilt inklusive dazu passender Tunika (welche er beides schon seit Ewigkeiten im Besitz hatte), ein ziemlich hässlicher roter Rollkragenpullover (der seinen Hals gefühlt um mehrere Zentimeter verlängerte), ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "I love Scotland", wobei das mittlere Wort durch ein blau-weißes Herz ersetzt wurde, sowie ein ziemlich konservativ wirkendes hellblaues Hemd. Ein paar Minuten hatte Edmund noch Zeit, doch auf Anhieb fiel ihm auch nichts ein, was er sich als Alternative auf die Schnelle replizieren konnte. Seine schottische Tracht schloss Edmund sehr schnell aus. Er war noch nicht lange auf dem Schiff und er wollte nicht auf Anhieb als der schrullige, seltsame neue Leitende Medizinische Offizier bekannt werden, der im Schottenrock zum Essen marschierte. Auch der rote Rollkragenpullover war keine Option, warum er diesen überhaupt noch hatte, konnte sich Edmund auf Anhieb nicht erklären. Blieben noch das weiße T-Shirt mit dem weiß-blauen Herz, sowie das schlichte hellblaue Hemd.

    Als ihm langsam die Zeit ausging griff Edmund zu seinem Hemd und zog es sich an. Damit sollte er zumindest nicht unangemessen auffallen, auch wenn es modisch nicht unbedingt das Optimum war.

    Mit guter Laune und inzwischen doch recht großem Hungergefühl marschierte er dann aus seinem Quartier in Richtung Casino. Dabei musste ihm der Schiffscomputer einmal kurz auf die Sprünge helfen, wo sich dieses befand, da er kurz davor war sich zu verlaufen. Vor dem Casino wartete bereits die LWO, die sich ebenfalls zivil eingekleidet hatte und offenbar über einen deutlich besseren Geschmack was Kleidung anging verfügte, als er selbst.

    "Lieutenant, ich hoffe Sie warten noch nicht allzu lange. Ich, ähem... fürchte, ich habe den Weg nicht auf Anhieb gefunden.", gestand Edmund und nahm sich insgeheim vor die Schiffspläne bei Gelegenheit nochmal genauer zu studieren.

    Krankenstation

    Als seine Patientin die Trill-Schokolade entgegen nahm lächelte Edmund freundlich. Die erste Außenmission mit der jungen Trill-Frau verlief nicht unbedingt ohne den ein oder anderen von ihm zu verantwortenden Fauxpas und er hatte schon Angst gehabt die LWO der Pandora wäre was das betrifft nachtragend. Aber sie schien sich ehrlich über die kleine Geste zu freuen. Natürlich war ihr auch eine gewisse Erleichterung anzumerken, dass ihre Verletzung nicht ganz so gravierend war wie sie vielleicht hätte sein können.

    Als Lieutenant Argelian ihn jedoch mit dem Zeigefinger tadelte, konnte sich der junge Arzt ein kurzes Auflachen nicht verkneifen. Es war ein freundliches, auch seinerseits erleichtertes Lachen, dass es der Patientin zumindest einigermaßen gut ging und sie sich von ihrer Verletzung scheinbar recht schnell wieder erholte. Der Befehl des Captains, dass das Außenteam zumindest 2 Stunden mal eine kleine Pause einlegen sollte, war was das anging durchaus vorausschauend. Und er hatte keinesfalls vor, sich der Anordnung des Captains oder der Idee des Lieutenants zu widersetzen.

    "Eine großartiger Vorschlag, ich könnte durchaus einen Happen vertragen und ich muss noch nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei haben, dass ich derweil meine Arbeit vernachlässigen würde."

    Dann fiel ihm der Zustand auf, in dem er sich noch immer befand. Der blaue Arztkittel hatte Grasflecken und Wasserspritzer abbekommen, sein Schuh, den er versehentlich in den See getaucht hatte begann langsam zu riechen (was vielleicht ein weiteres Zeichen für die nicht gerade gute Wasserqualität des Gewässers war) und auch seine Hose und seine Uniform sahen nicht gerade so aus als wären sie frisch aus dem Replikator gefallen.

    "Vielleicht geben Sie mir aber noch ein paar Minuten um mich umzuziehen und mich kurz unter die Dusche zu stellen? In ab jetzt 15 Minuten stehe ich dann vorm Casino, einverstanden?", fragte Edmund freundlich.

    Krankenstation

    Nachdem das Außenteam sicher an Bord gebeamt worden war, hatten sich die verletzte LWO und Edmund sofort auf die Krankenstation begeben. Glücklicherweise stellte sich sehr schnell heraus, dass die Verletzungen weit weniger schwer waren, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Sicherheitshalber hatte Edmund doch noch eine intensivere Untersuchung des verletzten Gewebes vorgenommen, konnte jedoch keine Auffälligkeiten feststellen. Entweder die Waffen, die auf das Außenteam abgefeuert worden waren, waren nicht sehr wirksam oder aber die junge Trill-Frau hatte eine gehörige Portion Glück.

    Mit einem Pad in der einen Hand und einer dampfenden Tasse in der anderen Hand näherte er sich dem Biobett auf dem der Lieutenant scheinbar schon ungeduldig auf seine Entlassung wartete.

    "Gute Nachrichten, Lieutenant. Ich konnte keine Auffälligkeiten mehr feststellen. Die Wunde konnte mit dem Dermalgenerator gut versorgt werden und ich hoffe die Schmerzen halten sich in Grenzen.", meinte er mit einem kurzen Blick auf sein Pad. Dann steckte er dieses in die weite Tasche seines Arzt-Kittels, dessen normalerweise typisch blaue Farbe durch die Ereignisse auf dem Planeten doch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war. Für Edmund hatte zunächst die Versorgung der verletzten LWO oberste Priorität, was dazu geführt hatte, dass er noch nicht die Zeit hatte sich umzuziehen. Das brachte auch den leidigen Umstand mit sich, dass er noch immer in einem sehr feuchten Schuh durch die Krankenstation schlurfen musste. Ein Umstand, den er auf seiner Prioritätenliste gleich als nächstes angehen wollen würde.

    "Achja ich bin Ihnen noch was schuldig.", fügte er hinzu und übergab die heiße Tasse an Lieutenant Argelian. In einem entschuldigenden Tonfall meinte er weiter: "Ich bin mir leider nicht sicher, in welcher Form Trill-Schokolade normalerweise genossen wird, aber der Replikator hat das als eine der beliebtesten Varianten angegeben..."

    Dem Befehl des Commanders folgend begab sich Edmund in Richtung der Außenwände, möglichst weit weg von der Mitte der großen Kammer, wo irgendetwas angestrahlt wurde, von dem man nicht erkennen konnte, was es war. Und nicht nur visuell ließ sich das Objekt, zumindest auf Abstand, nicht näher definieren. Auch der Tricorder lieferte keine erhellenden Ergebnisse. Daher blieb der LMO sicherheitshalber etwas entfernt und widmete sich den Wänden der Kammer. Den Hinweis möglichst nichts anzufassen und auch vorsichtig zu sein wohin man trat, nahm Edmund ebenfalls sehr ernst. Man musste nie, was derartige Tempelanlagen für Überraschungen bereit hielten.

    An den Außenwänden der Kammer waren wieder dieselben Bilder wie zuvor in den Gängen abgebildet. Und auch hier wurden die Bilder demoliert. Das, was auch immer von den fremden, dort abgebildeten Lebensformen angebetet wurde, wurde sehr rücksichtslos aus den Bildern geschlagen. ###Irgendjemand hat definitiv einen gehörigen Hass auf das, was die Bilder zeigten.###, dachte sich Edmund. Vielleicht hatte das, was dort rausgeschlagen wurde, etwas mit dem, was in der Mitte des Raumes stand, zu tun? Die Wahrscheinlichkeit dafür schätzte er als nicht gerade gering ein.

    Langsam und vorsichtig schritt Edmund vorwärts und ließ seinen Tricorder dabei vertikal über die bemalten Außenwände wandern.

    Edmund Duke - Planetenoberfläche Ruinen

    Edmund trat gerade aus dem Schatten des letzten Hauses , das das innere Zentrum der Stadt umgab und sortierte sich wieder in das Außenteam ein, als er das weitere Vorgehen mit bekam. Offenbar sollte versucht werden, sich zunächst die Erlaubnis des Königs zu holen, bevor sie das Innere des zentralen Baus betraten.

    Den König und die Umstände dessen Bekanntschaft hatte Edmund schon beinahe verdrängt. Dieser seltsame armdrückende Monarch, von dem Edmund immer noch nicht wusste, woher er die Föderation gekannt hatte und warum er bzw. seine Familie als einzige mit modernen Waffen herumliefen. Seine Untergebenen hingegen waren nur mit sehr archaischen Waffen ausgerüstet gewesen. Wer dieser König wirklich war und wie er diesen Posten bekam (oder ihn sich ergatterte) war mit Sicherheit eine interessante Geschichte.

    Ein paar kurze Einstellungen auf seinem Tricorder später hatte er die Daten seiner Untersuchung an die Pandora und damit an die zentrale Datenbank weitergeleitet, so dass der junge Trill Lieutenant, welche den Posten des LWO auf dem Schiffe inne hatte, auch die Ergebnisse seiner Arbeit auswerten konnte.