Sonderbordleben | Büro des Counselors

  • ~~ psychologisches Gespräch mit Commander Junia Rix ~~


    Dieses Gespräch wurde im Discord geführt und wird hier nur festgehalten. Dies Ist der erste Teil, den zweiten Teil postet Junia Rix


    Ort des Geschehens: Deck 11, Bereitschaftsraum des Counselors

    Beteiligte Personen: @Junia Rix

    Datum: 29.05.2400 Uhrzeit: 1300


    Junia war gerade auf dem Weg zu ihrer neuen Counselor. Es war mal wieder Zeit für die jährliche Beurteilung. Es kam der Trill gar nicht so vor das sie schon ein Jahr hier war, die Zeit konnte sehr schnell vergehen. Als sie vor der Tür stand, zog sie ihre Uniform noch einmal glatt und atmete tief durch. Sie war nervös bei solchen Gesprächen, die Trill konnte mit vielen Umgehen, doch das machte sie nervös. Sie betätigte den Summer und wartete auf eine Reaktion.

    Manadis saß in ihrem Bereitschaftsraum, gleich würde das Gespräch mit Captain Rix starten. Sie war tatsächlich ein wenig nervös, auch wenn es ein ganz normales Gespräch war. Mit dem Captain persönlicher zu sprechen, war dann doch noch mal was anderes. Sie hatte den Raum mittlerweile eingerichtet. Es gab verschiedene Möglichkeiten, um sich für ein Gespräch hin zu setzen. Am Schreibtisch, in der Sitzecke mit Sofa, auf Sesseln... dazu gab es viele Pflanzen, ein Aquarium und auch eine holografische Katze, die auf ihrem Platz saß. Der Summer ertönte und Manadis atmete noch mal tief durch, denn eigentlich freute sie sich auch auf das Gespräch. "Herein!", sprach sie, währen sie sich in der Mitte des Raumes befand und nun auf die sich öffnende Tür ein paar Schritte zuging.

    Als Junia das Herein hörte schritt sie durch die Tür in das Büro. Es war sogar schon eingerichtet. Junia lächelte Misses Manadis an und grüßte sie dann "Guten Tag Misses Manadis."

    "Captain Rix, schön dass sie Zeit haben und nichts dazwischen gekommen ist.", sprach sie ihre Kommandierende freundlich an. Mit einer Handgeste zeigte sie zu den verschiedenen Sitzmöglichkeiten. "Bitte, sie entscheiden, wo sie sitzen wollen. Möchten sie etwas trinken?", fragte sie gleich weiter und steurte schon den Replikator an.

    Junia ließ die Umgebung kurz auf sich wirken, ihr fiel das Aquarium auf und ebenfalls die Katze. "Ich würde die Sitzecke nehmen wenn es für sie in Ordnung ist Ensign" antwortete die Trill und fügte an "Gerne, ich würde einen Raktajino nehmen."

    "Ich richte mich da ganz nach ihnen, Ma'am. Sie sollen sich bei dem Gespräch gut fühlen. Daher ist es wichtig, einen Ort zu wählen, dem der Stimmung oder dem Bedürfnis entspricht. Wir könnten auch, das möchte ich auch gleich noch erwähnen, auf das Holodeck gehen. Manchmal ist ein Gespräch beim Laufen durch den Wald oder an einem See sehr hilfreich.", erklärte sie noch, das hatte sie vorher nicht erwähnt. Sie bestellte einen Raktajino und für sich einen roten Traubensaft. Beides nahm sie mit zur Sitzecke und stellte es auf einem kleinen Tisch ab. Sie holte noch etwas zum Knabbern und stellte es zu den Getränken. "Bevor wir starten möchte ich noch ein paar Dinge sagen. Das Gespräch ist natürlich vertraulich, ich würde es dennoch gerne Aufzeichnen, damit ich mir nicht nebenbei Notizen machen muß. Das stört aus meiner Sicht das Gespräch. Sie können dies selbst verständlich auch ablehnen.", erklärte Manadis. Dann zeigte sie auf die Katze. "Das ist Mio, mein roter Kater. Er ist zwar ein Hologramm, aber er hat, wie Katzen dies eben tun, seinen ganz eigenen Kopf. Wenn er sie stört, dann sagen sie es mir bitte, dann würde ich das Programm unterbrechen."

    Junia schien kurz zu überlegen. Ein Holodeck hätte auch etwas, doch sie blieb dabei die Sitzecke würde es genauso tun. "Danke für das Angebot Misses Manadis. Ich würde bei der Sitzecke bleiben. Ihre Katze stört mich nicht, sie müssen das Programm also nicht unterbrechen" antwortete sie dann mit einem lächeln. "ich habe nichts dagegen wenn sie das Gespräch aufzeichnen Ensign. Denn wie sie schon sagten solche Gespräche sind vertraulich" fügte sie dann noch an und ging ein paar Schritte in Richtung Sitzecke

    Manadis nickte lächelnd. Sie hatte das Zögern bei dem Angebot des Nutzens des Holodecks bemerkt. Aber es war die Entscheidung von Captain Rix und darauf ließ sich Manadis ein.

    "Gut, dann setze wir uns. Wie geht es ihnen?", fragte Manadis zunächst.

    Junia nickte kurz und setzte sich dann bequem in die Sitzecke. "Ganz gut würde ich sagen, der Tag war etwas stressig. Aber das ist immer so in meinem Job. Das kennen sie bestimmt auch?" antwortete Junia und lächelte dabei immer noch.

    Manadis hatte sich ebenfalls gesetzt und auch die Aufzeichnung gestartet. "Ja, ich kenne das auch, stressige Tage.", stimmte sie zu. "Wie gehen sie mit diesem Streß um?", wollte sie dann auch gleich wissen.

    Misses Manadis kam direkt zum Thema, das war etwas ungewohnt für die Trill. Die meisten hatten sie immer erst nach persönlichem gefragt. Allerdings würde Junia sich nicht beschweren. "Das kommt immer ein bisschen auf die Situation an. Wenn möglich versuche ich mir immer eine Pause zu können. Als Captain habe ich ja den Luxus dies in meinem Bereitschaftsraum zu tun. Wenn dies nicht möglich ist, muss ich damit umgehen und ihn soweit auf mich nehmen wie es von mir verlangt wird" antwortete die Trill dann.

    "Wenn sie also einen stressigen Tag haben und merken, dass sie sich eine kleine Pause gönnen können, nehmen sie diese auch. Das finde ich sehr positiv, dass sie auf sie dies wahrnehmen und auch auf sich achten. Was tun sie an den Tagen, an dies eben nicht möglich ist. Können sie sich nach den stressigen Tagen abschalten? Gönnen sie sich etwas?", fragte Manadis mit freundlicher Stimme weiter. Sie fühlte sich entspannt, die Aufregung, die sie vor dem Gespräch gefühlt hatte, war verschwunden.

    Junia überlegte kurz, es war ja noch nicht so lange her das eine solche Situation stattgefunden hatte. Die Mission bei Regelus war genau eine solche Situation gewesen. "Ich versuche es zumindest. Wenn ich die Brücke nach einer solchen Situation verlassen kann, dann gönne ich mir gerne in meinem Quartier einen Tee und nehme mir ein Buch zur Hand um zu lesen" erwiderte Junia und lächelte dabei.

    Manadis nickte. Sie hatte den Eindruck, dass ihr Captain achtsam mit sich umging. Das war wichtig, um den Belastungen standhalten zu können. Manadis lächelte zurück, als sie sagte: "Haben sie eine solche Situation vor Augen?"

    "Durchaus. Es ist noch nicht sehr lange her das ich das Schiff in eine heiße Zone führen musste und das ganze Schiff für mehrere Tage im Alarmzustand war und ich kaum eine Ruhepause hatte. Denn wenn der rote Alarm besteht dann ist mein Platz auf der Brücke, auch wenn es Anstrengend ist" antwortete Junia und griff nach dem Raktajino um einen Schluck zu nehmen.

    "Auf einer Skala von 0-10, 0 bedeutet gelassen und 10 totale Erschöpfung, wie hoch war ihr Level in dieser Situation? Können sie das Einschätzen?", hakte Manadis nach. "In dieser Situation, die noch gar nicht so lange her war, was haben sie da für sich getan und wie blicken sie jetzt darauf zurück?"

    Junia überlegte kurz. Diese Frage war nicht so leicht zu beantworten. Immerhin war die Shenzhou fast 2 Tage im roten Alarm gewesen. "Das ist eine Frage die schwer zu beantworten ist Counselor. Als ich die Nachricht bekommen habe, das ich sowohl die Shenzhou und 4 weitere Schiffe in eine sehr gefährliche Kampfzone fliegen sollte, da war ich noch relativ entspannt. Sie müssen wissen, oder wissen es vermutlich schon. Ich habe schon öfters Kampfsituationen in meiner Laufbahn erlebt" begann Junia zu erzählen und stockte kurz. Sie musste aufpassen was sie sagte "Als der gelbe Alarm aktuell war, da war ich noch entspannt, auf einer Skala würde ich so auf eine drei tippen. Es ist für mich mein täglich Brot wie die Menschen zu sagen pflegen. Denn auch in einer solchen Situation muss ich der Ruhepol auf der Brücke sein, denn jeder hier an Bord schaut zu mir auf. Wenn ich nicht ruhig bleibe, wie sollen es die anderen tun?" fügte sie dann nahm und nahm einen Schluck Raktajino. "Als ich dann den roten Alarm befohlen habe, da war ich schon Angespannt, allerdings ist auch dies Normalität für einen Captain. In einer solchen Situation bemerke ich den Stress nicht, da er mich nicht behindern darf. Ich bin in solchen Situation nur auf das Wohl der Crew, das Wohl des Schiffes und das Wohl der Föderation fokussiert. Alles andere sind Störfeuer die ich mir da nicht erlauben darf Ensign." erklärte sie dann weiter. Da wurde ihr Gesichtsausdruck auch etwas härter, allerdings nicht zu sehr.

    "Und wie ging es ihnen nach den Tagen, als dann die Anspannung vielleicht endlich raus durfte, weil sie nicht mehr, ich sage mal: funktionieren mußten?", wollte Manadis wissen und griff nun selber nach ihrem Glas mit Traubensaft. "In wie weit helfen ihnen auch die Erfahrungen ihrer Symbionten, mit diesen Situationen umzugehen?"

    "Nach dieser Situation habe ich mir einige Stunden auf dem Holodeck genommen. Ich mag es lange Spaziergänge zu machen. Am liebsten am Strand von Mak'ala. Das Meer und die Luft beruhigen entspannen mich. Ich habe mehrere Programme die ich nach solchen Situationen nutzen kann. Unter anderem auch eines wo ich mich körperlich dann in einer klingonischen Simulation auspowern kann" begann Junia und lächelte dabei wieder. "Nun mein Symbiont Ensign, ich vermute sie meinen meine früheren Wirte, dadurch das Yani erster Offizier auf einem Schiff war, denke ich kann ich nach solchen Situationen besser abschalten"

    "Einer klingonischen Simulation? Ich hoffe MIT Sicherheitsprotokollen?! Sie suchen sich also beides: Sowohl Ruhe, als auch körperliche Betätigung. Insgesamt scheint es mir so, dass sie sich recht gut einschätzen können und sich Wege gesucht haben, mit den Stresssituationen gut umzugehen, und damit auch mit sich selber. Schätze ich sie da richtig ein?", fragte Manadis nach und nahm dann einen Schluck aus ihrem Glas, dass sie nicht zurück stellte, sondern in der Hand behielt. "Bitte entschuldigen sie. Ich meinte natürlich die Wirte und nicht die Symbionten.", bat sie um Entschuldigung, ihre faux pas. "Yani... das war der vorletzte Wirt?", fragte sie vorsichtig nach, sie hatte die Akte nicht vor sich liegen, aber sie meinte, dass es der vorletzte Wirt von Rix war. "Gab es Situationen, in denen sie selber einen inneren Koflikt aufgrund der eventuellen anderen Charakter der vorherigen Wirte hatten?"

    Junia grinste kurz. "Yani selber war der letzte Wirt vor mir. Allerdings Varji der vorletzte Wirt von Rix war Botschafter für Trill. Er hat die klingonische Kultur sehr geschätzt, was wohl ein wenig auf mich übergegangen ist. Ich mag es mich im klingonischen Kampfsport mit und ohne Waffe zu betätigen. Die Sicherheitsprogramme sind dabei zwar an, so das ich mich nicht ersthaft verletzten kann. Allerdings gehört es dabei auch dazu mal einen blauen Fleck davon zu tragen. Bisher hat Anna... entschuldigen sie Commander Saar noch nicht gemeckert" erklärte Junia zu dem Trainingsprogramm. "ich versuche immer auf meinen Körper zu hören, wenn ich merke das ich meinen Dienst nicht ausführen kann, dann würde ich wohl auch nicht auf der Brücke erscheinen" fügte Junia noch an. Die Trill wusste das es nicht die ganze Wahrheit war, sie lag ja schon auf der Krankenstation und hatte darauf bestanden wieder auf die Brücke zu können. "Zu ihrer Frage, ich hatte bisher keine Konflikte mit den Erinnerungen meiner früheren Werte, es gab allerdings eine Situation in der mein Isoboromin Wert in einem kritischen Zustand war, allerdings hat er sich wieder normalisiert" fuhr die Trill dann fort.

    Manadis mußte kurz schmunzeln: "Blaue Flecken gehören dazu. Und ich bin der Meinung, dass es auch nicht schlecht ist, wenn man hin und wieder seinen Körper auf diese Art und Weise spürt. An seine physischen und psychischen Grenzen zu kommen, muß nichts negatives sein, wenn man sie fühlt und dementsprechend reagiert. Ich mache mir da bei ihnen wenig Sorgen, auch wenn ich vermute, dass sie...", Manadis stockte einen Moment, denn sie hatte das Wort Dickköpfig auf der Zunge, wollte es aber nich so ausdrücken. "... sehr deutlich ihren Standpunkt in jeglicher Hinsicht klarstellen.", sprach sie daher weiter. ###Soso, Anna Saar. Wenn ein Captain jemanden beim Vornamen nennt, dann liegt hier wohl noch mal eine andere Verbindung vor### "Haben sie eine Benzozyatizin-Behandlung erhalten, um die Isoboraminwerte zu stabilisieren,oder stabilisierte es sich von selber? Ich kann mir vorstellen, dass auch dies eine stressige Situation war, immerhin geht es dabei darum, ob der Wirt den Symbionten abstößt, wenn der Wert zu stark sinkt. Haben sie solche Bedenken, dass es dazu kommen kann, dass sie ihren Symbionten verlieren oder denken sie an so eine Situation nicht?"

  • [NRPG: Dies ist der zweite Teil von dem Gespräch zwischen Manadis und Rix]

    Ort des Geschehens: Deck 11, Bereitschaftsraum des Counselors

    Beteiligte Personen: @Manadis 

    Datum: 29.05.2400 Uhrzeit: 1300 ff.

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    Junia bemerkte das Stocken von Manadis, maß diesem aber keinen großen Wert zu. "Wieso machen sie sich da Sorgen? Ich versuche stets auf meine Grenzen zu achten, denn auch da muss ich ein Vorbild sein" antwortete die Trill. Als die Frage nach der Behandlung kam schüttelte Junia kurz den Kopf und erwiderte "Der Spiegel normalisierte sich wieder von selbst. Die Situation war sehr stressig zu diesem Zeitpunkt, besonders da die Crew in Lebensgefahr war. Deswegen kann ich es Ihnen nicht sagen, ob ich da Angst verspürt habe, da ich in solchen Situationen stets meine Gefühle ausblenden muss. Sonst wäre ich nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen. Ich kann Ihnen aber sagen das ich mir keine Gedanken mache, die sich darum drehen, ob ich Rix verlieren würde oder nicht. Wir sind ein gutes Team und das werden wir bleiben, bis ich sterbe, was irgendwann zwangsläufig passieren wird" fuhr Junia dann fort.

    "Ich mache mir bei ihnen wenig Sorgen.", stellte sie noch mal lächelnd klar. "Aber natürlich mache ich mir meine Gedanken und hin und wieder bei bestimmten Personen Sorgen, dass sie eben nicht auf sich selbst achtgeben, sondern einfach nur stumpf arbeiten und funktionieren. Und das kann gefährlich werden, für die Person selbst, aber auch für das Schiff und die Besatzung. Personen, die zu oft über ihre eigenen Grenzen gehen und dies nicht merken oder etwas für sich tun, laufen Gefahr irgendwann zusammen zu brechen und das kann in sehr ungünstigen Situationen passieren.", erklärte Manadis. "Daher sehe ich darin meine Aufgabe abzuschätzen, ob mein Gegenüber sich kennt und diese Grenzen auch respektiert. Wenn nicht, dann muss ich dies mit demjenigen erarbeiten. Aber wie gesagt, sie haben genügend Erfahrung und das, was sie mir bis jetzt geschildert haben, lässt mich unbesorgt zurück.", sie lächelte noch immer, nahm einen Schluck und stellte ihr Glas wieder auf dem Sofa ab. Mio war inzwischen von seinem Platz aufgestanden und lief um die Beine der beiden Frauen. "Wenn sie eine Situation mehr beschäftigt, haben sie Freunde an Bord, mit denen sie reden können? Ich denke, gerade für sie als Captain ist es nicht leicht, Personen zu finden, mit denen sie offen sprechen können. Ich möchte keine Namen wissen. Mir geht es nur um die Tatsache Ansicht. Oder sprechen sie mit Freunden oder Familie außerhalb des Schiffes?", sie hatte natürlich vorhin registriert, dass sie Dr. Saar mit dem Vornamen ansprach, aber direkt würde sie nicht darauf eingehen.

    Junia hörte ihrer Counselor zu und musste ihr auch zustimmen. Es gab Personen, die ihre Grenzen nicht kannten und das konnte sehr gefährlich werden. Als Manadis dann das Thema Freunde und Familie ansprach, überkam die Trill Trauer. Sie hatte keine Familie mehr, allerdings konnte sie darüber nicht reden. Das ihre Stimmung sich änderte das konnte man auch sehen. Junia wartete kurz, auch weil sie merkte das sich etwas an ihren Beinen bewegte, allerdings reagierte sie nicht darauf. "Nun ich habe hier jemanden an Bord mit denen ich über Sachen und Situationen reden kann. Commander Saar dient schon sehr lange unter mir und wir sind in dieser Zeit sehr gute Freunde geworden. Deswegen stimmt es mich auch etwas traurig das sie uns verlassen wird" antwortete Junia nur noch.

    Die Traurigkeit von Captain Rix war deutlich zu spüren und Manadis gab dieser Traurigkeit auch Platz. Sie durfte sein und sollte sein. Warum ihr Gegenüber gerade traurig war, konnte Manadis nur erahnen. Sie wollte in diesem Gespräch aber nicht zu tief gehen, konnte es aber auch nicht einfach ignorieren. "Ich habe das Gefühl, dass sie ein wenig traurig geworden sind. Möchten sie darüber sprechen? Es ist nur ein Angebot, kein Muss.", versicherte sie. Wobei sie, wenn sie ganz ehrlich war, ganz froh, war, dass Captain Rix durchaus bereit war, diese Traurigkeit auch nach außen zu tragen und nicht in sich hineinfraß. "Ich kann gut verstehen, dass sie traurig sind, dass Commander Saar gehen wird. Eine Vertrauensperson ist so wichtig. Ich hoffe, sie können mit ihr anderweitig in Kontakt bleiben, damit sie sich austauschen können."

    "Das hoffe ich auch sehr Ensign." erwiderte Junia nur. "Und ja ihr habt recht Counselor. Ich bin traurig geworden da ich meine Familie gestorben ist. Ich habe nur noch ein Buch welches ich als Andenken habe Misses Manadis" erwiderte Junia und schien dabei auch etwas zu stocken.

    Die Traurigkeit von Captain Rix war immer noch deutlich zu spüren. Manadis blieb ruhig sitzen und sah ihre Kommandantin aufgeschlossen an. "Es tut mir sehr leid, dies zu hören, Captain. Mein Beileid. Hatten sie Zeit, die Trauer darüber zu verarbeiten? Ein Buch von ihrer Familie zu haben, ist etwas sehr Wertvolles. Es ist gut, dass sie es haben und somit die Erinnerungen wachhalten können und auch etwas haben, woran sie sich ein wenig festhalten können.", brachte sie ein. "Kann ich in dieser Hinsicht etwas für sie tun?"

    "Danke Counselor" erwiderte Junia und nickte dann kurz. "Ja ich hatte eine kurze Phase, allerdings wurde diese durch eine direkte Bedrohung der Föderation unterbrochen. Ich denke aber das ich damit klarkomme" fuhr Junia dann knapp fort.

    Kurze Phase, das gefiel Manadis nicht so ganz. Zwar trauerte jeder anders und auch jeder unterschiedlich lange, aber hier war eine Unterbrechung von außen gewesen und das war nie gut. Außerdem beantwortete Captain Rix die Frage sehr knapp und wirkte dabei auch etwas abweisend. "In Ordnung. Sollten sie Gesprächsbedarf haben oder ihre Trauer wieder stärker hochkommen, können sie natürlich auch jeder Zeit mit mir darüber reden. Wichtig ist, dass sie ihre Gefühle zulassen und sie nicht wegdrücken. Alles darf sein!", sprach sie, während Mio Captain Rix ansah, als würde er gleich auf ihren Schoß springen wollen. Von diesem Gespräch, wieder zurück auf ein anderes Thema zu kommen, war nicht so einfach. Daher fragte sie: "Wenn sie sich etwas für sich selber wünschen könnten, was wäre das?"

    Junia nahm einen Schluck ihres Raktajinos, während sie Manadis zuhörte. "Ich werde darauf, wenn es nötig wird zurückkommen Counselor" erwiderte Junia und stellte ihre Tasse wieder ab. "Ich bin mir bewusst, dass Gefühle ihren Platz haben sollten, in manchen Situationen muss ich sie aber zur Seite schieben Counselor. Ansonsten könnte ich kein Schiff kommandieren. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich dies nur tue, wenn es sein muss, sprich in Situationen wo es auch sein kann das ich ein Aussenteam in Gefahr schicken muss. Wenn ich da meinen Gefühlen gestatten würde mich zu behindern, dann könnte ich solche Entscheidungen nicht treffen" fuhr Junia fort. Auf die Frage mit dem Wunsch reagierte Junia nicht. Als sie bemerkte was Manadis Kater vor hatte lächelte sie ihn nur kurz an.

    "Ich stimme ihnen da soweit zu, dass in bestimmten Situationen Gefühle keinen Platz haben sollten. Auch wenn ich arbeite, sollten meine Gefühle nicht nach außen getragen werden. Das wäre unpassend. Aber dafür gibt es Gespräche, wie jetzt, wo Gefühle Platz haben dürfen. Das dies nicht auf der Brücke geht, versteht sich von selbst.", stimmte sie Captain Rix zu. "Möchten sie meine Frage nach dem Wunsch nicht beantworten? Das ist in Ordnung, sie müssen nicht auf Fragen antworten, es hilft mir nur, wenn ich weiß, wenn sie diese nicht beantworten wollen.", hakte sie noch mal freundlich nach. Das Lächeln von Captain Rix veranlasste Mio, auf ihren Schoß zu springen.

    "Nun Counselor, ich weiß das meine Wünsche nie in Erfüllung gehen werden. Denn das ist unmöglich. Wenn ich ihn formulieren müsste, nun dann würde ich sagen das ich mir meine Schwester zurückwünsche" erwiderte Junia und begann Mio vorsichtig zu streicheln. "Deswegen werde ich auch solche Gespräche wahrnehmen Misses Manadis."

    Manadis nickte verständnisvoll und ließ kurz Zeit, um den Wunsch, den Captain Rix gerade ausgesprochen hatte, stehen zu lassen. Sie konnte gut verstehen, dass dies ein Wunsch des Captains war. "Bei Wünschen geht es nicht nur darum, dass sie in Erfüllung gehen, sondern, dass man welche hat und sie auch ausspricht. Für sich, für sein Inneres. Wenn sie in Erfüllung gehen, dann ist das wunderbar, aber manche Wünsche, wie ihrer, da weiß man, dass das nicht geht. Und dennoch kann es wichtig sein, so einen Wunsch auszusprechen und damit, vielleicht nur kurz, denjenigen, den man z.B. vermisst vor sich zu sehen oder ihn zu hören und somit, auf einer anderen Ebene, denjenigen kurz nahe zu sein." Manadis machte eine kurze Pause und sah, wie es sich Mio auf dem Schoß ihrer Vorgesetzten bequem machte und anfing zu schnurren. Tiere waren einfach etwas wunderbares, auch wenn sie nur Hologramme waren. "Sie sind jeder Zeit herzlich Willkommen, um zu reden.", versicherte sie. "Was wünschen sie sich für ihre Crew?", fragte Manadis weiter.

    Junia nickte nur kurz über die Einladung und streichelte Mio weiter. Das Schnurren beruhigte Junia tatsächlich etwas. "Was ich mir für meine Crew wünsche, dass sie ein glückliches langes Leben haben" erwiderte dann auf die Frage und auf ihrem Gesicht zeigte sich ein kleines Lächeln.

    Manadis lächelte auch: "Ein sehr schöner Wunsch.", bemerkte sie. Manadis überlegte, wie sie weiter vorgehen wollte, doch sie beschloss, dass Gespräch nicht mehr zu lange hin zu ziehen. Sie hatte schon viel Erfahren und einen guten Eindruck von ihrem Captain bekommen. "Wenn wir bei der Crew sind, würde ich gerne noch mal dortbleiben. Wie würden sie ihren Führungsstil beschreiben? Was ist ihnen wichtig?"

    "Nun dies ist eine schwere Frage. Ich würde sagen da ich jederzeit für meine Crew da bin und egal wer es von der Crew ist ihn fördern würde. Allerdings wenn wir in einer Situation sind, wo Gehorsam verlangt wird, dann fordere ich diesen auch ein und dulde dann auch keinen Widerspruch" erläuterte Junia und streichelte weiter Mio.

    "Gab es in dieser Richtung schon Probleme, dass es keinen Gehorsam gab?", fragte Manadis nach. Mio schien sich vollkommen wohl zu fühlen, das konnte Manadis ihm auch nicht verdenken, wer wurde nicht gerne gekrault?

    "Tatsächlich gab es unter meinem Kommando einen solchen Fall. Lieutenant Ral hat sich mehrere Vergehen auf meiner Brücke geleistet. Er hat es so sehr auf die Spitze getrieben das ich ihn vor der gesamten Brückencrew suspendieren und seines Amtes entheben musste" erklärte Junia mit einer sehr ruhigen und sachlichen Stimme. Sie stand hinter ihrer Entscheidung.

    Manadis interessierte weniger das wieso, sondern mehr, wie ihr Captain mit dieser Situation umging. Doch ihre Stimme und auch ihre Körperhaltung sprachen für sich, dennoch fragte sie nach: "Hatten sie im Nachhinein noch Probleme mit ihrer Entscheidung oder Handlungsweise?"

    "Nein, ich stehe völlig im Einklang mit meiner Entscheidung. Wer sich auf meiner Brücke nicht wie ein Offizier verhält, der hat auf meiner Brücke nichts zu suchen" antworte Junia und kraulte weiter Mio. "Es gibt nun einmal Regeln die auf einem Raumschiff gelten, nicht ohne Grund gibt es eine Hierarchie mit Kommandostruktur" fügte sie noch an.

    "Dem kann ich nichts hinzufügen.", lächelte Manadis. "Ma'am, ich möchte bei diesem Gespräch, gar nicht tief gehen. Daher wäre meine letzte Frage für heute: Gibt es noch etwas, worüber wir noch nicht gesprochen haben, was aber für sie wichtig ist oder was ich noch unbedingt wissen müsste?", fragte Manadis. "Wie ich schon sagte, wir können gerne auch Gespräche führen, die weiter gehen oder ein Thema behandeln.", versicherte Manadis.

    "Nein ich denke es gibt nichts was noch wichtig wäre Counselor, es sei denn Mio möchte noch etwas von mir" erwiderte Junia und lachte kurz auf. "Wegen den Gesprächen, ich weiß nicht ob ich dazu bereit bin Counselor, des Weiteren müssten sie sich dann auch eine Sicherheitsfreigabe vom Kommando holen befürchte ich" fügte die Trill noch an und kraulte weiter Mio.

    Manadis Augenbrauen gingen kurz nach oben, als Captain Rix die Sicherheitsfreigabe vom Kommando erwähnte, aber sowas war bei einem Captain nicht unbedingt ungewöhnlich. Sie hatten insgesamt eine hohe Sicherheitsstufe, da gab es auch Vorfälle, die eine Freigabe erforderten. "Es ist nur ein Angebot. Selbst wenn es darum geht, dass sie sich über ein nervendes Crewmitglied auskotzen wollen.", sprach sie zwinkernd. "Und wenn es etwas anderes sein sollte, dann müssten wir eben die Sicherheitsfreigabe erbitten.", versicherte sie. "Und was Mio anbelangt, der würde noch Stunden auf ihrem Schoß bleiben. Kraulen liebt er", lachte Manadis. "Ich danke ihnen für ihre Offenheit und dieses sehr angenehme Gespräch."

    "Das denke ich mir das er das liebt und auch ich danke Ihnen für dieses nette und gute Gespräch" erwiderte Junia und kraulte immer noch. "Ich werde mir Gedanken über ihr Angebot machen Counselor, versprochen" fügte Junia noch an.

    Manadis nickte: "Natürlich, sehr gerne. Ich sehe sie spätestens in einem Jahr wieder hier bei mir.", sprach sie lachend. "Oder nach einer schwierigen Mission...", Manadis zuckte leicht mit den Schultern, konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen.

    "Spätestens in einem Jahr da haben sie Recht" Junia lächelte dabei.

    Sie verabschiedeten sich voneinander. Dann setzte sich Manadis an ihren Tisch, um das Gespräch aufzuarbeiten

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